"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!

Mittwoch, 14. November 2012

Allofs - der Wolf im Scha(a)fspelz

Allofs zum VfL Wolfsburg?! Warum nicht. Endlich mal Geld ausgeben können, das man nicht selbst verdienen muß, wer könnte da schon widerstehen? Irgendwann bekommt man halt auch mal genug von dem ständigen hanseatischen Kaufmannsgehabe, Seriösität, nur ausgeben, was man hat und so weiter.
Warum Schaaf nicht mitkommt? Ganz einfach: Ihm fehlt der Mexico-Bonus. Wolfsburg baut bekanntlich bevorzugt auf Männer, die anno 1986, im Banne Montezumas Rache, die Kloschüssel, Tequila, Kippen etc. geteilt haben, incl. Suppenkasper-Lästertisch. Zu einem der schlechtesten Vize-Weltmeisterteams in der WM-Geschichte gehört zu haben, sorgt für die Glaubwürdigkeit und Weltgewandtheit, die Wolfsburg braucht, um sich da zu etablieren, wo man hinwill. Unter den schillernden, potenten und aufregenden Großklubs, die am ganz großen Rad drehen. Bei den Gehaltskosten sind sie es schon, was jedoch bisher eher durch Masse denn durch Klasse erreicht wurde. Die Unsympathen aus der provinziellen Autostadt, in Niedersachsen in Sachen Beliebtheit etwa die Nr. 4 hinter Hannover 96, Braunschweig und Osnabrück, nur knapp vor dem VfB Oldenburg (Klaus & Klaus sein Verein), unternehmen also einen weiteren Versuch, sich als Marke zu platzieren. Obwohl die Methode Magath insgesamt sehr vielversprechend angelaufen war.
Als neuer Trainer käme dennoch ein Bremer in Betracht, nämlich der Assistent. Nicht Karl-Heinz Kamp, obwohl der als Ex-Spieler von Opel Rüsselsheim (unter Otto "maximal" Baric) natürlich auch zur Autostadt passen würde. Nein Wolfgang Rolff ist es! Er bringt alles mit: Erfahrung mit bizarrer Vereinsführung (erste Karriereschritte bei Jean Löring), geile Frisur in den 80ern und die Teilnahme an Mexico 86 (u.a. als Schatten eines alternden Platini).



Rolff bejubelt mit Brehme und Matthäus den Sieg über Frankreich. Jetzt müßte eigentlich Winterkorn rufen.


Die Kaderschmiede der VW-Truppe weckt schlimmste Erinnerungen bei jedem echten Fußballfreund. Lichtblick aus meiner Sicht lediglich das starke Turnier des Eintrachtlers Thomas Berthold. Ansonsten ein deutsches Team, das sich mit nur einem Sieg durch eine schwache Vorrundengruppe würgte, mit Ach und Krach Marokko bezwang, Mexico nach 120 Minuten ein 0:0 abgerungen hatte und im 11m-Schießen ausschaltete, gegen Frankreich immerhin ganz gut spielte und das Finale dann zu recht verlor. Beckenbauer schickte eine Armada von Vorstoppern aufs Spielfeld, ich glaube, er muß heute noch lachen, wenn er daran denkt. Aus diesen Reihen rekrutiert der VfL Wolfsburg also bevorzugt sein Führungspersonal. Littbarski (als Assistent dieses Engländers) war schon da, Augenthaler ebenso, Magath (nur einer wie er schafft es wohl, eine emotionale Bindung zu so einem Club zu entwickeln) sogar zweimal, Dieter Hoeneß und nun also Klaus Allofs.

 

Keine Kommentare: