"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!

Mittwoch, 12. November 2014

Der deutsche Fußball - ein Zustand! Warum ich langsam die Lust auf Fußball verliere.


Der Wüterich in zeitgenössischer Darstellung. Steht sinnbildlich für den FC Bayern, nicht nur die bis vor etwa ein bis eineinhalb Jahren kaum gezügelte Aggressivität des Uli H., sondern auch für das, was der Club im deutschen Fußball verkörpert.



Uli Hoeneß, der wie kein zweiter die Schlagzeilen beherrschte und der Bundesliga jahrzehntelang seinen Stempel aufdrückte wie kaum ein anderer, scheint am Ziel seiner Träume angekommen. Zuletzt machte er kurzen Prozeß mit der bayerischen Justiz, nahm großherzig und tapfer das gnädige Urteil an, und kämpft so ganz nebenbei noch gegen Windmühlen. Er sei "plötzlich" ein "Schwein" und ein "Arschloch" hieß es im Vorfeld seiner Verurteilung. Leute, die Bücher über ihn schreiben, wollen damit Geld verdienen! Also wenn es ihn beruhigt, in den Print- und elektronischen Medien, die ich konsumiere, wurde er weder Schwein noch Arschloch genannt und Geld für ein Buch über ihn habe ich auch noch nie ausgegeben. Bemerkenswert, wie Hoeneß sich durch all die Krisen und Unannehmlichkeiten treu geblieben ist: nach wie vor keine Anmutung von Demut, Einsicht, Reflektion, Selbstkritik in seinen öffentlichen Stellungnahmen. Weder zur Steuersache, wo er in erster Linie bedauert, daß es herausgekommen ist, noch zu seiner Rolle als Abteilung Attacke in den letzten 30 Jahren. Seine Aussage, er habe in den letzten Wochen vor der Verurteilung Hass kennengelernt, war selbst für seine Verhältnisse dreist. Der Mann, der Aggressivität und Hass verkörperte, diese Qualitäten vor über dreißig Jahren in die Umgangsformen der Liga hereingebracht hat! Geifernd und keifend vorgebrachte Haßtiraden gegen jeden, der es wagte, dem FCB irgendetwas streitig zu machen. Wutreden gegen Lemke u.a., der unappettitliche Schauprozeß gegen Daum im Sportstudio usw. Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Vor Hoeneß kannte man in den Chefetagen der Vereine solches Gebahren nicht, Grashof und Schwan einander anbrüllend? Dr. Krohn und Champagner-Willy? Achaz von Thümen und Waldemar Klein? Hämisches übereinander Herziehen? Danke Hoeneß für über 30 Jahre Haß. Daß Sie einem Leben ohne Fußball nie etwas abgewinnen konnten, tut mir leid für Sie, auch wenn das jetzt zu spät kommt. Ein gescheiter Mensch, der mit 22 schon alle Erfolge erreicht hat und der das Glück hat, mit 27 aus diesem Fußballerleben durch Verletzung herausgerissen zu werden, hätte sicher etwas sinnvolleres machen können. Klar, Sie haben Millionen Menschen glücklich gemacht, aber was haben Sie aus sich selbst gemacht? Die (viel) Fleisch gewordene hässliche Fratze des Gierigen, Erfolgsbesessenen, der Macht und Sieg um jeden Preis anstrebt. Nun, da diese Worte längst überholt scheinen, Schnee von gestern, da wird erst deutlich, wie gut seine Saat aufgegangen ist. Die Bayern beherrschen alles, die Meisterschaft wird zur Farce, passend zum Mauerfalljubiläum gleicht der Kampf um die Meisterschaft der einstigen Herrschaft Dynamo Berlins der Mielke-Ära. Fehlen nur die merkwürdigen Schiedsrichterentscheidungen zugunsten des Clubs. Ausgerechnet jetzt, da der Club endlich eine Mannschaft strategisch passend zu einer Spielidee zusammengestellt hat, nachdem vorher nur das Prinzip herrschte, anderen Spieler wegzunehmen, damit die geschwächt wurden, wird es unerträglich. Wen interessiert noch, ob sie 2:0 oder 4:0 gewinnen? Wie lange noch, bis die Zuschauerzahlen deutlicher zurückgehen als jetzt schon - gefühlt. Wann haben wir die spanischen oder italienischen Verhältnisse, wo zu Spielen nur noch, bzw. wieder, 15.000 kommen?
Noch eine Saat scheint aufgegangen. Rummenigge schickt sich an, eine Reinkarnation von Hoeneß (im übrigen quicklebendig und sicher noch nicht am Ende seines Wirkens) zu werden. Bekämpft unsichtbare oder gewähnte Gegner, indem er auf die Intoleranz der Deutschen schimpft, wenn jemand wagt, Bedenken über mehrere Kadermitglieder aus Spanien zu äußern. Dabei scheint es gar nicht so abwegig, sich vorzustellen, daß Pep in ein bis zwei Jahren wieder weg ist und im Lederhosenaufgebot dann sechs Spanier stehen, mit denen der neue Trainer nichts anfangen kann. Hat mit Fremdenfeindlichkeit nichts zu tun, sich das vorzustellen. Kalle sorgt sich auch um die Spieler angesichts des vollen Spielplans. Er kann ja nichts dafür, daß die reichen und mächtigen Clubs Europas die Championsleague so aufgebläht haben, daß sie inzwischen mehr die verkappte Europaliga verkörpert, von der in München einst fabuliert wurde, als einen Wettbewerb der Landesmeister. Aus Fürsorge wird der Westfale, gelernter Bankkaufmann bevor er in die FCB-Ursupatorenschule ging, wohl demnächst laut über die Abschaffung der Nationalmannschaft nachdenken.
Natürlich hat es nicht nur mit Hoeneß/Rumenigge und dem FC Bayern zu tun, daß mich die Bundesliga insgesamt nicht mehr interessiert. Partien Augsburg gegen Hoffenheim, Wolfsburg gegen Mainz, Paderborn gegen jeden, interessieren mich in Zeiten immer gesichtsloser werdender Mannschaften ohnehin nicht. Die Bayern und das Verhalten derer, die ihnen nacheifern, wie z.B. Schalke, machen die Sache aber immer unappetittlicher.
Mich interessiert eigentlich nur noch, ob die Eintracht drinbleibt. Dazu muß ich nicht mal mehr die Sportschau gucken, selbst in den Zusammenfassungen ist das Gekicke ja kaum anzusehen.
Vielleicht ist auch nur nach dem WM-Triumpf die Luft raus und ich mag Fußball bald wieder. Bis dahin tröste ich mich mit Nostalgie, schaue mir den tollen Bildband "The beautiful game" aus dem Taschen-Verlag an, auch wenn hier die Bundesliga deutlich unterrepräsentiert ist. Erinnere mich an die Zeiten, als fast alle Mannschaften der Liga ihre Korsettstangen, Aushängeschilder, Galleonsfiguren hatten und man keine Stadionzeitung brauchte, um die Spieler zu kennen.
A propos WM-Sieg. Der DFB tut sein übriges, mir den Fußball zu verleiden. Wie viele andere Erfolgreiche und Mächtige verliert er zunehmend den Kontakt zum gemeinen Volk, zur Basis. Anstosszeiten der Länderspiele um 20.45, so daß man Schulkinder nicht bis zum Abpfiff zusehen lassen kann, Corporate Design mit Knebelkonditionen sogar beim Trainingsplatz (siehe St. Pauli) sind nur die eklatantesten Belege für die Arroganz der Macht, wo der Fan nur zu stören scheint. Darüber kann auch ein nett anzusehender aber komplett an der Oberfläche bleibender Film über den WM-Triumpf nicht hinwegtäuschen, der den Kritiken zufolge wohl auch einer Nordkoreanischen PR-Agentur gut zu Gesicht stünde.

  


Am Ende wird es gruselig: in der Zelle des skrupellosen Masterminds sitzt dessen Adlatus und Nachfolger, hat sich in diesen verwandelt, bringt manisch und wahnsinnig geworden Pläne zu Papier, wie die Weltherrschaft zu erlangen ist. Im Geiste seh ich das fieberhafte Gekritzel vor mir: ... Nationalelf abschaffen; Klopp kaufen und als B-Jugendtrainer einsetzen; Mourinho holen, für die C-Jugend; CL nur noch für Spanier, Engländer, PSG, Russen, Katar und uns (wir brauchen Planungssicherheit); Ausstiegsklauseln als Pflicht für alle Verträge außer bei uns; Sport1 zum FCB-Vollprogramm machen ohne lästige andere Vereine oder gar andere Sportarten; alle deutschen Nationalspieler kaufen; Länderspielpausen für Hass- oder Mahnreden nutzen, erstere von mir, zweitere vom Motzki; dem Rest immer wieder zeigen, verbal und auf dem Transfermarkt, wie klein und unbedeutend er ist, daß wir ihn zerquetschen könnten, wenn wir wollten; zwischen Oktober und dem nächsten direkten Vergleich dem Springer-Verlag stecken, daß wir dem besten Spieler des Gegners ein Angebot gemacht haben; scheidende Spieler und Trainer beleidigen nie vergessen (so wie bei Ballack, Hitzfeld, Klinsmann, Kroos u.v.m.), die wollten wir gar nicht behalten; versuchen den OB zu stürzen - obwohl, wer unter mir OB ist, ist eh wurscht; mit ein Paar Groschen Spielgeld aus der Portokasse immer mal wieder einem darbenden Club ein Benefizspiel zur Rettung gewähren;




   

















