"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!

Dienstag, 8. Juli 2014

WM: nächster Halt - Finale

Rekordfinalteilnehmer sind wir schon, hier die bisherigen Schauplätze:


Das sogenannte Wunder von Bern, wo ein Gegner besiegt wurde, der als unschlagbar galt und die nicht in Bestbesetzung spielende deutsche Mannschaft in der Vorrunde übel vorgeführt hatte (8:3). Trainer Herberger hatte diese Niederlage einkalkuliert - wenn auch nicht in der Höhe - und hatte wie aus anderen ungarischen Spielen, die er beobachtet hatte, seine Schlüsse für das Endspiel gezogen. Diese gingen dann auch voll auf, trotz des katastrophalen Beginns mit einem 0:2-Rückstand nach 8 Minuten. Aufgrund der Trainerentscheidung zur tatenlosen Zuschauerrolle verurteilt: Eintracht-Denkmal Alfred Pfaff, den der Trainer nur in der Position des unumstrittenen Kapitäns Fritz Walter sah, obwohl beide im Vorrundenspiel gegen Ungarn auf dem Platz gestanden hatten und Pfaff ein Tor geschossen hatte.

1966: Wembley, noch so ein Mythos. Eine Mannschaft mit den noch jungen Beckenbauer und Overath und den erfahrenen Helmut Haller und Uwe Seeler als Leistungsträgern hatte die Mannschaft des Gastgebers in die Verlängerung gezwungen. Da traf das Schiedsrichtergespann die folgenschwere und spielentscheidende Fehlentscheidung zum 3:2. Der skurrile Bundespräsident Lübke sagte zum legendären dritten Tor der Engländer, er habe gesehen, wie der Ball im Netz zappelte! Eintracht-Faktor bei dieser WM: Jürgen Grabowski war im Kader, Friedel Lutz auch, spielte auch einmal, ehe er die Eintracht für ein Jahr verlies.

1974: München, zweiter Titel für Deutschland. Kein Wunder diesmal, aber wieder ein Sieg gegen eine stärker eingeschätzte Mannschaft, die wieder einen Traumstart erwischte. Für eine große Spielergeneration war es die letzte Chance auf einen Titel und sie nutzten sie. Für die Eintracht dabei und in der Finalelf: Grabi und Holz.

1982: Die Schiedsrichter hatten es nicht geschafft, Gastgeber Spanien weiter als in die Zwischenrunde zu bringen, schon die Vorrunde hatten die Iberer nur dank der Referees überstanden. Deutschland spielte eine schlechte Vorrunde, machte ein gutes Spiel in der Zwischenrunde und ein gutes Halbfinale. Im Endspiel von Madrid waren sie dann gegen Italien chancenlos. Der Weltmeister hatte sogar das Kunststück fertiggebracht, ohne Sieg aus der Vorrunde zu kommen, schlug dann aber in der Zwischenrunde die favorisierten Argentinier mit Maradona und vielen Weltmeistern von 1978 und die zauberhaft spielenden Brasilianer. Die deutsche Mannschaft, die seit 1978 den Europäischen Fußball beherrscht hatte, war schlecht in Form, Breitnigge waren auf dem absteigenden Ast und der beste Mittelfeldspieler, den das Land in den 80ern hatte, Bernd Schuster, war bei DFB und Mitspielern nicht gelitten und gar nicht dabei. Eintracht-Faktor: Ronny Borchers war bei der Schallplattenaufnahme mit Michael Schanze dabei!

1986: Eine noch schlechtere deutsche Mannschaft als die von 1982 rumpelte und wurstelte sich durchs Turnier, die fast schon obligatorische Vorrundenniederlage inclusive. Deutschland machte mit Abstrichen ein gutes Spiel, das Halbfinale gegen Frankreich. Es war das zweite Turnier in Folge, in dem Rummenigge nicht fit war und dennoch angeschlagen meistens aufgestellt wurde. Positivste Erscheinung war, daß Eintracht-Eigengewächs Thomas Berthold als Außenverteidiger ein starkes Turnier spielte.

1990: Endlich wieder eine überzeugende Weltmeisterschaft einer deutschen Mannschaft. Für einige große Spieler kam die WM zur rechten Zeit, um die Karriere zu krönen, ehe das Zeitfenster zugeht, so Augenthaler, Matthäus, Littbarski, Völler. Eintracht-Faktor: mit dem leider im Verlauf aussortierten Uwe Bein ein aktueller Eintrachtspieler, mit Stammspieler Berthold ein früheres Mitglied von Dietrich Weises unvergessenen Kindergarten und mit Möller ein weiteres damals abgewandertes Eigengewächs.

2002: Durchs Turnier gerumpelt, durch grandiose Leistungen von Oli Kahn bis ins Finale vorgedrungen, hatten die Deutschen gegen Brasilien nicht viel zu bestellen. Wohl auch, weil Michael Ballack im Halbfinale eine zweite gelbe Karte erhalten hatte und gesperrt war. Danach wurde die Regel geändert, damit so etwas nicht mehr passieren kann. Eintracht-Faktor: Deutschlands bester Mittelfeldspieler, Bernd Schneider, hatte bei der Eintracht an der Seite von Sobotzik, Gebhard, Schur und co. unter der Anleitung u.a. von Horst Ehrmantraut den Schliff erhalten, der ihn erst auf das internationale Niveau vorbereitete.

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