"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!

Freitag, 15. Juni 2012

Versuch eines Euro-Tagebuchs 3:

Ein gutes 2:1 gegen die Niederlande, viele mässige Spiele und ein mir selbst genehmigter fußballfreier Tag heute, so sieht's aus.
Das Spiel der Deutschen gegen die Holländer war von Deutscher Seite 60 Minuten lang sehr gut, dann wirkte unsere Elf ziemlich platt, ohne daß noch groß etwas angebrannt wäre. Nur ein Gegentor, so ziemlich der einzige Fehler von Badstuber und von Hummels, den sie glücklicherweise gleichzeitig beim Treffer von Van Persie machten. Auf Deutscher Seite durch die Bank gute Leistungen, Podolski würde ich hier etwas ausnehmen, von ihm geht zur Zeit gar keine Offensivgefahr aus, er hat aus meiner Sicht den Platz in der Startelf 2 x nicht gerechtfertigt. Ich warte nun schon seine gesamte Nationalmannschaftskarriere darauf, daß er endlich zum ersten Mal ein 1:1 in der Offensive gewinnt, einen Gegenspieler ausspielt, umdribbelt. Die Bank ist zu gut besetzt, um ihn weiter mitzuschleppen, schwächer können die anderen, die einen Einsatz verdient haben, auch nicht spielen. Bei den Oranjes wieder einmal zu wenig von den Stars, der Rest der Mannschaft fällt zu stark ab, das Problem ist nicht die fehlende Bindung zwischen Offensive und Defensive, sondern das zu große Gefälle zwischen Van Persie, Sneijder und Robben sowie dem Rest. Robben ist gerade dabei, seinen Marktwert in den Keller zu treiben, die Bayern-Verantwortlichen werden es mit großer Besorgnis sehen.
Sonst? Gruppe A ist sportlich ungleich schwächer als die Deutsche Gruppe. Unklar, wie stark die Russen wirklich sind, die Polen haben vor allem großen Willen, die Tschechen harm- und ideenlos, die Griechen können von allem zu wenig, um selbst in dieser Gruppe mitzuhalten - aber immerhin auch schon gemerkt, daß Sotorios Kyrgiakos kein Fußballspieler ist.
In Gruppe C das altbekannte Bild von Italien, wie man es seit mindestens 50 Jahren kennt: Teilweise begnadete Spieler (Mazzola, Riva, Rivera, Bettega, Antognioni, Rossi, Baggio, Del Piero, Totti etc.) und doch versuchen sie dauernd, das Spiel kaputtzumachen. Hartes, teils hinterfotziges Spiel, Schauspielerei und immer rückwärtsgewandt. Bisher nicht mit einem sieg belohnt, aber als nächstes kommt ja Irland, gegen die müßten sie eigentlich ihre 1:0 Führung durchbringen. Spanien spielte gegen eben diese Iren so wie meistens, Ballbesitz und -zirkulation bis der Arzt kommt, die reichlich vorhandenen Lücken der gegnerischen Abwehr ausnutzend und sogar aufs und ins Tor schießend. Schön anzusehen, die Fußballwelt hat ihre Spanier wieder, schwärmt und staunt. Dennoch können die Spanier gegen die Kroaten im Fall einer Niederlage ausscheiden. Die Bilic-Mannschaft, so etwas wie die Italiener des Balkans, nur vielleicht etwas angriffslustiger, werden sicher etwas eher den endlosen Ballstaffetten der Spanier gewachsen sein als die Iren. Wie sind der Sieg und die Leistung der Spanier einzuordnen? Erstmal war es eine der wenigen Begegnungen, die höheren Unterhaltungswert besaßen. Trotzdem ein Muster ohne Wert. Gegen diese völlig indisponierten und überforderten Iren, die ohne jeden Plan in das Spiel gegangen zu sein schienen, hätte die Deutsche Elf auch ein 4:0 geschafft oder mehr. Die Iren traten auf, wie man es sonst vor allem von den wenigen übriggebliebenen Exoten bei den weltmeisterschaften her kennt. Als spielten sie ein anderes Spiel. Erstmal also müssen die Spanier diese Leistung gegen eine nicht Skandinavische oder Britische Mannschaft bestätigen. Nächste Chance wie gesagt gegen die giftigen, galligen, nicht immer fairen Kroaten, die dazu auch noch kicken können. Heute schaue ich kein Spiel, das erste interessiert mich nicht und Schweden gegen England? Da könnte ich mir genausogut nochmal England gegen Irland von der WM 1990 ansehen.    

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