"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!

Donnerstag, 24. Januar 2013

Kalenderblatt 21

21. Januar 2013

Der Superdome zu New Orleans, 1975 eröffnet, mit einer Kapazität, die über die Jahre zwischen 64.900 und 74.000 pendelte. Erstmals 1978, dann weitere fünf Mal Austragungsort der Superbowl. in eineinhalb Wochen kommt die insgesamt siebte Partie dazu. Hier verloren die Denver Broncos bei ihrer ersten Teilnahme gegen "America's Team", die Dallas Cowboys, und holten sich ihre vierte Superbowl-Pleite gegen die 49ers, mit einer derben Packung historischen Ausmaßes. Die 49ers, zum vierten Mal unter der Führung von Joe Montana siegreich, gewannen mit 55:10 (Kicker Mike Cofer unterlief das seltene Mißgeschick eines verfehlten Extra-Point, sonst hätte es 56:10 gehießen). Die 49ers sind auch bei der aktuellen Austragung mit von der Partie. Wie schon einmal erwähnt, zählt New Orleans zu den beliebtesten Spielorten, da es hier ein aufregendes Nachtleben gibt und das auch den Superbowl-Teilnehmern nicht verborgen geblieben ist. New Orleans war auch Schauplatz des bisher einzigen Sieges der Chicago Bears. Deren Mannschaft von 1985 wird immer wieder genannt, wenn die Frage nach dem besten Team aller Zeiten erörtert wird. Die '85 Bears waren auf dem Platz mit ihren Gegnern besonders unerbittlich, hatten eine furchterregende Abwehr, einen effektiven Quarterback, den schnellsten Wide Reciever und den besten Running Back aller Zeiten. Quarterback Jim McMahon war sportlich zweifelsohne talentiert, sorgte aber vor allem außerhalb des Feldes für viel Aufsehen. Nie ohne Sonnenbrille anzutreffen, punkiger Haarschnitt (für 80er Jahre Verhältnisse, also eher Mainsteam-Punk ala Billy Idol), Stirnbänder mit provozierenden Aufschriften und einer Fülle von Werbespots, wies er eine Medienpräsenz auf wie kein anderer. Was nicht im Verhältnis zu seinen gerade noch überdurchschnittlichen sportlichen Leistungen stand. Er hatte es auch nie leicht bei den Bears, da deren Trainer Mike Ditka, obwohl als Spieler Tight End, ein ausgesprochen Pass-feindlicher Trainer war, McMahon es erklärtermassen todlangweilig fand, Bears-Quarterback zu sein. Auch der heutige 49ers-Coach Jim Harbaugh spielte jahrelang unter Ditka für die Bears und wurde nicht glücklich. Jedenfalls waren die Bears 1985 das Maß aller Dinge, verfügten über die richtige Balance zwischen Abwehr und Angriff, waren die größte Show der Liga, da sie neben McMahon weitere besondere Persönlichkeiten hatten, z.B. den über 150 kg schweren, kolossalen William "Refridgerator" Perry, ein Defensive Tackle, den Ditka bei short-yardage Situationen auch als Running Back und Wide Receiver einsetzte, was ihm gegnerische Coaches als Vorführung übelnahmen (und was auch den großartigen Walter Payton vergrätzte, der als bester Back der Ligageschichte zusehen mußte, wie Perry in der Super Bowl in die Endzone laufen/walzen durfte, ihm selbst aber ein Touchdown in seiner einzigen Superbowl versagt blieb). Die Bears nahmen auch bereits nach dem 13. Spiel, in welchem sie ihre einzige Saisonniederlage bezogen, eine Single, den "Super-Bowl-Shuffle, auf. Im dazugehörigen Video sieht man, daß amerikanische Superstars genausowenig singen und tanzen können wie deren deutsche Pendants. Immerhin kamen sie damit auf Platz 41 der Charts und verkauften über 500.000 Exemplare. Abwehrstar Dan Hampton verweigerte seine Teilnahme, da er die Aktion überheblich fand. Interessant an den '85 Bears auch die Dauerfehde zwischen Headcoach Ditka und Defensive Coordinator Buddy Ryan (Vater zweier aktueller NFL-Coaches). Es ging meist um Kompetenzen und die Frage, wessen Verdienste um den Mannschaftserfolg größer seien. Ryan wurde nämlich die sehr innovative und absolut dominierende Abwehr zugeschrieben, der man allgemein den Bärenanteil am Erfolg zuerkannte.

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