Sonntag, 13. Juli 2014

WM-Halbfinale vorbei

Was waren das für Spiele!
Im ersten Halbfinale nach dem 1:0 noch gedacht, Gott sei Dank. Nach dem 2:0 erste Fassungslosigkeit. Nach dem 3:0 wollte ich der Mannschaft zurufen, "jetzt das Spiel beruhigen!". Nach dem 4:0 an Schweden gedacht, die letzten 30 Minuten. Nach dem 5:0 realisiert, daß die Brasilianer völlig hilflos sind, mir eine "mercy rule" wie im Kinder-Baseball in den USA gewünscht. Noch nie hat mir ein Gegner so leid getan. Ich hatte 1990 kein Mitleid mit dem flennenden Maradona, der war ja schließlich schon Weltmeister, war sich nicht für Tore mit der Hand zu schade, hatte 1990 nur wenig gezaubert. Aber diese Brasilianer, die taten mir leid.
Im ersten Spiel also eine Mannschaft völlig von der Rolle, die andere voll auf der Höhe, schön und effektiv spielend. Der vorläufige Höhepunkt der "Ära" Löw. Wie gegen Schweden in den ersten 60 Minuten, wie in einigen weiteren Spielen, z.B. in Südafrika vor 4 Jahren. Nur eben gegen den Gastgeber einer WM und das auch noch gegen die Brasilianer!
Im zweiten Halbfinale dagegen von beiden Angsthasenfußball, beidseitiger Verhinderungsfußball, dem aktuellsten Trend folgend. Holland nun also 240 Minuten ohne Tor und sich trotzdem bedauernd. Und ein Trainer, der sich seine teilweise gute Arbeit durch Selbstüberschätzung zunichte macht - und in einer Realverfilmung von Beavis&Butthead mitspielen könnte.
Die focussiert wirkende deutsche Mannschaft scheint jeder Situation gewachsen zu sein, bestens vorbereitet und eingestellt. Es scheint also, als könnten Lahm, Schweinsteiger und Klose, mit Abstrichen da nicht in der Stammelf auch Mertesacker und Podolski, in ihrem fortgeschrittenen Alter als Krönung der Laufbahn den WM-Titel mitnehmen. So wie vor ihnen Beckenbauer, Maier, Müller, Overath und Grabowski, Littbarski, Völler, Matthäus und Augenthaler.

Dienstag, 8. Juli 2014

WM: nächster Halt - Finale

Rekordfinalteilnehmer sind wir schon, hier die bisherigen Schauplätze:


Das sogenannte Wunder von Bern, wo ein Gegner besiegt wurde, der als unschlagbar galt und die nicht in Bestbesetzung spielende deutsche Mannschaft in der Vorrunde übel vorgeführt hatte (8:3). Trainer Herberger hatte diese Niederlage einkalkuliert - wenn auch nicht in der Höhe - und hatte wie aus anderen ungarischen Spielen, die er beobachtet hatte, seine Schlüsse für das Endspiel gezogen. Diese gingen dann auch voll auf, trotz des katastrophalen Beginns mit einem 0:2-Rückstand nach 8 Minuten. Aufgrund der Trainerentscheidung zur tatenlosen Zuschauerrolle verurteilt: Eintracht-Denkmal Alfred Pfaff, den der Trainer nur in der Position des unumstrittenen Kapitäns Fritz Walter sah, obwohl beide im Vorrundenspiel gegen Ungarn auf dem Platz gestanden hatten und Pfaff ein Tor geschossen hatte.

1966: Wembley, noch so ein Mythos. Eine Mannschaft mit den noch jungen Beckenbauer und Overath und den erfahrenen Helmut Haller und Uwe Seeler als Leistungsträgern hatte die Mannschaft des Gastgebers in die Verlängerung gezwungen. Da traf das Schiedsrichtergespann die folgenschwere und spielentscheidende Fehlentscheidung zum 3:2. Der skurrile Bundespräsident Lübke sagte zum legendären dritten Tor der Engländer, er habe gesehen, wie der Ball im Netz zappelte! Eintracht-Faktor bei dieser WM: Jürgen Grabowski war im Kader, Friedel Lutz auch, spielte auch einmal, ehe er die Eintracht für ein Jahr verlies.

1974: München, zweiter Titel für Deutschland. Kein Wunder diesmal, aber wieder ein Sieg gegen eine stärker eingeschätzte Mannschaft, die wieder einen Traumstart erwischte. Für eine große Spielergeneration war es die letzte Chance auf einen Titel und sie nutzten sie. Für die Eintracht dabei und in der Finalelf: Grabi und Holz.

1982: Die Schiedsrichter hatten es nicht geschafft, Gastgeber Spanien weiter als in die Zwischenrunde zu bringen, schon die Vorrunde hatten die Iberer nur dank der Referees überstanden. Deutschland spielte eine schlechte Vorrunde, machte ein gutes Spiel in der Zwischenrunde und ein gutes Halbfinale. Im Endspiel von Madrid waren sie dann gegen Italien chancenlos. Der Weltmeister hatte sogar das Kunststück fertiggebracht, ohne Sieg aus der Vorrunde zu kommen, schlug dann aber in der Zwischenrunde die favorisierten Argentinier mit Maradona und vielen Weltmeistern von 1978 und die zauberhaft spielenden Brasilianer. Die deutsche Mannschaft, die seit 1978 den Europäischen Fußball beherrscht hatte, war schlecht in Form, Breitnigge waren auf dem absteigenden Ast und der beste Mittelfeldspieler, den das Land in den 80ern hatte, Bernd Schuster, war bei DFB und Mitspielern nicht gelitten und gar nicht dabei. Eintracht-Faktor: Ronny Borchers war bei der Schallplattenaufnahme mit Michael Schanze dabei!

1986: Eine noch schlechtere deutsche Mannschaft als die von 1982 rumpelte und wurstelte sich durchs Turnier, die fast schon obligatorische Vorrundenniederlage inclusive. Deutschland machte mit Abstrichen ein gutes Spiel, das Halbfinale gegen Frankreich. Es war das zweite Turnier in Folge, in dem Rummenigge nicht fit war und dennoch angeschlagen meistens aufgestellt wurde. Positivste Erscheinung war, daß Eintracht-Eigengewächs Thomas Berthold als Außenverteidiger ein starkes Turnier spielte.

1990: Endlich wieder eine überzeugende Weltmeisterschaft einer deutschen Mannschaft. Für einige große Spieler kam die WM zur rechten Zeit, um die Karriere zu krönen, ehe das Zeitfenster zugeht, so Augenthaler, Matthäus, Littbarski, Völler. Eintracht-Faktor: mit dem leider im Verlauf aussortierten Uwe Bein ein aktueller Eintrachtspieler, mit Stammspieler Berthold ein früheres Mitglied von Dietrich Weises unvergessenen Kindergarten und mit Möller ein weiteres damals abgewandertes Eigengewächs.

2002: Durchs Turnier gerumpelt, durch grandiose Leistungen von Oli Kahn bis ins Finale vorgedrungen, hatten die Deutschen gegen Brasilien nicht viel zu bestellen. Wohl auch, weil Michael Ballack im Halbfinale eine zweite gelbe Karte erhalten hatte und gesperrt war. Danach wurde die Regel geändert, damit so etwas nicht mehr passieren kann. Eintracht-Faktor: Deutschlands bester Mittelfeldspieler, Bernd Schneider, hatte bei der Eintracht an der Seite von Sobotzik, Gebhard, Schur und co. unter der Anleitung u.a. von Horst Ehrmantraut den Schliff erhalten, der ihn erst auf das internationale Niveau vorbereitete.

Sonntag, 6. Juli 2014

WM Viertelfinale vorbei

Ich weiß gar nicht mehr, was ich über diese WM noch schreiben soll. Die Spiele werden mit zunehmender Brisanz immer unattraktiver.
Wie man es von Spitzenspielen aus dem Vereinsfußball her kennt, so kommt es unter den Top-Nationalmannschaften kaum noch zu offenen Spielen, es finden stattdessen Abnutzungskämpfe und Stellungskriege statt. Und das von mir, der ich diese Kriegsvokabeln in Zusammenhang mit einem "Spiel" eigentlich ablehne. Disziplin in der Abwehr, Verhinderung des gegnerischen Spieles und offensive Kreativität absolute Mangelware, so sieht es meistens aus. Inzwischen beherrschen das auch die mittelmässigen Mannschaften, so daß eine Nivellierung - und Verwässerung - des Niveaus stattfindet, mit entsprechenden Ergebnissen. Die Prognosen der Taktikexperten vor dem Turnier haben sich also doch bewahrheitet.
So entsteht der Eindruck spielerischer Armut, obgleich die Top-Mannschaften, die in Brasilien erfolgreich sind, ihren leider unansehnlichen Plan - sofern vorhanden - glänzend exekutieren.
Trotzdem muß ich gestehen, daß mir die WM fehlen wird, so sehr mir der gebotene Fußball auch zum Hals raushängt.

