"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!

Freitag, 29. April 2011

Die Helden von Innsbruck revisited

Im letzten Jahr konnte man sich noch nicht ganz sicher sein, wie der großartige vierte Platz bei der WM einzuschätzen wäre. Heimvorteil, nicht einmal zwei Tore pro Spiel erzielt, die paar Tore, die gelangen, mußten jeweils aufs härteste erarbeitet, ja manchmal reingewürgt werden. Andererseits exzellente Abwehrarbeit und Torhüterleistungen und mit etwas Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor noch Luft nach oben!
Heute der Beweis, es war kein Zufall. Mit tollen Einzelleistungen bei den beiden Toren, einer großartigen kämpferischen Einstellung und wieder tollen Abwehrleistung, sowie einem Weltklassetorwart ist womöglich wieder Viertel- oder Halbfinale drin. Man stelle sich das vor: ein deutscher gewinnt den Stanleycup (Vancouver, Boston oder Washington - warum nicht?) und die Nationalmannschaft kommt bei der WM aufs Treppchen. Träumen darf man. Hat die Eintracht 1985/86 auch, das Ergebnis ist bekannt.

Die beste Eintracht aller Zeiten


























Jawohl, diese und keine andere! Nicht die Lala/Jooris - Eintracht, und auch nicht die magische Eintracht der Reihe Held/Egen/Simmer, obgleich die "Ära" dieser Traumreihe ähnlich kurz und aufregend wie die Aufstiegsrunde 1986 war. Der Ausgang der Saison war 1986 einfach sensationeller und die Eintracht 1985/86 war letztlich die einzige Mannschaft, die etwas erreicht hat. Man kann natürlich nicht eine Zweitligasaison und anschliessende Aufstiegsrunde mit einer Erstligasaison und Play-Off vergleichen, aber daß sich diese Eintracht gegen Riessersee, Bayreuth, Augsburg und Berlin so deutlich durchsetzen konnte, bleibt für mich bis heute eine Sensation und der Rausch, den ich in dieser Aufstiegsrunde erlebt habe, übertrifft alles, was danach noch kam. Die Eintracht hatte keinen Ken Brown, keinen Vic Stanfield, Uli Egen, John Markell, Rick Lochead, Rick Laycock, keine Sulak, Brousek, Steiert, Jobczyk, Sims, Dvorak, Chalupa und wie sie alle hießen. Neben Zankl, Potz und Erhardt gab da eine Sammlung von Routiniers, teils weit über den Zenit hinaus, den wesentlich höher gehandelten Teams das Nachsehen. In der Vorrunde war kein Frankfurter in den Top-Ten der Skorerliste und in der Relegation ebenfalls nicht. Aber die vor der Saison mit großem Augenmaß verstärkte Mannschaft war ein verschworener Haufen, jeder gab sein letztes für den anderen und so wuchsen schon abgeschriebene nochmals über sich hinaus, gescheiterte rehabilitierten sich und die Mannschaft vollbrachte nicht für möglich gehaltene Leistungen.

Samstag, 16. April 2011

Stadionalbum Teil 3: Ballparks - pre-world war II

Boston - Fenway Park (s. 1912)
Chicago - Wrigley Field (s. 1916)


Cincinnati - Crosley Field (1912-1970)

Cleveland - Municipal Stadium (1932-1993)

Detroit - Tiger Stadium (1912-1999)

Brooklyn/New York - Ebbets Field (1913-1957)

New York - Yankee Stadium (1923-1973)











Boston - Braves Field (1915-1952)

Freitag, 15. April 2011

Stadionbild des Monats: Olympia-Eisstadion Garmisch-Partenkirchen

Stätte des wegweisenden 5:0 Sieges der Eishockey-Eintracht beim SC Riessersee in der Bundesliga-Relegation 1986. Wenn es dessen bedurft hätte, so war dieses Spiel ein letzter Fingerzeig dafür, daß die Eintracht Willens und fähig war, in die 1. Bundesliga aufzusteigen.

Donnerstag, 14. April 2011

Aufstiegshelden: Die Torhüter



Peter Zankl:
Daß die Eintracht diesen starken Schlußmann vor der Aufstiegssaison an Land ziehen konnte, verdankte sie dem Umstand, daß er sich bei seinem vorherigen Club, den Kölner Haien letztlich nicht gegen Helmut De Raaf im Kampf um die Nummer 1 durchsetzen konnte. Nach dem Kölner Meisterjahr 1984 waren Zankls Spielanteile deutlich zurückgegangen, so daß er frustriert der 1. Bundesliga den Rücken zukehrte. In Frankfurt avancierte der gebürtige Straubinger zum besten Torwart der zweiten Liga und durch seine guten Reflexe, schnelle Beinarbeit und starke Fanghand zum Aufstiegsgarant.


Dieter Jehner:
Der 37-jährige war in den Jahren zuvor stets ein zuverlässiger, wenn auch nie überragender Schlußmann gewesen. Seit 1982 bei der SGE, gehörte er zu einer Phalanx von Bad Nauheimern, die nach der Pleite des langjährigen Erstligisten aus der Wetterau, in Frankfurt Aufbauhilfe leisteten und ohne die der Eishockey-Boom in Frankfurt nicht möglich gewesen wäre. Vor der Saison 1985/86 war seine Position umstritten, Trainer Siitarinen erschien der Senior des Teams nicht mehr stark und konstant genug für die gesetzten Saisonziele. Eine Einschätzung, die man sicher teilen kann. Dennoch gebührt Dieter Jehner für seine Verdienste um das Frankfurter Eishockey großer Dank.


