"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!

Dienstag, 3. September 2013

Stadionalbum 30: Europacup-Historie der Eintracht in ausgewählten Stadionansichten

Sperriger Titel, Entschuldigung dafür. Ein mir bekannter und sehr geschätzter Eintrachtfan beklagte kürzlich, daß er noch nie bei einem EC-Auswärtsspiel der Eintracht war. Damit alle sehen können, wie schön es da war, wo die Eintracht einst gastierte, hier ein paar Ansichten:

Der Wiener Sportclub, öserreichischer Meister 1959, empfing die Eintracht im März 1960 im Praterstadion. Ein 1:1 (Tor: Stein) vor 47.000 reichte der SGE nach dem 2:1 aus dem Hinspiel. Im inzwischen überdachten Stadion sahen 1994 ebenfalls 47.000 das "Heimspiel" von Austria Salzburg gegen die Eintracht im UEFA-Cup-Viertelfinale (weiter war die SGE nur 3x in der Vereinsgeschichte gekommen). Begleitet von übelsten rassistischen Schmähungen unterlag die Eintracht 0:1, schaffte es gegen biedere aber clever eingestellte Österreicher im Rückspiel nicht, sich durchzusetzen, auch da Gaudino und Binz im Elfmeterschießen zu hasenfüssig und pomadig antraten.

De Kuip, Rotterdam, Station im UEFA-Cup 1979/80. Nach dem großartigen 4:1 aus dem Hinspiel tat die 0:1-Niederlage hier nicht weh. Über das interessante Wiedersehen zwischen Bernd Hölzenbein und Wim Jansen, deren schicksalhafte Begegnung im Niederländischen Strafraum gut fünf Jahre zuvor entscheidenden Einfluß auf das WM-Finale gehabt hatte, ist mir nichts überliefert.

Auch in Utrecht gab es für die international eher auswärtsschwache Eintracht nichts zu holen, man verlor 2:1, auch hier jedoch reichte der 3:1 Heimsieg zum Weiterkommen im UEFA-Cup 1980/81.


Im Landsmeisterpokal 1959/60 begegnete die SGE dem Meister der Schweiz auf historischem Terrain ("hier ist Wankdorf - keiner wankt") und siegte auswärts mit 4:1 gegen die Young Boys Bern. 







Es galt im Vorfeld als ungleiches Duell, als 1960 im Halbfinale des Landesmeisterpokals der schottische Meister Glasgow Rangers auf den deutschen Champion Eintracht traf. Vollprofis von der Insel, die für sich in Anspruch nahm, das Spiel erfunden zu haben gegen Feierabendprofis, die alle bürgerlichen Berufen nachgingen und nach der Arbeit trainierten. Nach dem sensationellen Hinspielergebnis von 6:1 für die Eintracht schien das Weiterkommen für den Außenseiter vom Main nur noch eine Formsache. Anders als man es von den Profis von heute gewohnt ist, nutzte die SGE den Ausflug nach Schottland zu einer zweiten Fußballdemonstration, siegte vor über 70.000 erstaunten Zuschauern mit 6:3 und entzauberte nebenbei den Mythos vom der Überlegenheit des Britischen Fußballs. 











Das vielleicht bisher größte Spiel in der Vereinsgeschichte fand im Hampden Park zu Glasgow statt. 1960 war der Europapokal der Landesmeister, der Vorgänger der heutigen, unerträglich gehypten Champions League, noch der Wettbewerb, an dem nur die Meister der europäischen Länder teilnehmen durften - und der Titelverteidiger. Die Eintracht zog ins Finale ein und traf als de facto Amateurmannschaft auf die Profis von Real Madrid, Sieger der vorherigen - aller bis dato ausgetragenen - 4 Wettbewerbe. Die Eintracht führte schnell 1:0, erstarrte dann vor Ehrfurcht und Angst vor der eigenen Courage, kassierte 7 Tore in Folge, ehe Erwin Stein, die Legende aus FFM-Griesheim, noch zwei Tore zur Ergebnis-Kosmetik erzielte. Trotz der herben Schlappe galt das Spiel lange Zeit als eine der besten Partien, die je stattfanden. Für Madrid trafen nur zwei Spieler, Alfredo Di Stefano und Ferenc Puskas, damals zu den absolut weltbesten gehörend.