Das Halbfinale steht also.
Deutschland hat wieder einmal nicht viele Chancen des Gegners zugelassen. Hinten haben sich die Änderungen des Bundestrainers ausgezahlt. Mertesacker ist für dieses Niveau zu langsam, obgleich es gegen Fred sogar für ihn reichen würde. In der Besetzung des Frankreich-Spieles sollte die Abwehr m.E. weiterspielen, da hat fast alles gestimmt. Weiter vorne sieht es nicht so gut aus, Klose war ein Ausfall, sollte damit als zweiter Übriggebliebener des Sturmes aus dem "Sommermärchen" für immer aus der Startelf verschwinden. Özil dagegen fand ich sogar einen Totalausfall, da Klose sich wenigstens bemüht hat. Özil vielleicht auch, aber ihm merkt man das nicht, er schlurft desinteressiert wirkend und unbeteiligt aussehend über den Platz, verschleppt das Tempo, wie es Ballack nicht besser konnte, bringt kaum Pässe in die Spitze an den Mann und seine "Torschüsse" sind eine Zumutung. Ich frage mich, wie lange er mit diesen Leistungen unter Wenger oder Mourino wohl spielen würde, wie viele Minuten, wie viele Spiele er wohl von denen bekommen würde?
Der Rest des Teilnehmerfeldes? Brasilien bleibt schwach, ist im Halbfinale zudem noch ersatzgeschwächt. Sie verfügen aber über grundsätzlich hochveranlagte Einzelspieler, so daß ich nicht mit einem (noch) schwächeren Auftreten als bisher rechne.
Holland schafft es in 120 Minuten noch nicht mal, ein Tor zu schiessen, im Gegensatz zu Argentinien, das noch immer wenigstens einmal traf. Auch die sind Torgefährlichkeit aber bisher schuldig geblieben. Ich glaube, das wird nicht Messis WM, an deren Ende er auf den Schultern der Mitspieler durchs Stadion getragen wird, wie weiland Maradonna.


Was ich (genau wie alle vier Jahre "... aus dem Hintergrund müßte Rahn schiessen ...") übrigens nicht mehr hören kann ist der angebliche "Mythos" Maracana!
Das neue sieht aus wie dutzende in den letzten Jahren eröffnete Fußballstadien auf der ganzen Welt, austauschbar. Und das alte:

Der Innenraum so groß, daß man das Spielfeld in jede Richtung um 360° drehen könnte, die letzten Reihen ca. 500 m vom Feld entfernt, der untere Rang auf Spielfeldhöhe. Hier ein Spiel zu sehen stelle ich mir sehr schwierig vor.

Ein Stadion, in dem 40.000 wie ein versprengtes Häufchen wirken, in dem bei weniger als 80.000 kein Fünkchen überspringen kann - wie auch, wenn man nichts vom Spiel sieht - die so hysterische wie beliebige Mystifizierung schert sich nicht um die Realität.

Die spinnen doch, die Fußballjournalisten. Ich würde jederzeit ein Spiel in Block F des alten Waldstadions als atmosphärisch dichter vorziehen.

Samstag, 5. Juli 2014

WM Stadionalbum 2: Südkorea

Ich habe festgestellt, daß im Wikipedia-Artikel zur WM 2002 Bilder der koreanischen Stadien fehlen.
Hier sind sie:



















Freitag, 4. Juli 2014

WM Stadionalbum: Etappenziel Halbfinale

Wir wissen, wie es geht, wir wissen, wo das Halbfinale ist. Hier die bisherigen Schauplätze:

1934: An dieser Stelle stand das "Stadion der nationalistisch-faschistischen Partei", ehe es dem hier abgebildeten "Stadio Flaminio" wich. Die deutsche Mannschaft spielte also hier, aber in einem anderen Stadion, gegen die Tschechoslowakei um den Einzug ins Finale und verlor. Anschliessend wurde gegen Österreich ein sensationeller 3. Platz gewonnen, bei einer WM, in der die Schiedsrichter Maßstäbe in Sachen Bevorzugung des Gastgebers setzten. Italien, ohne Zweifel mit einer guten Mannschaft am Start, wurde systematisch zum Titel gepfiffen.

1954: In einer Hitzeschlacht, der der gegnerische Torwart zum Opfer fiel, besiegte Deutschland Österreich mit 6:1. Zeman, durch einen Sonnenstich derangiert und desorientiert, machte es den Deutschen leicht, die mit Hilfe zweier Strafstöße und zwei weiteren Toren aus Eckbällen ins Finale einzogen, wo dann die Ungarn niedergerungen wurden.

1958: In Göteborg fand ein unrühmliches Kapitel der deutschen WM-Geschichte statt. Deutschland verlor Juskowiak wegen eines Platzverweises, Fritz Walter durch Verletzung (Wechsel damals nicht gestattet), die Nerven wegen der Fans und das Spiel gegen den Gastgeber. Hernach wurden verbitterte Klagen geführt wegen der durch Anheizer aufgepeitschten, ihre Mannschaft frenetisch anfeuernden schwedischen Zuschauer. Vergessen, daß die deutschen Schlachtenbummler vier Jahre zuvor in der Schweiz noch "Deutschland, Deutschland über Alles" gesungen hatten.

1966: Im Goodison Park des FC Everton zu Liverpool spielte Deutschland gegen die UdSSR ihr Halbfinale und siegte, mit dem Eintrachtler Friedel Lutz, der hier zu seinem einzigen Einsatz kam, mit 2:1 (Tore: Haller und Beckenbauer). Leider habe ich nur dieses Bild aus den 90er Jahren zu bieten.

1970: Das Jahrhundertspiel gegen Italien! Ausgerechnet Schnellinger auf Flanke von Grabowski, Beckenbauer mit ausgekugelter Schulter, das Spiel, das in der Verlängerung zweimal gedreht wurde. Der Schiedsrichter benachteiligte Deutschland klar, die Italiener glänzten durch Mauern und Schauspielern vom Unfeinsten, Sepp Maier hielt die entscheidenden Bälle - anders als vier Jahre später - nicht, so konnte Deutschland nicht gewinnen.

1982: Eine großartige Aufholjagd, gekrönt durch ein Elfmeterschiessen, in dem der entscheidende Schütze sich arschcool als einziger den Ball nicht zurechtlegte. Horst Hrubesch besichtigte vor seinem Schuß nur die Position des bereits hingelegten Balles, fasste ihn nicht an, nickte kurz, ging zurück, lief an und traf. Leider wird in der Nachbetrachtung nur vom Zusammenprall Schumachers mit Battiston geredet und geschrieben.

1986: Diesmal keine Verlängerung, kein Drama. erneut scheiterte die großartige französische Mannschaft jener Ära mit ihrem Traummittelfeld aus Platini, Tigana und Giresse an einer spielerisch und technisch limitierten deutschen Mannschaft. Den Franzosen blieb als Trost ein glänzend herausgespielter EM-Sieg von 1984, ihnen fehlte eigentlich nur ein guter Torwart zum ganz großen Wurf.

1990: Turin, gegen England zog Deutschland durch ein gewonnenes Elfmeterschiessen ins Endspiel ein. Wie vier Jahre zuvor hatte ein (diesmal abgefälschter) Schuß von Andy Brehme in der regulären Spielzeit den gegnerischen Torwart Shilton sehr schlecht aussehen lassen. Im Elfmeterschiessen musterte Bodo Ilgner den gegnerischen Schützen nach eigenem Bekunden "hart", woraufhin dieser verschoß.

2002: Die deutsche Mannschaft gewann alle k.o.-Spiele bis zum Finale mit 1:0, so auch diese Partie gegen die Gastgeber. Oliver Kahn und nicht viel mehr, so sah unsere Mannschaft damals aus.

2006: Das Sommermärchen. Dort wo Wochen zuvor David Odonkor seinen Moment hatte, der für immer seine Karriere definieren wird, scheiterten die Deutschen an Italien, vielleicht auch, weil sie schon in der Runde zuvor durch Verlängerung und Elfmeterschiessen mussten. Zudem als Folge der Rangeleien nach dem Viertelfinale ohne Frings, den die Italiener bei der FIFA verpetzt hatten. Im Halbfinalspiel war bei den Deutschen nach 118 Minuten die Luft raus, dann erzielte Italien seine beiden Tore.

2010: Durban, vor dem Bau der WM-Arena. Die Spanier entpuppten sich langsam zum zweiten Albtraumgegner nach Italien. Kroos hätte für Deutschland treffen müssen, frei vor Casillas brachte er aber nur einen Özil-mässigen Schuß hervor. Die Jugend!

                                        Außer Konkurrenz:

1974: Die Wasserschlacht war zwar vom Modus her kein Halbfinalspiel, kam dem aber durch die sportliche Bedeutung praktisch gleich. Der Sieger würde ins Endspiel einziehen.


Mittwoch, 2. Juli 2014

WM nach dem Achtelfinale

Endlich ist das Achtelfinale vorbei. Zähe, oft unansehnliche Spiele liegen hinter mir. Es gibt keine Kleinen mehr, jeder Fehler kann das Aus bedeuten, es steht viel auf dem Spiel usw. und so fort. Kann man nicht trotzdem besser spielen?
Da nach den nicht überzeugenden Leistungen und knappen, oft glücklichen Siegen alle Favoriten nun ihren Favoritenstatus eingebüßt haben, sind wieder alle Favoriten. Jeder kann jeden schlagen, womit wir wieder bei den o.a. Plattitüden wären.