Oliver Schulz:
Der 18-jährige, der schon in der Saison 1984/85 zum Kader gehört hatte kam in der Saison und auch in seiner weiteren Karriere nicht über die Rolle als Absicherung des zweiten Torwarts hinaus. Geringe Spielpraxis läßt im Grunde eine Beurteilung nicht zu. Wenn er mal spielte, dann wirkte er unsicher und unfertig, was aber immer zu einer deutlich höheren Intensität der Abwehrarbeit seiner Vorderleute führte!

Mittwoch, 13. April 2011

Eishockey-Eintracht: Väter des Erfolges: Günter Herold, Trevor Erhardt, Peter Zankl, Helmut Keller

Günter Herold, der "Vater" des Frankfurter Eishockey, Strippenzieher und Macher über viele Jahre, von der Freiluftära im Waldstadion über Gastspiele in Rödermark bis zur neuen eigenen Halle ab 1981. Herold gab nie auf und war auch mit Trainer Siitarinen verantwortlich für die Zusammensetzung des Kaders, der, auf den ersten Blick unspektakulär, in der Relegation durch seine ausgeglichenheit allen höher gehandelten Konkurrenten das Nachsehen gab.
Trevor Erhardt
Wirbelwind, unermüdlicher Kämpfer, Seele der Mannschaft, Topscorer, er ging immer voran, scheute keinen Zweikampf, ob in den Ecken, vor oder hinter dem Tor. Und schoß die SGE mit drei Toren gegen Riessersee in die erste Liga. Der 23-jährige mußte gar nicht unter den Topscorern der Liga stehen, er war dennoch einer der respektiertesten und gefürchtetsten Angreifer der Liga. Es gab Stürmer, die erzielten mehr Punkte, aber keinen, der mehr für sein Team gab und leistete als ihn. Die Fans liebten ihn, sein Name wurde sogar im Waldstadion vom G-Block skandiert, in dieser für die Fußballfans eher tristen Zeit.
Peter Zankl
Ohne Zweifel der beste Torhüter dieser Zweitligasaison und der Relegation. Trotz Klaus Merk, Sigi Suttner, Peppi Heiß und Jiri Crha bei der Konkurrenz. Glanzparaden in Serie, insbesondere in der Relegation, wo einige Spiele sehr eng waren, auf der Kippe Standen und durch ihn zugunsten der Eintracht entschieden wurden.
Bis zum bedeutungslosen letzten Spiel in Augsburg, das eine mässig spielfähige Partytruppe mit 0:7 verlor und in dem Zankl auch gegen Dieter Jehner ausgewechselt wurde, erreichte der 24-jährige Straubinger einen Gegentorschnitt von 2,235 (17 Spiele)!
Helmut Keller
Der langjährige Kapitän war für mich die tragische Figur der Saison. Ein Urgestein, seit Einzug in die zweite Liga, den die SGE 1982 am grünen Tisch vollzogen hatte, in Frankfurt, brachte ihn ein Bänderriss im Knie darum, in der entscheidenden Phase der Saison dabei zu sein. Gute Übersicht, geschickt angebrachte Checks und ein Knallharter Schlagschuß waren seine stärke, die er mit der Routine aus fast 500 Bundesligaspielen und 32 A-Länderspielen  (WM-Teilnahmen 1973 und 1974) in den Dienst der Mannschaft stellte. Im Gegensatz zu seinem gutmütigen Äußeren in der Spätphase seiner Laufbahn, konnte er sehr ungemütlich werden, auch ausserhalb des Eises. Eigentlich hatte er seine Karriere vor der Saison 1985/86 beenden wollen, ließ sich aber, auch von Günter Herold, nochmal umstimmen.

Dienstag, 12. April 2011

Eishockey-Eintracht 1985/86: Drei Eintrachtler im Allstar-Team

Drei Frankfurter im Allstar-Team. Gewählt von den Lesern des "Eishockey-Magazin", stellte es für die Eintracht zweifellos einen großen Erfolg dar, daß mit Zankl, Potz und Erhardt gleich drei Entrachtler in das Allstar-Team der 2. Liga Nord gewählt wurden. Dabei muß man ehrlicherweise sagen, daß die Stürmer nach Stimmenanzahl aufgestellt wurden und nicht nach Position, was aber die Leistung und ganz besonders die Bedeutung, die Trevor Erhardt hatte nicht schmälern kann.

25 Jahre Bundesliga-Aufstieg

Vor 25 Jahren gelang der Eishockeymannschaft von Eintracht Frankfurt ein zuvor nur von den wenigsten für möglich gehaltener Durchmarsch durch die Bundesliga-Relegation. Die vor Beginn der Runde deutlich höher gehandelten Mannschaften von Riessersee, Bayreuth (beide 1. Bundesliga), sowie die Sieger der 2. Liga Süd bzw. Nord, Augsburger EV respektive BSC Preussen Berlin konnte die Eintracht allesamt hinter sich lassen, in den direkten Vergleichen wurden außer Augsburg alle der Genannten zu Hause geschlagen, dazu kamen Auswärtssiege in Riessersee und Bayreuth. Die Konkurrenten gaben sich in der Runde deutlich mehr Blößen, so daß die Eintracht trotz weniger eigener Ausrutscher gegen vermeintlich schwächere Teams, bereits am vorletzten Spieltag den Aufstieg klar machen konnte, im Heimspiel gegen Riessersee. Dieses gewannen die Adlerträger mit 4:2, durch Treffer von Trevor Erhardt (3) und Alexander Groß.
Mehr zu dem Thema in Kürze hier.