"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!

Dienstag, 28. Januar 2020

Stadionalbum neue Folge: Top 5 reine Fußballstadien als alle anderen noch Laufbahnen hatten, Deutschland; könnte auch heißen "wo die Vergangenheit größer ist als die Zukunft.

1.
Betzenberg, Kaiserslautern.
Von den Walter-Brüdern, die in der Nachkriegszeit 2 Meisterschaften in die Pfalz holten über die 60er und 70er Jahre als Tretertruppe, die "Walz von der Pfalz" in den 80ern, bis zu den zwei Sensationstiteln unter Feldkamp und Rehagel in den 90er Jahren - davon können sie am Betze nur noch träumen, lang anhaltende Mißwirtschaft und eine wirtschaftsschwache Region sorgen dafür, daß im Zeitalter der Wolfsburg-Leipzig-Hoffenheim kein Platz mehr für Clubs aus kleineren Städten in der ersten Liga ist.




2.
Georg Melches Stadion, Essen
Deutschlands 6.-größte Stadt, bevölkerungsstärkste des Ruhrgebietes sah zum letzten Mal 1977 Bundesliga-Fußball. RWE war der erste West-Club, der nach dem Krieg deutscher Meister wurde, vor Dortmund, Schalke oder Köln, die jedoch in den folgenden Jahren der Elf von der Hafenstraße den Rang abliefen. So bleiben "Boss" Rahn und seine Gefährten bis auf weiteres, auch noch nach bald 60 Jahren die Spieler mit der größten Strahlkraft. Hrubesch, Burgsmüller, Mill und Özil machten nach ersten Meriten in Essen ihre Karrieren andernorts.



3.
Bökelberg, Mönchengladbach
Die Gladbacher sind, anders als die anderen Vetreter dieser Reihe noch erstklassig, auch immer mal wieder auf Spitzenplätzen anzutreffen. Aber den Ruhm früherer Tage im Bökelberg, 5 Meisterschaften, Europacup-Siege und -finalteilnahmen, werden sie nie mehr erreichen. Ist in der heutigen Zeit auch nicht mehr notwendig, Titel sind zwar fürs Wohlfühlen wichtig, aber für wirtschaftliche Prosperität unnötig.




4.
Bieberer Berg, Offenbach
Der Berg war ein tolles Stadion, wie Essen ab den 70er Jahren an drei Spielfeldseiten überdachte Tribünen, eine unüberdachte für die Gäste, intensive Atmosphäre auch bei nicht vollem Stadion und ein Heimnimbus vor allem Freitagabends, vielleicht auch dank der trüben Beleuchtung durch nur 2 Flutlichtmasten. In den 50ern war der OFC eine der Spitzenmannschaften des Südens, auf Augenhöhe mit Nürnberg, Stuttgart, Eintracht, Bayern, mit 2 Vizemeisterschaften, dann ging etwas der Anschluß verloren, auch wegen der völlig ungerechten Nichtberücksichtigung bei Bundesligagründung. Großen Fußball gab es hier zuletzt bis 1976 zu sehen, ein letztes Erstliga-Gastspiel erfolgte 1983/84. Nach Nuber, Kaufhold, Gast und co., waren die meisten aus Offenbach hervorgebrachten Kicker bei anderen Clubs erfolgreicher, wie Held, die Kremers-Zwillinge, Dieter Müller, Hickersberger, Winnie Schäfer, Völler und Bein. Von den Stars der 70er Jahre hatte nur Kostedde in Offenbach seine beste Zeit.




5.
Tivoli, Aachen
Ein tolles, enges Stadion, noch enger als die anderen in dieser Liste, hier soll man buchstäblich den Atem der Fans im Nacken gespürt haben! Die Alemannia war in der leistungsdichten Oberliga West der Nachkriegsära eher im Mittelmaß zuhause und blieb 1963 auch erst mal außen vor, als die Bundesliga gegründet wurde. Von 1967 bis 1970 war man dann 3 Jahre erstklassig, mit einem Vize-Titel 1969 als größtem Erfolg. Als amtierender Vizemeister machte es die Alemannia dann dem amtierenden Meister von 1968 (der Glubb is a Depp) nach und stieg ab. Die Rückkehr in die 1. Liga in Verbindung mit dem Stadionneubau richtete dann mehr Schaden an als es 36 Jahre in den Niederungen von 2. und 3.Liga im alten, kleinen und heruntergekommenen Stadion vermocht hatten. Rückkehr in 2. oder gar 1. Liga? kaum vorstellbar - stand jetzt.






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