Die Deutschen: Weiter gegen einen starken Gegner und das mit einer größtenteils unter Form spielenden Mannschaft. Was soll also noch passieren, was muß eine solche Mannschaft noch fürchten? Gut, die Masche, mit vier Vorstoppern zu spielen, nicht ganz neu aber unter Umständen zweckmässig, könnte dann doch nicht bis zum Titel führen. Zur Erinnerung: In Mexiko '86 gehörten Förster, Jakobs, Eder, Briegel und Berthold (damals noch Außenverteidiger) zum festen Stamm, wurden aber nur Vizeweltmeister, auch weil im Spiel nach vorne jegliche Kreativität fehlte. Ach so, doch nicht der heutigen Mannschaft so unähnlich.
Was unsere Offensive angeht, so kann ich dieses Herumgeschlurfe von Özil nicht mehr sehen, wieder keine entscheidenden Pässe in die Spitze an den Mitspieler gebracht und die Torschüße sind eine Frechheit (außer zum 2:0, so fest hat er zuvor noch nie abgezogen). Noch schlimmer Götze. Was ein Jahr auf der Ersatzbank aus einem Spieler machen kann! Ich hatte ja schon ca. Oktober 2013 gemutmaßt, er könnte seine Wechsel zu den Bayern schon bereuen. Aber muß er deshalb so uninspiriert und desinteressiert spielen? Oder will er zurück nach Dortmund und durch seine WM-Leistungen den Preis etwas drücken? Was auch immer, er gehört raus, Schürrle für ihn von Anfang an. Und Draxler für Özil in die Startelf. Fehlpässe spielen und Rückgaben zum gegnerischen Torwart kann er auch.
Von dieser deutschen Mannschaft hat man schon viel bessere Spiele gesehen, wahrscheinlich kommt daher dieses Gefühl, daß da noch etwas fehlt. Als sei man bei einem KISS-Konzert und sie spielen nicht "Rock and Roll all nite", oder Monster Magnet ohne "Space Lord".
Aber was soll's, auch so kann Deutschland Weltmeister werden. Und nebenbei hat sich doch noch ein "Typ" herauskristalisiert, der nicht die üblichen glattgebügelten und auswendig gelernten Standardantworten gibt: Per Mertesacker! Aus dem mit Playmobil spielenden Zivi ist ein zorniger junger Mann geworden, dessen Interview jetzt schon ein Kulturgut ist.Der Mann, der schon nach 10 Spielminuten mit schmerzverzerrtem Gesicht zu laufen scheint, ist womöglich der, den P.Boateng meinte, in unserer Mannschaft nicht ausgemacht zu haben. Wie weit man mit "Typen" wie P. Boateng kommt, hat man ja gesehen.
Was die Bewertung der Partie gegen Algerien angeht, so kann man es getrost auch so sehen, daß die Algerier mehrmals eine Gelegenheit zur Torchance hätten bekommen können, wäre Neuer nicht jeweils außerhalb des Strafraums eingeschritten. Wirklich passiert, im Sinne von Abschlüssen, Schüssen auf das Tor (nicht daneben oder drüber), ist nicht viel. Ob die vielen steilen Bälle hinter die deutsche Abwehr angekommen wären, etwas gebracht hätten, weiß man nicht. Also relativ große Aufregung um das, was vielleicht hätte passieren können. Fast eine Art Angststörung in der Verarbeitung des Spiels.  

Die anderen: Argentinien weiterhin auch eher mässig, Frankreich und Belgien kann ich bei dem bisher gesehenen auch nicht unbedingt höher einstufen als unsere Mannschaft. Für die Schweiz fehlte nicht viel, eigentlich hätte nur nicht der Geist von Gekas in Drmic fahren dürfen, als er völlig alleine auf das argentinische Tor zulief. Nigeria war gegen Frankreich auch nicht so unterlegen, hier spielte den Franzosen ein Torwartfehler in die Karten. Und Belgien fehlte, so lange ich das Spiel verfolgt habe, auch etwas der Zug zum Tor.

Jetzt zwei Tage frei! Und dann hoffentlich wieder besserer, attraktiverer Fußball. Und Ja, Per Mertesacker, ich will eine erfolgreiche WM, d.h. den Titelgewinn. Unter den letzten vier waren wir ja jetzt dreimal hintereinander, was außer Deutschland (66-74, 82-90 und seit 2002) glaube ich nur Brasilien von 70-78 auch einmal geschafft hat. Es stimmt, den Pokal zu haben ist dann doch besser, man frage die Brasilianer von 1982 oder Ungarn 1954.

Montag, 30. Juni 2014

WM Halbzeit der Achtelfinalspiele

Brasilien weiter, dürften damit das Turnierglück vollkommen ausgeschöpft haben. Wieder nicht überzeugend. Auch so kann man sich natürlich zum Titel wursteln, aber ein Ausscheiden wäre nach den bisherigen Leistungen zu keinem Zeitpunkt eine Überraschung. Hulk ist unheimlich stark, zumindest kräftemässig, aber Bravo hat es überstanden. Überhaupt war der zukünftige Barca-Keeper beeindruckend, fraglich, ob Ter Stegen an ihm vorbeikommt. Die Barca-Spieler, die nicht für Spanien spielen, zeigen sich insgesamt in starker Form, Messi und Neymar sowieso, sind auch noch dabei. Alexis Sanchez war der herausragende Spieler der nur sehr unglücklich ausgeschiedenen Chilenen.
Kolumbien, bisher von mir unbeachtet, hat beeindruckt, insbesondere James Rodriguez, der sich anschickt, zu den gefeierten Weltstars aufzuzusteigen. Die Uruguayer, mit ihren ohnehin beschränkten Mitteln, hatten dem nichts entgegen zu setzen. Ich werde ihnen keine Sekunde nachtrauern, wie bei jedem Turnier, das sie verlassen.
Die fliegenden Holländer taten sich gegen Mexiko sehr schwer, hatten letztlich das bessere Ende für sich, auch weil die Mexikaner nach ihrem Tor zu passiv wurden, nichts mehr fürs Spiel taten. Wenn man sich die vielen Stürze Robbens im gegnerischen Strafraum ansieht, dann möchte man ihm fast einen Rollator verordnen. Was da alles passieren kann! Nebeneffekt: Das Gerede über eine angebliche Schwalbe Bernd Hölzenbeins im WM-Finale 1974 dürfte dann auch langsam aufhören.
Letztlich noch Costa Rica. Danke für die Elimination der Griechen. Und welch eine Ironie des Schicksals, daß der in Frankfurt merkwürdigerweise nicht allzu wohlgelittene Gekas die Entscheidung gegen seine Mannschaft herbeiführte. Ausgerechnet für die einzige Mannschaft, mit der er sich möglicherweise jemals identifiziert hat. Der von ihm mitverschuldete Abstieg der Eintracht hat ihn jedenfalls damals nicht die Bohne gejuckt. Der Fußballgott sieht fast alles.

Heute gilt es für unsere Mannschaft, es gilt, 1982 vergessen zu lassen, die damalige Blamage gegen Algerien und die gegen Österreich. "Was soll ich mich wegen der Algerier Jeck machen" tönte es damals aus dem Bundestrainer. Der DFB, das waren damals noch alte Männer, die teilweise in der Gesellschaft schon weitgehend überwundenes Gedankengut zum Besten gaben, braun eingefärbt, wie das Verhalten in Zusammenhang mit der WM 1978 offenbart hatte. Herrenmenschen, Herrenwitze, Hofieren von Diktatoren und alten Nazis und so weiter.
Der heutige Bundestrainer nimmt jeden Gegner ernst, vielleicht zu ernst. Was mir die meisten Sorgen macht, ist, wie wenig Gebrauch Löw von den personellen Möglichkeiten macht, die der Kader bietet. Warum so wenig Spielzeit für Schürrle, gar keine für Draxler, Ginter, Kramer. Sind die so viel schwächer als die ersten 11 oder 12? Dafür immer wieder Podolski. Stockkonservativ, auch im neuen Zeitalter noch der Muff der 50er Jahre, als man mit "keine Experimente" noch Wahlen gewonnen hat.

  







Sonntag, 29. Juni 2014

WM Achtelfinale steht

So, Vorrunde überstanden. Aus deutscher Sicht gut überstanden, Gruppensieger, im ersten Spiel souverän, im zweiten aufgrund schlechter Chancenverwertung und sehr bodenständiger Verteidigung (Mertesacker und Mustafi) in Verlegenheit gekommen, im dritten nie wirklich gefährdet. Erkenntnisse aus dem dritten Spiel? Der letzte Pass war immer schlecht, aber das Spiel bzw. der Gegner wurden beherrscht. Dominanz. Das Unwort der letzten Bundesligawochen. Wir nähern uns dem (selbst-) gefälligen Zweckfußball früherer Jahrzehnte. Immerhin dürfte sich das Thema "Podolski von Anfang an" erledigt haben, hoffentlich für immer.
Nochmal gab es ein Fernduell Jones gegen Prince, wieder klarer Sieg für den Frankfurter. Jones ist in seiner zweiten Nationalmannschaft deutlich besser integriert und akzeptiert als Prince Boateng. Der braucht jetzt wohl eine dritte. Selten klafften Veranlagung (Weltklasse) und Persönlichkeit (Sozialisation in der Brennpunktgosse und auf dem Ghettobolzplatz) auf so hohem Niveau so weit auseinander wie beim Berliner. Interessant, daß von den vielen hochtalentierten Fußballzauberern aus dem Umfeld der Boateng-Brüder ausgerechnet der bravste, am wenigsten dem Gangsta-Ghetto-Klischee entsprechende Jerome Boateng es am weitesten gebracht hat. Er wird der einzige sein, der nach seiner Karriere sagen können wird, daß er das Beste rausgeholt hat, sein Potenzial ausgeschöpft hat. Hat sich auch nie über Mitspieler oder Trainer gestellt.
Jones auf der anderen Seite, zu Beginn seiner Karriere im US-Trikot auch noch nicht der Landessprache mächtig, schmiss sich in alles, könnte auch bei Uruguay die 6 spielen. Bedenklich allerdings, daß er den Zweikampf gegen den Schiri verlor, an diesem abprallte. Das ist ungefähr so peinlich wie im American Football von einem Kicker getackelt zu werden.

