"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!

Freitag, 24. Mai 2013

Saisonbilanz Bundesliga

Wie war die Saison 2012/13? Langweilig wie selten ein Spieljahr zuvor. Die vier Erstplatzierten waren die vier Erstplatzierten des Vorjahres, haben nur die Plätze etwas vertauscht. Manchen ist es ja eh egal, wievielter sie werden, solange es nur unter den ersten vier ist. Haben also die schonmal ihre Saisonziele erreicht. Wer noch? Freiburg auf jeden Fall, auch wenn die CL erst am letzten Spieltag verpasst wurde. Die Eintracht auch, selbst wenn auch



Selten war es in der abgelaufenen Saison hier so gut besucht und Stimmungsvoll, zu erdrückend war die Überlegenheit des FCB, zu groß die Langeweile, die, wenn es nach K.H. Rumenigge ginge, nur ein Vorgeschmack auf kommendes war. Ich weiß gar nicht, was ich peinlicher finden soll, Kalles Bankettreden nach Niederlagen oder nach Siegen.
die SGE die CL hätte erreichen können, wenn die Rückrunde nicht so schwach gewesen wäre. Da man so lange unter den ersten vier stand, ist Platz 6 fast eine Enttäuschung, was ja angesichts der Erwartungen, die an die relativ unbekannte und vor der Saison nicht sehr hoch eingeschätzte Mannschaft geknüpft waren, ziemlich absurd ist. Jedenfalls eine großartige Saison der Eintracht, die beste seit fast 20 Jahren, nicht nur wegen des Tabellenplatzes. Die nach Rang 6 nächsten: Der HSV enttäuscht wie so oft in den letzten Jahren. 
Die Clubberer blieben, anders als zu seiner Zeit, diesmal drin, er machte Schlagzeilen in anderer Sache, seiner eigenen.
Zweitgrößte Stadt im Lande, eines der besten Stadien, treues und zahlreiches Publikum, lange Tradition: Eigentlich der Hintergrund, vor dem ein Spitzenteam gedeihen kann. Denken die Verantwortlichen und das "Umfeld" auch, handeln aber seltenst danach. So bleibt als einziger Verdienst des total konzeptlos agierenden "Dinos", dem besten deutschen Torhüter einen festen Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt zu haben, so daß für die Nationalmannschaft wenigstens theoretisch die Chance besteht, mit dem besten deutschen Torhüter die WM zu bestreiten und nicht mit dem Torwart der besten Mannschaft.
Mainz und Hannover haben gute Saisons im Rahmen ihrer tatsächlichen Möglichkeiten gespielt, Profiteure ihrer Inkonstanz waren diesmal Freiburg und Frankfurt, so wie Mainz, Hannover und auch Gladbach in vergangenen Jahren ihrerseits die Gunst der Stunde und Schwächephasen etablierterer Clubs



Leistungsträger beim ersten Europacupsieg einer deutschen Mannschaft, als der BVB, auch auf der Insel, den Pokalsiegerwettbewerb gewann. Dortmund hat Erfahrung mit EC-Siegen gegen hoch favorisierte Gegner, sie schlugen nicht nur Liverpool im Jahr des Englischen WM-Sieges auf britischem Boden, sondern auch das scheinbar übermächtige Juventus mit Zidane (in München!).
nutzen und in den Europacup schlüpfen konnten. Unterhaltsamer als der Fußball in Hannover war die Beziehung zwischen Schmadtke und Slomka. Der Ex-Torhüter zog es dabei vor, sich zu trennen, er wird sicher bald wieder woanders auftauchen und gute Arbeit abliefern und vielleicht auch wieder Verwunderung ob seiner zwischenmenschlichen Eigenarten hinterlassen. Jedenfalls hat er es nicht mehr nötig, sich auf Zeitungsanoncen zu melden, um einen Job zu bekommen. Überraschend gut hat Gladbach die Saison gespielt, das war nach den schmerzlichen Abgängen vor der Saison und dem schwachen Saisonstart nicht zu erwarten gewesen. Auch der ehemalige Rekordmeister aus Nürnberg blieb mit seinen Leistungen und der Platzierung weitgehend
im Rahmen seiner Möglichkeiten, der Club enttäuschte nicht,

