"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!

Montag, 3. Juni 2013

NHL-Playoffs in der heißen Phase: Win-win für alle!

In der NHL haben die Conference-Finals begonnen, das Halbfinale um den Stanley-Cup, der wahre Höhepunkt des internationalen Eishockey nähert sich.
In beiden Duellen stehen sich je ein "Original six"-Team und ein "Next six"-Team gegenüber, ein Titelgewinn eines unwürdigen Emporkömmlings ist also in jedem Fall ausgeschlossen! Die "Original six" sind neben den NHL-Gründungsmitgliedern Toronto und Montreal die zwischen 1924 und 1927 in die Liga aufgenommenen Detroit Red Wings, Boston Bruins, Chicago Blackhawks und New York Rangers, zu den "Next six" zählen die in der ersten Expansion der Liga 1967 aufgenommenen Los Angeles Kings und Pittsburgh Penguins (daneben Philadelphia, Minnesota - inzwischen Dallas, California Seals - später Cleveland Barons, 1978 aufgelöst, und St. Louis). Für mich das interessanteste Halbfinale seit sehr langem. Tradition trifft auf noch mehr Tradition, die letzten vier Stanley-Cup-Sieger sind vertreten.
Im Westen sind die Blackhawks schon mit zwei Heimsiegen in Führung gezogen, im zweiten Spiel den größten Trumpf der L.A. Kings, Torhüter Quick, zermürbend. Im Osten haben die Boston Bruins das erste Spiel in Pittsburgh gewonnen, sich damit einen kleinen Vorteil verschafft. Hier haben wir das Duell zwischen dem Team des einzigen verbliebenen Deutschen, Dennis Seidenberg, bärenstarker Verteidiger mit großen Defensivqualitäten, und dem Team des besten Spielers der Welt, Sidney Crosby, den in den letzten Jahren leider immer wieder Verletzungen zurückgeworfen haben. Letztlich könnte trotz der auch hinter Crosby großen individuellen Klasse der Penguins (Malkin, Neal, Letang u.a.) der etwas bessere Torhüter der Bruins den Ausschlag geben. Rask hält sicher nicht so überragend wie beim Cupsieg vor zwei Jahren Tim Thomas, er wirkt aber insgesamt stabiler als das Gespann der Penguins (Fleury und Vokuon), die sich auch im Verlauf der Playoffs bereits auf der Nummer 1-Position abwechselten, was selten für einen erfolgreichen Ausgang sorgt. Solllten sich die Blackhawks, punktbestes Team der gesamten Liga in der regulären Saison, im Westen durchsetzen, so kommt es auf jeden Fall zu einem Traumfinale, da dann sicher gestellt ist, daß der Sieger aus einer Stadt kommt, in der Eishockey fest verwurzelt ist und eine breite Fanbasis und entsprechende Stellung in den Medien hat. So ein positiver Saisonausgang war nach dem Streik und der verkürzten Saison nicht unbedingt zu erwarten.

"Captain serious" Jonathan Toews, Patrick Kane, Patrick Sharp, Duncan Keith und co. sind wieder da. Sie spielen zwar nicht mehr im "Madhouse on Madison", dem legendären Chicago Stadium, so etwas wie die Brehmstraße der NHL, aber sie haben immer noch tolle Fans, die ins "United Center" pilgern und auf den zweiten Titel seit dem Umzug in die neue Halle hoffen.

Im L.A. Forum spielten die Kings von 1967 bis 1999. Weder Marcel Dionne mit seinen Partnern Dave Taylor und Charlie Simmer, noch Luc Robitaille und Jimmy Carson, nicht einmal Wayne Gretzky, auch nicht Bernie Nichols gelang es, den Cup hierher zu holen, obwohl es einmal, 1993 zur Finalteilnahme gereicht hatte, ehe Gretzky das Team nicht mehr weiter allein auf seinen Schultern tragen konnte. Natürlich spielen die Kings hinter den Lakers nur die zweite Geige in Sachen Glamour, aber in dieser Stadt fällt auch für das hässliche Stiefkind immer auch ein bisschen Glanz durch prominente Fans ab, die manchmal in den Medien stärker wahrgenommen werden als das Team. Edelfan John Candy, wegen seiner offen zur Schau getragenen Loyalität und Liebe zu den Kings auch einmal als Draft-pick ernsthaft erwogen, erlebte den Cup-Sieg seiner Kings im letzten Jahr leider nicht mehr. A pro pos Glamour: Die kings hatten sogar mal einen Trainer namens Melrose!

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