Meine Äußerungen von Gestern sind schon überholt. Die Schweizer sind nicht untergegangen, haben letztlich klar das Weiterkommen geschafft. Dank ihres albanisch-stämmigen Shaqiri, des Mannes, der aussieht, als habe man zwei Körper in einen gepresst. Könnte von den Anlagen her auch bei Chile oder Uruguay spielen. Letztere Mannschaft muß nun ohne Suarez auskommen, zu recht. Erstaunlicher noch als die Tatsache, daß ein Spieler sich die Umstände macht einen auch noch einige Zentimeter größeren Gegner in die Schulter zu beißen, warern für mich die Reaktionen aus Uruguay. Über Suarez gibt es keine zwei Meinungen - in seiner Heimat heißt das in etwa, daß er doch gar nichts gemacht hat, das sei doch normal, im Spiel passiert sowas doch. Selbst für Uruguayer, die Fußball schon immer anders interpretiert haben als andere, eine erstaunliche Sichtweise.

Die vor dem Turnier größte Angst oder Sorge der Deutschen, wie man bloß Italien und Spanien schlagen soll, ist jedenfalls von uns genommen. Jetzt wird spannend, wie Löw es gegen Algerien, diese Chilenen Afrikas, angehen wird.
Neben den Algeriern hat es Nigeria ins Achtelfinale geschafft, die am schwächsten von den Schwarzafrikanischen Mannschaften eingeschätzte Mannschaft. Diese Einschätzung rührte wohl am ehesten daher, daß hier keine Superstars des eurpäischen Vereinsfußballs im Kader stehen.
Das schwache Abschneiden Ghanas, der Elfenbeinküste und Kameruns sowie das sportlich verdiente Scheitern aller asiatischen Mannschaften in der Vorrunde, spricht dem Wunsch Blatters Hohn, die Startplätze bei den nächsten WM anders, zugunsten dieser Kontinente, zu verteilen. Sportlich gerechtfertigt ist es in keiner Weise.
Die größten Exoten in der Runde der letzten 16 sind ohne Zweifel die Griechen, die eine ganz besondere Spielart kultivieren: Fußball spielen ohne Fußball zu spielen, kein echtes Interesse am Spiel zeigend, irgendwann ein Tor schießen - wie auch immer - und am Ende weiß keiner mehr, wie das eigentlich passieren konnte. Sie sind so die gefährlichste unfähige und harmlose Mannschaft der Welt. Und gegen Costa Rica wie in jedem Spiel eigentlich chancenlos und deshalb schon mit einem Bein in der nächsten Runde. Auch ohne Charisteas, Liberopolus und Kyrgiakos.

Mittwoch, 25. Juni 2014

WM nach fast drei Wochen

So, die Hälfte der Achtelfinalspiele steht fest.
Italien gegen Uruguay, eine Partie die voller Tradition steckt, vom Hauch der Fußballgeschichte umweht. Die Länder, die die ersten vier Titel unter sich ausgemacht haben. Beide stehen für das gelegentliche Hervorbringen großartiger Spieler und ansonsten für schlimmste Hinterfotzigkeiten, unfaires Spiel, Schauspielern, Treten, Mauern etc. Haben schon unzählige Hoffnungen braver, anständiger Mannschaften zerstört. Daß es nach dem Spiel (nur beim aktuellen Turnier) einen von beiden nicht mehr geben würde war schön. Italien ausscheiden zu sehen ist auch nicht schlimm. Aber ich habe noch nicht entschieden, ob sie es verdient haben, so auszuscheiden. Vom Schiri benachteiligt und nur durch ein Zufallstor geschlagen. Vom Biß ganz zu schweigen, der hoffentlich eine Turniersperre nach sich zieht.
Naja, eigentlich haben sie (abgesehen vom Biß) nur ihre eigene Medizin verabreicht bekommen. Der Gegner tut nichts fürs Spiel (Italien auch nicht viel mehr), trifft trotzdem und raus bist du. Verdient hätten beide das Ausscheiden gehabt, aber die Engländer wollten es ja so.
Brasilien hat immer noch nicht richtig überzeugt. So wie Fred spielt, hätten sie auch Diego Costa, den spanischen Totalausfall, behalten können. Die Abwehr wurde sogar von den Kamerunern in Verlegenheit gebracht, die die üblichen Schwarzafrikanischen Defizite zeigten: Keine Geschlossenheit, besser stehende Mitspieler werden übersehen, im Spielaufbau nicht der nächste mitgenommen, überhastete Schüße in die dritte Etage usw.
Mexiko dagegen wird sicher schwer für die Niederländer, auch wenn sie gegen Chile nicht die Probleme anderer Europäer gegen Lateinamerikaner hatten.
Daß es für Kroatien nicht reichte, überrascht nach dem Spiel gegen Brasilien, als es schien, Olic könnte es mit der ganzen Welt aufnehmen. Aber diese zähen Lateinamerikaner!
Dann sind - natürlich - die Japaner ausgeschieden. Deren Spielweise reicht für die Philppinen um Stefan Schröck, für Malaysia und Singapur. Aber dieses planlose Herumwuseln ist a) unattraktiv und b) weiß ich auch nicht, was es soll. Führt sogar bei dieser WM zum Aus, ein Schicksal, das sie wahrscheinlich mit den ähnlich veranlagten Koreanern teilen werden.
Aus in einer Gruppe in der es zwar einen Gruppenkopf (Kolumbien) gibt, die aber nur aus Außenseitern besteht und in der folgerichtig die Griechen weiterkommen. Auch, weil die Elfenbeinküste ... (siehe Kamerun, Nigeria, mit Abstrichen auch Ghana und fast alle schwarzafrikanischen Mannschaften bei allen bisherigen WM).Wie gut oder schlecht die Kolumbianer tatsächlich sind, weiß ich eigentlich gar nicht, habe sie nicht spielen sehen. Vielleicht können sie sogar was, ich kenne sie nur nicht. Außer Jackson, der der Eintracht im Europapokal manchen Schrecken eingejagt hat.

Heute folgen die Franzosen. Irgendwo daheim wird sich wohl der Egoshooter Franck in den Hintern beißen angesichts der Darbietungen ohne ihn. Während der ehemalige Eintracht-Kapitän froh sein kann, daß seine Eidgenossen ohne ihn untergehen. Eine Chance haben sie zwar noch, fußballerisch haben sie sich aber eher wieder in die 70er und 80er zurückentwickelt, als die Schweiz ein belächelter und abgehängter Fußballzwerg war. Sieht man sich übrigens die Herkunft der Stammspieler an, so scheint die Schweiz wohl doch nicht so fremdenfeindlich zu sein. Kein Platz für die Schweglers, Zuberbühlers, Eglis etc.
Und dann muß auch noch entweder Nigeria oder Iran weiterkommen! Politisch betrachtet also das Land des religiösen Terrors gegen den Staat vs. das des religiösen Terrors durch den Staat. Und fußballerisch bisher nicht viel angenehmer, was beide Mannschaften geboten haben. Dafür hat es der andere ex-Jugoslawische Teilnehmer auch nicht geschafft. Wie auch, wenn die größten Talente an die Schweiz verloren gehen.
Argentinien ist schon durch, wartet immer noch auf ein richtiges Fußballspiel. Kommt wohl erst im Achtelfinale, obwohl Schweiz/Ecuador sich auch eher auf dem Gruppe F-Niveau bewegen. 
Ach wär doch schon Halbfinale!

WM nach zwei Gruppenspieltagen

Folgende Erkenntnisse und Fragen ergeben sich:
In Brasilien geht la ola gegen den Uhrzeigersinn!
Hartmut Berg und Wolfgang Stark würden mühelos das Niveau dieser WM erreichen.
Die Spielweise der Südkoreaner und Japaner ist nicht zielgerichtet.
Der schweizer Shakiri sieht aus wie Wee Man auf Stelzen.
Schwarzafrikaner bringen exzellente Einzelspieler hervor, aber keine Mannschaften zustande. Besonders dann nicht, wenn sie auf mässig sozialisierte Spieler aus deutschen Großstadtbrennpunkten bauen.
De Jong wurde noch nicht vom Platz gestellt!
Sneijder spielt doch manchmal ab. Muß am Alter liegen.
Kahn wird immer besser, Scholl läßt Netzer vergessen.
Keinerlei Meldungen über den Spielfeldstürmer bei der Partie Deutschland gegen Ghana. Haben wir durch die FIFA gleichgeschaltete Medien oder war der Mann psychisch so krank, daß die ärztliche Schweigepflicht anzuwenden ist?
Philipp Lahm ist ein guter Sechser - wenn die Mannschaft im Halbkreis um den gegnerischen Strafraum steht und sich den Ball zuschiebt, wie beim FC Bayern. Gegen Ghana war das nicht der Fall und auch sein vom FCB und von Barca/Spanien abgeschautes "nicht selbst aufs Tor schießen" hat der Mannschaft nicht wirklich geholfen.
Ronaldo ist nicht fit.
Die meisten europäischen Mannschaften scheinen schlecht vorbereitet.
Ich vermisse die Skandinavier nicht.
Die Spiele werden langsam aber sicher uninteressanter, ich beginne, genug vom Fußball zu haben. Freue mich auf die Sommerpause.
Holz, der angeblich des Scoutens wegen in Brasilien weilen soll, hat noch keine Neuverpflichtungen geholt. Gut so.
Die Österreicher wären hier auch nicht unangenehm aufgefallen.



Montag, 23. Juni 2014

WM Tag 8-10

Nun haben 6 von 8 Gruppen ihre zweiten Spieltage absolviert. Italien reichte nicht mal mehr die Hilfe des Schiedsrichters beim Hartmut-Berg-aus-Konz- Gedächtnis-Nicht-Pfiff. Sieht man Balotelli bei dieser WM, so fragt man sich, wie er gegen Deutschland vor zwei Jahren seine Tore machen konnte.
Noch ist aber für die Azzurri nichts verloren, sie müssen nur gegen Uruguay ein Unentschieden holen, für eine italienische Mannschaft von je her eine leichte Übung. Allerdings sind die Urus eine jener unangenehmen Mannschaften, in denen elf aggressiv leader, oft mit den Staturen von zu klein geratenen Kleiderschränken ausgestattet, in Stier- oder Drachenblut gebadet, selbiges hernach noch ausgetrunken, bis zur Besinnungslosigkeit rennen, grätschen, schiessen und so weiter. Last team standing, so scheint das Motto dieser Lateinamerikaner zu sein, mit Ausnahme der Brasilianer, die sich auf die individuelle Klasse mehrerer Einzelspieler verlassen. Und der Argentinier, die irgendwie so herumstehen und auf Messi hoffen.
Vor der WM galt die deutsche Gruppe als eine der schwierigen, inzwischen muß man es fast als Glückslos betrachten, daß in unserer Gruppe keine Lateinamerikaner sind.
Als uninteressanteste Gruppe hat sich inzwischen wohl Gruppe C mit Kolumbien herauskristalisiert. Mit Elfenbeinküste, Japan und Griechenland gleich drei plan- und harmlose Mannschaften am Start, für die alle das olympische Motto zu gelten scheint, nur daß eine dieser Mannschaften nicht nach der Vorrunde abreist, sondern weiter mitspielen darf! Nicht viel besser stellt es sich in Argentiniens Gruppe dar, wo der gesetzte Mitfavorit alles vermissen läßt, außer einem Superstar, der sich wenigstens in den Schlußminuten immer wieder aufrafft ("na gut, dann muß ich's wohl wieder machen") und die Spiele gewinnt. Der Rest der Gruppe ist Schweigen.
Die Franzosen dagegen sind besser als nach dem ersten Spiel gedacht, die Schweizer genauso schwach, wie es nach dem ersten Spiel schon schien.

Noch etwas zur Berichterstattung: Die deutschen Spieler erscheinen immer mehr wie Interviewroboter, ihre Äußerungen sind so glatt geschliffen, daß man eigentlich genau so gut Presseerklärungen verlesen könnte. Selige Zeiten, als Töpperwien anno 1990 Andy Brehme fragte, wie das denn so sei, so lange von der Frau, von Tisch und Bett getrennt zu sein. Antwort Brehme: Von Tisch wäre ja nicht so schlimm, aber ...! Kumpelhaftes Lachen und Schenkelklopfen beider schloss sich an! Aber auch sowas braucht kein Mensch. 

Samstag, 21. Juni 2014

WM die erste Woche

Die Woche verging wie im Flug, es geht langsam los, daß ich mich besinnen muß, welche Spiele ich gesehen habe, was bei mir von Begegnungen und Mannschaften hängen geblieben ist.
Zur FSV Frankfurt-Beteiligung an dieser WM: Leckie versucht einen Knie- oder höchstens Oberschenkel-hohen Ball mit der Brust reinzumachen! Von Richard Herrmann, dem knorrigen FSV-Denkmal aus Schlesien, der als erster des 1954er Kaders starb, mutmaßlich an Spätfolgen der sagenumwobenen Vitaminspritzen, die im deutschen Lager verabreicht wurden, kann er das nicht haben. Im Gegenzug schießt Memphis (nicht verwandt oder verschwägert mit Austria Wien) aus 30 Metern einfach drauf, Ryan läßt passieren. Hätten Volz oder Klandt locker gehalten. Die Oranjes dadurch weiterhin auf Geheimfavoritenkurs, können zur Belohnung eine Achtelfinalpartie gegen Brasilien gewinnen. Daß Snejder eifersüchtig und tatenlos zusehen muß, wie Robben und Van Persie gefeiert werden, ist bisher noch kein Problem.
Typisch für eine WM: Mannschaften, die sich auf ihrem Kontinent jedes Mal wieder für ein Turnier qualifizieren, dann aber, wenn es gegen die richtigen Mannschaften geht, die so Fußball spielen, wie wir es aus der Bundesliga oder der Champions League kennen, völlig überfordert und fehl am Platz wirken. Diesmal trifft dies nicht nur für mehr als die Hälfte aller Nord- und Mittelamerikaner, Asiaten und Afrikaner sowie die Griechen zu, sondern auch auf Spanien. Wirkten ratlos, als hätten sie noch nie ein Spiel erlebt, in dem der Gegner mitspielt bzw. dagegenhält. Als hätten sie die Quali in der ozeanischen Zone absolviert. Das 1:0 der Chilenen war ein exemplarisches Gegentor für eine überforderte, nicht bei der Sache befindliche Mannschaft. Nacheinander drei oder vier Zweikämpfe, in denen jeweils der spanische Beteiligte einen halben Schritt, eine Fußspitze, zu spät kommt.Wie ein Absteiger.
Nebenbei haben die Chilenen und Uruguayer eine Unterform des Fußballs erfunden: Kratzen, Beißen, einfach nicht weggehen, 11 "aggressiv leader" auf den Gegner loslassend. Und dann, zurück zu den Wurzeln, in den letzten 20 Minuten reihenweise Wadenkrämpfe vortäuschen, nach jedem Körperkontakt minutenlang liegenbleiben, mit Erfolg darauf bauend, daß kein Schiedsrichter den Nerv hat, die komplette erschundene Zeit nachspielen zu lassen. Das Gegenrezept kann nur lauten, nicht nach 70 Minuten gegen diese Gegner zurückzuliegen. Aber das ist ja für jegliche Partie ein probates Mittel.
Gesucht wird: weiterhin jemand, der es schafft, eine (schwarz-) afrikanische Mannschaft zum Erfolg zu führen. Bei diesen Mannschaften scheint jeder zu machen, was er will, die Trainer verkommen regelmässig zur Lachnummer, es kommt einfach nichts dabei heraus außer gelegentlichen Achtungserfolgen. Wenn man heute noch einen Spieler 30 Meter mit dem Ball laufen sieht, dann ist es immer ein Afrikaner (oder Robben). Sie laufen deshalb mit dem Ball, weil noch das einfachste Kombinationsspiel scheitert, Ballstaffetten mit Mitspielern keine drei Stationen überstehen. Für sie wurde wohl der Begriff "vogelwild" in die Fußballsprache eingeführt. Nach Nigeria (1x) und Kamerun (2x) lieferte nun auch die Elfenbeinküste ein solches Spiel ab, in dem gar nichts zusammenlief. Lediglich Ghana zeigte bisher etwas, was an ein Fußballspiel erinnerte und nicht an einen Auftritt einer zufällig vor dem Anpfiff zusammengewürfelten Bolzplatzauswahl, in der jeder zeigen will, was er drauf hat, aber an Zusammenspiel kein Interesse besteht.
Aber: Mehr Struktur muß nicht unbedingt mehr Erfolg bedeuten, siehe England.
Also ein Erfolgstrend ist Kratzen, Beißen, Rennen bis zum Umfallen, ohne umzufallen (außer, wie gesagt, bei Führung ab der 70. Minute).
Ein Blick auf die Favoriten mit zwei Partien hinter sich als Zwischenbilanz ergibt das folgende Bild:
Brasilien so lala, aber noch im Soll; Spanien durchgefallen; Robben und Van Persie marschieren, was der Rest der Mannschaft wert ist, ist bei den bisherigen Anforderungen nicht klar, ob Sneijder den Superstars noch ein neidisches Beinchen stellt oder nicht, bleibt abzuwarten; Chile ist zuzutrauen, sowohl die Niederländer als auch den potentiellen Achtelfinalgegner Brasilien vor echte Probleme zu stellen; Kolumbien ist ein Leichtgewicht, das von einer ganz schwachen Gruppe profitiert, weder geheim noch Favorit; Uruguay trotz der Auftaktniederlage ähnlich einzuschätzen wie Chile, zumindest solange ich nicht alles zurück nehmen muß, weil sie an den schon mit einem Remis weiterkommenden Italienern scheitern; Italien bisher nicht beeindruckend, was sie noch nie an einem Weltmeistertitel gehindert hat; England war nur für Unbelehrbare jemals Favorit, aber um mit Günter Netzer zu sprechen: der antiquierte britische Fußball wurde entlarvt. 