Den bedeutenden Strippenzieher hinter den Kulissen traut man diesem verschlagen dreinblickenden Herren durchaus zu. Der ehemalige Offensivmann hat Leistungsträger zahlreicher Bundesligisten als Berater unter seiner Fitiche, u.a. in Leverkusen. In Frankfurt muß derzeit gezittert werden, daß sein Schützling Schwegler weggeht.
mußte zudem auch noch den Abgang des erfolgreichen Trainers mitten in der Saison verkraften. Der folgte, wie kurz vor ihm Allofs und mehrere Dutzend Spieler in den letzten Jahren, dem Lockruf des Geldes, mit dem der VfL Wolfsburg von Volkswagens Gnaden in den Umkleidekabinen der Republik herumwedelt und -wildert. Spieler, die diesem Ruf erlagen, bedauerten hinterher die Entscheidung mehrheitlich, zumindest aus sportlicher Sicht. Finanziell kann einem nichts besseres passieren. Wenn schon nicht Bayern oder Dortmund dich wollen, wo sportlich etwas zu erreichen ist und wo auch die Lebensqualität stimmt, dann nimm wenigstens soviel Geld mit wie möglich, setz dich halt notfalls auf die Tribüne.
Frau und Kinder werden sich schon irgendwie an die niedersächsische Provinz  
Einst ein Hoffnungsträger aus dem eigenen Nachwuchs, als man hier noch nicht die Größenideen heutiger Zeit hegte. Später leider beim "Dazed and confused"-Casting für die Rolle des Wooderson von Richard Linklater abgelehnt worden, zugunsten eines völlig unbekannten, aus dem dann auch nichts richtiges geworden ist.
gewöhnen, so toll war Frankfurt ja auch nicht.
Bremen, der andere Leidtragende der schamlosen Personalpolitik in Wolfsburg, hat gerade so noch die Kurve gekriegt, der talentierten Mannschaft fehlten ein bis zwei Führungsspieler für eine sorgenfreie Saison.
Dahinter hat Augsburg zwar fast die gesamte Saison auf Abstiegs- bzw. Relegationsrang zugebracht, hier lohnte sich aber das Durchhalten mit dem Trainer, die Mannschaft tat, was getan werden mußte, gab nie auf. Hier war man auch immer realistisch geblieben, was die eigenen Ansprüche betraf.
Dahinter wirds finster. Hoffenheim, mit Europa-Ambitionen gestartet, seit Jahren auf Abwegen vom einstigen (guten) Konzept, nicht mehr Nachwuchsentwicklung und kontinuierlicher Aufbau, sondern Wolfsburg nacheifernd.
Seine Tore fehlten den Schalkern sehr, obwohl es am Ende doch für Platz 4 reichte: Der "Hunter"
Man bekam den verdienten Denkzettel für diese Politik.
Ob es für den Klassenerhalt reicht, hängt auch davon ab, wie mutig und stabil, mit welcher Moral, die Lauterer in die Relegation gehen.
Möglich wurde der vorläufige Nicht-Abstieg der Hoffenheimer vor allem durch viel Glück am letzten Spieltag, besonders die Fügung, daß der Schiri in der hektischen Schlußphase drei spielentscheidende Szenen richtig beurteilte und entschied. Wolfgang Stark kann nicht überall sein! Diese Schlußphase offenbarte auch nochmals aufs Anschaulichste das andere - vielleicht das wahre - Gesicht Jürgen Klopps: Hassverzerrt ob vermeintlicher Benachteiligung, die für alle sichtbar gar keine war!
Auf den Abstiegsrängen nicht sehr überraschend zwei Aufsteiger, auch wenn Düsseldorf zwar verdient aber eben erst auf den letzten Drücker in den Fahrstuhl gestiegen ist.

Seine Glanztaten brachten die SGE weit nach vorne, er schickt sich an, Pröll und, wenn er so weitermacht, auch Uli Stein vergessen zu lassen: Keeper Trapp.

Das hatte man nach der Hinrunde noch nicht abgesehen. Obwohl die Fortunen selten guten Fußball boten, schienen sie das richtige Rezept gefunden zu haben, um die nötigen Punkte zu holen. Im Nachhinein drängt sich die Frage auf, ob man nicht mit dem durch den Aufstieg euphorisierten Kader, der in der Vorsaison einen geschlossenen und moralisch gefestigten Eindruck gemacht hatte, besser gefahren wäre.
Fürth dagegen, der Altmeister, war im Grunde genommen von Anfang an zu schwach, vorerst reiht man sich in die Riege der Eintagsfliegen in der Bundesliga ein, neben u.a. Tasmania und Blau-Weiß Berlin, SSV Ulm, Fortuna Köln, VfB Leipzig.
Es kommt noch soweit, daß es nur noch um diesen Pokal geht und die nationale Liga völlig nebensächlich wird. Das Finale um diesen Pokal haben aus Deutschland bisher die Eintracht, Mönchengladbach, der HSV, der FC Bayern (u.a. gegen die Fußballgroßmächte Aston Villa und FC Porto, die beide nicht wußten, wie ihnen geschah, als sie den Cup überreicht bekamen) und Leverkusen verloren, dieses Jahr wird eine weitere Mannschaft hinzukommen, entweder zum dann sechsten Mal die Bayern oder zum ersten Mal Dortmund. Ja wirklich, der FCB hat dieses Finale schon fünfmal verloren!

Hier wird mit geringen Mitteln feiner Fußball dargeboten, wieder so, wie zu Finkes Zeiten. Leider droht jetzt ein Ausverkauf, da das Image des "Studentenklubs" schon lange überlebt ist, so daß die Uni kein Standortvorteil ist. Abgesehen davon gibt es wahrscheinlich mittlerweile auch in Leverkusen, Wolfsburg und an anderen Orten die Möglichkeit für Bachelor- und Masterstudiengänge.

Großbaustelle Hamburg. Die Elbphilharmonie ist ein Klacks gegen die Bemühungen, hier eine Spitzenmannschaft an den Start zu bringen.

Hier soll etwas großes entstehen, ein Autohändler schickt sich an, einen lange auf die Zweitklassigkeit abonierten Club im Vorderfeld der ersten Liga zu etablieren.

Konnte diese Saison keinen Schaden anrichten. Hannover und die Eintracht, wo er als schlimmster Irrtum auf der Trainerbank (nach und neben Stepanovic) in die Geschichte einging, haben sich inzwischen wieder von seinem Wirken erholt. Übrigens hat dieser Herr einmal ausgerechnet von Utz Claasen, Talkshowdauergast als angeblicher "Top-Manager" und äußerlich betrachtet ein ausgemachter Hanswurst, das Handwerk gelegt bekommen, als er den KSC trainieren sollte.

Konnte Wolfsburg aus dem Gröbsten rausbringen, mehr hat man ihm nicht zugetraut.

Wollte endlich mal richtig viel Geld ausgeben dürfen, ging deshalb von den einen Grün-Weißen zu den anderen.

Benno Möhlmann, mit Bremen und Fürth erfolgreich, gerade dabei, aus dem FSV Frankfurt das neue Fürth zu machen - keine Fans aber erfolgreicher Fußball knapp hinter den Aufstiegsplätzen.

Solche Fußballkunst wie hier vom mehrfachen Bravo-Otto-Finalisten gezeigt, vermisste man in Stuttgart in der abgelaufenen Saison. Trotzdem gelang durch Erreichen des Pokalfinals die erneute EC-Teilnahme.

Brachte viele Talente hoch. Einige haben den ganz großen Durchbruch geschafft, andere schlugen sich beim ursprünglichen Heimatverein noch ganz wacker, ehe sie nach Wolfsburg gingen und jetzt, ausgeliehen, um den Klassenerhalt spielen, bzw. auf der Bank die Daumen drücken. Immerhin bleibt für die meisten Ex-Schützlinge von Hermann Gerland etwas hängen, z.B. über zweieinhalb Millionen jährlich fürs Bankdrücken.

Er, langjähriger Kapitän und WM-Fahrer als Fortuna noch etabliert war und die Toten Hosen noch keinen Mainstream-Rock absonderten, hätte sich sicher sehr gewundert, wenn zu seiner Zeit vor einer Saison mehr als elf Neue verpflichtet worden wären.

Früher, in diesem Stadion, kamen auch schon mal 50.000 zu Fußballspielen in Augsburg. Heute ist das Stadion eine Nummer kleiner, die Mannschaft dagegen so erfolgreich wie nie zuvor.

Dem Stimmungsvollen Stadion und den leidenschaftlichen, manchmal fanatischen Anhängern zum Trotz konnten die Kleeblätter den Abstieg nicht verhindern.

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