Mittwoch, 18. Juni 2014

WM Tag 6

Die noch fehlenden Mannschaften Belgien (Geheimfavorit), Algerien, Russland und Süd-Korea hatten ihre ersten Auftritte, Topfavorit Brasilien gegen Mexiko seinen zweiten.
Bemerkenswert: im Spiel Algerien gegen Belgien machte der Schiedsrichter bei einem Freistoß einen so hohen Haufen vor den Ball, daß ich fürchtete, De Bruyne würde diesen dem algerischen Torwart ins Gesicht schießen. Passierte aber nicht. Etwas unangenehm fand ich die Jubelchoreo der Algerier, die im halben Dutzend zum Gebet niedersanken. Aber ich kann Jubelchoreos generell nichts abgewinnen, eine dumme und unsportliche Unsitte, womöglich den US-Amerikanischen Gepflogenheiten abgeschaut. Dort fing es mit einzelnen Touchdown-dances an, später hatte fast jeder Offensivspieler ein solches Trademark - oft schon vor dem ersten Vertrag im Kinderzimmer einstudiert - und heute sind es Endzone-dances halber Mannschaften. Widerlich.
Mit Belgien drohte ein weiterer Geheimfavorit zu straucheln, aber die Belgier fanden Mittel und Wege, das Spiel zu gewinnen. Das macht Weltmeister aus, nicht das Schützenfest in der Vorrunde. So gesehen haben es die Deutschen sehr gut gemacht, beides kombiniert.
Schon jetzt möchte ich anmerken, daß schon öfter nicht die besser spielende Mannschaft Weltmeister wurde, sondern die, die am besten Wege findet, zu gewinnen. Was für sich genommen auch eine Form von besser Spielen darstellt. So wurde Deutschland Weltmeister über Ungarn bzw. die Niederlande, Italien 1982 über Brasilien in der Zwischenrunde, Italien 2006 usw..
Die Brasilianer haben sich gegen Mexiko nicht mit Ruhm bekleckert, nichts dramatisches. Ohne Hulk ists halt etwas schwieriger.
Russland gegen Südkorea war ein typisches 0:0, auch wenn es 1:1 endete. Am beeindruckendsten neben den anrührenden Torschußversuchen der Asiaten für mich der Schiedsrichter. Eine Frisur, als wäre er beim Friseur der deutschen 54er Mannschaft gewesen. Und ebenso wenig Widerspruch duldend wie weiland der "Chef". Übrigens die letzte WM mit Beteiligung des FSV Frankfurt - bis jetzt.
Insgesamt kein besonders guter Spieltag, geht besser.

Montag, 16. Juni 2014

WM Tag 5

Die Deutschen sind da, im Turnier und im Bewußtsein der Brasilianer, Holländer und Italiener angekommen. Ausrufezeichen gesetzt. Müller, nicht im Stile von Neymar, Messi oder Van Persie/Robben, sondern eher Müller- bzw. #13-Style, entscheidet und sorgt sich mit Recht, ob die Szene mit Pepe (Pauker- und Stürmerschreck) komisch rüberkommt. Die Aussage, er wolle erst mal die Fernsehbilder sehen, kenne ich noch von Pierre Littbarski nach einem zweifelhaften Faller seinerseits. War aber diesmal alles in Ordnung. Von den drei strittigen Schiedsrichterentscheidungen des Spieles war der Platzverweis die richtigste, die beiden Elfmeterszenen hätte der Referee auch umgekehrt auslegen können, ohne daß sich jemand hätte beklagen dürfen. So kann sich Müller, der in der Bundesliga unverhältnismässig oft durch Fallen und Reklamieren auffällt, vorbehaltlos über drei Tore, zwei davon in guter alter Mittelstürmermanier erzielt, freuen. Und ich mich über eine sehr gelungene Vorstellung der Nationalelf. Löw hat die richtigen Personalentscheidungen getroffen, was für ihn keine Selbstverständlichkeit ist, sieht man sich seine Vergangenheit bei Turnieren an.
Danach ein weiteres Ausrufezeichen, für die Partie Nigeria gegen Iran, in die ich immer wieder reinschaltete, fehlen mir fast die Worte. Respekt für Mehmet Scholl, daß er sich nicht herablassend über diese Versuche eines Fußballspieles lustig machte. Es war Not gegen Elend, als würde Griechenland gegen sich selbst spielen, der in der österreichischen Umgangssprache gebräuchliche Begriff der "Bloßfüssigen" fällt mir dazu erneut ein. Daß so unbedarfte Mannschaften bei einer WM spielen, ist in Ordnung, daß zwei von der Sorte in einer Gruppe sind, sollte nicht vorkommen. Vor allem, wenn man sieht, daß andernorts viel stärkere Teams ausscheiden müssen, wie z.B. in der deutschen Gruppe, in der brasilianischen, italienischen oder spanischen. Angesichts solcher Gruppengegner muß man sich jedenfalls ernsthaft Sorgen um die Form der Argentinier machen, die nun vor der k.o.-Phase keine weiteren Spiele unter Wettbewerbsbedingungen haben. Müssen unbedingt die Trainingsintensität hochfahren und hoffen, so irgendwie Biß und Fokus zu bekommen. Vielleicht Borowski, Frings und Ballack als Sparringspartner einladen, damit kein Schlendrian einzieht.
Dann der nächste Paukenschlag, USA gegen Ghana. Die selbsternannten (Geheim-) Favoriten vom schwarzen Kontinent gegen Klinsmanns US-Boys. Ghana (Heimat des ersten afrikanischen Bundesligaspielers Ibrahim Sunday) schonte Essien und Prince, vielleicht, weil man sie gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner für entbehrlich hielt, drückte und verlor doch. Die USA, seit 1990 jedesmal dabei, ohne seither erkennbare fußballerische Fortschritte gemacht zu haben, können immerhin gewinnen. Im Duell der deutschen Ghetto-Kicker gewinnt der Frankfurter Bub aus dem berüchtigten Stadtteil Bonames gegen den eingewechselten und blaß gebliebenen Berliner Prince. Anspruch und Wirklichkeit. Sollte sich Portugal von der Schlappe gegen Deutschland erholen und Pepe nur ein Spiel Sperre erhalten, so wird es schwer für die Hoffnung Afrikas auf ein gutes Abschneiden. Ghana muß nun auf jeden Fall gegen Deutschland gewinnen. Hoffentlich bekommt Löw jetzt keine Angst.
Noch kurz zur Berichterstattung: Kahn mit Welke an der Seite etwas spritziger als früher, aber er wird kein Unterhaltungskünstler mehr und Expertenwissen bringt er auch nur mässig rüber. Klarer Punktsieger in diesem ungleichen Duell, das die langjährigen Mannschaftskameraden nicht als solches sehen, ist Mehmet Scholl. Seine beste Einlassung bisher war die Replik auf die Frage, ob er zum Spiel Nigeria gegen Iran noch etwas sagen wolle: "Nö."
Irgendwo im Dschungel sitzt K. Müller-Hohenstein und verteilt Flip Flops. Was bin ich froh, daß ich nie Sportjournalist geworden bin. Und irgendwo im Netz treibt auch Harald Stenger sein Unwesen, der geschasste ehemalige Sprecher der Nationalelf. Bevor er zu dem wurde, war er ja jahrelang als Sportchef der Frankfurter Rundschau ein nimmermüder Kritiker - eigentlich von allem. In gelegentlichen Auftritten im Fußballstammtisch wirkte er auch eher mieseptrig. Als Moderator seiner Videokolumne kommt er etwas hölzern rüber, er bleibt m.E. ein Mann des Printmediums. Unsterblich ist er vor allem durch Ror Wolfs Fußballkollage "Schwierigkeiten beim Umschalten", wo Stenger als junger Hr-Reporter vorkommt, der von einem Volleyballspiel berichtet. Und ich glaube mich zu erinnern, daß er im "bench clearing brawl" gegen Argentinien 2006 auch mitmischte.

WM: erste Eindrücke

Tag 4 ist vorbei. Von Anfang an: allmählich stellt sich doch ein Interesse an der WM ein.
Das erste Spiel: Ganz gut. Die sagenumwobene Abwehr der Brasilianer ist anfällig. Neymar gut, Oscar noch besser. Hulk, mein Lieblingsspieler der Gastgeber, diese Mischung aus Briegel und Brasilianer, leider schwach. Ich freue mich immer, wenn die gefeierten Superstars liefern, wie im Eröffnungsspiel Neymar. Da trennt sich Spreu vom Weizen. Kam fast ganz ohne Schnickerchen und sonstige Mätzchen aus, fiel auch nicht dauernd.
Dann Mexiko gegen Kamerun, noch schwächeres Schiedsrichtergespann, kein erbauliches Spiel, ein verdienter Sieger, geschlagene Kameruner, wie begossene Pudel vom Feld schleichend. Später ein erstes Highlight, die Neuauflage des letzten Finals. Oranje in blau, macht alles richtig, kontert überfallartig, die zwei Weltklassestürmer entscheiden das Spiel. Die Weichen hilft der Schiri stellen, indem er ein Foul der eindeutigsten Kategorie durchgehen läßt, wodurch das entscheidende 3:1 fällt. Bilanz: einzig Iniesta in annähernder Normalform, eine Innenverteidigung, die sich 5x düpieren läßt und ein von allen guten Geistern verlassener Casillas, das reicht für unsere Nachbarn. Spanien ist noch nicht raus, ist nicht gar so schlecht wie es in dem Spiel aussah, aber eben auch längst nicht so gut, wie sie vor dem Turnier gemacht wurden. Braucht nur einen Gegner, der sich nicht totstellt. Die Niederlande andererseits nicht so gut, wie es scheinen mag, auf Van Persie und Robben angewiesen, damit auch auszurechnen.
Weiter mit Chile gegen Australien, nicht gesehen, nichts verpasst.
Anderntags Kolumbien, einer von etwa zwanzig Geheimfavoriten, und Griechenland. Die Griechen, immer noch und immer wieder eine schallende Ohrfeige für den Fußball. Und Gekas haut noch auf die zweite Wange, obwohl sie ihm weder in Frankfurt noch in Belo Horizonte hingehalten wurde. Schwamm über dieses uninteressante Spiel, beide Teams nicht der Rede wert.
Elefenbeinküste-Japan, auch nicht gesehen und Djapka hat auch nicht gespielt.
Nächstes Highlight: Uruguay, noch so ein Geheimfavorit und Costa Rica, vielleicht jetzt als Geheimfavorit nachzunominieren. Tolle zweite Halbzeit, erste hatte ich ausgelassen. Man merkt jetzt schon deutliche Unterschiede zwischen organisiert und strukturiert spielenden und planlosen Mannschaften. Und nichts ist zu sehen von den erwarteten dominierenden Abwehrreihen, gegen die kein Durchkommen ist und auch nicht davon, daß 1:0 Führungen nicht aufzuhaolen sind.
Dann Italien, der Schrecken aller, haben in der WM-Geschichte wohl schon die Hoffnungen aller ambitionierten Nationen mindestens einmal zerstört. Mit Pirlo der coolste Spieler der Welt in ihren Reihen, spielte sogar durch, nie aufgeregt, nie Ruhe und Übersicht verlierend, an allen Angriffen irgendwie beteiligt. Sie suchen ihn, sie hofieren ihn. Von Bryan Robson hieß es in den 80ern, seine Mannschaft würde ohne ihn nicht mal den Abflugschalter finden. Was finden dann die Italiener nicht ohne Pirlo? Den Weg über die Mittellinie. Löw hatte also doch recht mit seiner Taktik im Halbfinale der Euro, Kroos und Özil haben es nur schlecht umgesetzt. Andererseits traten die Azzurri ohne Buffon an. Der andere ist zwar offensichtlich ein besserer Torhüter, aber ich habe den alten Mann bei der Nationalhymne vermisst. Seit Littbarski hat keiner mehr so falsch und laut singend seine Hymne verhunzt wie Buffon.
Gegner der Italiener waren die Engländer, die ein gutes Spiel machten, aber gegen Italien ist einfach kein Kraut gewachsen (im übrigen eine tolle doppeldeutige Schlagzeile, falls wir es wieder nicht schaffen sollten). Dumm auch, daß Gerrard und Lampard nicht miteinander spielen können. Und daß Wales ein eigenes Nationalteam hat.
Dann ein Spieltag ohne eine sehenswerte Partie. Wenn Benzema gegen eine Mannschaft drei Tore schießt (eins müssen wir leider abziehen), dann ist es entweder erste Runde im spanischen Pokal oder WM gegen "bloßfüssige" (österreichischer Jargon). Daß auch aus Gruppe E zwei weiterkommen beschert den Gegnern der beiden in der K.o.-Runde eine Art Freilos. Eine öde und sportlich ganz schwache Gruppe. Wenn Honduras hier nicht durchkommt, dann schaffen sie es nie ins Achtelfinale. Argentinien hat auch gespielt, ein weiterer Favorit, nicht ganz geheim. Nicht überzeugend, aber immerhin den schwersten Gruppengegner gleich besiegt.

Zwischenfazit: Ganz gute WM, ganz guter Fußball, ganz gut gefüllte Stadien, mässige bis ganz gute Schiedsrichterleistungen.

Und zum Schluß noch ein Wort zum FC Bayern. Erst platzt die Meldung vom Einrücken des Hoeneß mitten in die Vorbereitung. Der Uli hat noch jedem Bundestrainer außer dem Kaiser das Leben schwer gemacht. Und dann auch noch die prophylaktische Sperre gegen den Franz! Wie sollen sich die FCB-Spieler denn jetzt noch aufs Spiel konzentrieren? Böse FIFA.
Blatters Verhalten erinnert mich an Capitan Renault aus "Casablanca". Läßt Rick's Cafe durchsuchen, sagt, er sei empört, habe gehört, hier gebe es illegale Glückspiele und bekommt in diesem Moment seinen Spielgewinn vom Croupier ausgehändigt. Was - Korruption in der FIFA? Die Vergabe nach Rußland und Katar nicht ganz hasenrein? Davon habe ich, Sepp Blatter ja keine Ahnung. 

Donnerstag, 1. Mai 2014

Die Abwehr des FC Bayern

Von Zeit zu Zeit sehe ich mir ein Champions-League- Spiel an, da es in diesem Wettbewerb gelegentlich auch guten Fußball, selten sogar Fußballfeste zu sehen gibt. Gestern war ein solches zu beobachten - für Freunde schnell und entschlossen vorgetragener Angriffe mit dem Ziel ein Tor zu erzielen. Für Freunde des uninspirierten Ballgeschiebes ohne Überraschungsmomente, ohne Spielwitz und ohne Zug zum Tor gab es auch dieses zu sehen, jedoch ohne Erfolg. Unterm Strich war es ein teilweise sehenswertes Spiel mit zum Teil lehrbuchmässig ausgespielten Angriffen und einem leistungsgerechten Ausgang. Insgesamt gab es in diesem Halbfinale zwischen Bayern und Madrid wohlwollend geschätzte fünf Torgelegenheiten des FCB, wobei mir nur eine wirkliche Chance auf ein Tor in Erinnerung ist, nämlich die von Götze im Hinspiel, als er an Casillas scheiterte. Mehr muß man über dieses Duell nicht wissen.

Nun zur Abwehr: Ich hoffe im Interesse der Entwicklung des FCB, daß man sich unter den Verantwortlichen intern kritischer mit den Leistungen der zurückliegenden Wochen auseinandersetzt, als man dies in der Öffentlichkeit tut. Hier steht nämlich die Abwehr und wehrt alle vermeintlichen und auch die verschwindend geringen tatsächlichen Angriffe ab, als ginge es dabei um Punkte oder Weiterkommen. Also mögen mir bitte Breitner, Lahm und Sammer erklären, wer denn ihrer Meinung nach jetzt auf einmal schlechtrede, was vorher alles von allen toll gefunden wurde. Es irritiert mich immer wieder, wenn auf etwas entgegnet wird, was gar nicht gesagt wurde. Niemand redet die Leistungen der Bayern von August bis März schlecht. Die waren gut und das bestreitet auch niemand. Die Leistungen seither waren nicht gut und auf die Gründe geben die Verantwortlichen keine Antworten. Zum Teil sind natürlich auch die Fragensteller aus der Journaille schuld, die eine mögliche Ursache vorwegnehmen, indem sie fragen, ob es ein Fehler gewesen sei, nach der feststehenden Meisterschaft die Spannung und den Rhythmus rauszunehmen. Das Antworten sollte man in einem Interview doch immer noch den Befragten überlassen. Dennoch ist die gebetsmühlenartig von Sammer vorgebrachte Replik, niemand wisse, wie man sich im Falle einer so früh entschiedenen Meisterschaft zu verhalten habe, weil das vorher noch keiner (nicht einmal der FC Bayern) geschafft habe, keine Antwort auf Fragen nach den Leistungen der vergangenen Wochen. Merkt scheinbar keiner der sogenannten Journalisten, jedenfalls wird von keinem versucht, eine Antwort darauf zu bekommen, warum die Mannschaft des FCB seit Wochen so mässig spielt. Wir haben eine Kultur des Nichtssagens und Danebenredens etabliert. Und die Bayern sind - wie meistens - überfordert, wenn es mal nicht so gut läuft, wie sie es gerne hätten. Die alte Selbstgefälligkeit auf dem Spielfeld ist wieder da und endlich, da nach einem Dreivierteljahr die Gegner aufhören zu kuschen, auch die Dünnhäutigkeit der Führungsetage. Nur daß die alten Reflexe nicht mehr greifen, nach denen früher üblicherweise die Gegner verbal und auf dem Transfermarkt attakiert worden wären - von der zuständigen Abteilung.
Und überhaupt Sammer: welche neun Titel hat der FCB eigentlich diese Saison gewonnen, wie Sie gestern nach dem Spiel sagten - auch ohne Zusammenhang zu Spiel oder Interview? Ich dachte, es wird um Meisterschaft, DFB-Pokal und Europapokal gespielt. Zählt jetzt auch der Fuji- Cup, der Franz Beckenbauer-Pokal, das Hallenmasters? Der historische Triumpf von Marrakesch? Oder war es Casablanca? Herbstmeisterschaft? Torjägerkanone? Tor des Monats?
Und der Breitner Paul? Markenbotschafter? "Wir kommen weiter, weil wir  besser sind!" so tönte es aus ihm heraus. Hätten sie mal besser in den beiden Spielen gegen Real zeigen sollen. Hat am Sonntag im Fernsehen auch gesagt, früher hätten die Spieler die Taktik des Trainers auch schon mal eigenmächtig über den Haufen geworfen und anders gespielt als angeordnet. Auch davon keine Spur beim FCB von heute. Sie spielen schon jetzt so, wie der FC Barcelona am Ende der Ära Gardiola, als ihre Weltherrschaft zuende ging, als sie gegen Chelsea im CL-Halbfinale 2012 ähnlich einfallslos die Bälle hin und her schoben und scheiterten, wie jetzt die Bayern. Und ähnlich wie die Nationalmannschaft Spaniens in ihren schwachen Momenten, wenn Torschüsse verpönt scheinen. Vor diesen spanischen Verhältnissen muß die Bundesliga keine Angst haben.


Kam mit gegnerischen Abwehrreihen wesentlich besser zurecht als mit seiner Rolle als Repräsentant und Redner.

Droht wie schon viele vor ihm zum nicht mehr ernst zu nehmenden Dummschwätzer zu verkommen, der einstige "Vorzeige-Linke", der doch auch zu aktiven Zeiten nie etwas anderes war, als ein Paradebeispiel für den abgebrühten Profi. Immerhin, eine Biographie nannte er einst "Ich will kein Vorbild sein". Einverstanden.