Nun haben 6 von 8 Gruppen ihre zweiten Spieltage absolviert. Italien reichte nicht mal mehr die Hilfe des Schiedsrichters beim Hartmut-Berg-aus-Konz- Gedächtnis-Nicht-Pfiff. Sieht man Balotelli bei dieser WM, so fragt man sich, wie er gegen Deutschland vor zwei Jahren seine Tore machen konnte.
Noch ist aber für die Azzurri nichts verloren, sie müssen nur gegen Uruguay ein Unentschieden holen, für eine italienische Mannschaft von je her eine leichte Übung. Allerdings sind die Urus eine jener unangenehmen Mannschaften, in denen elf aggressiv leader, oft mit den Staturen von zu klein geratenen Kleiderschränken ausgestattet, in Stier- oder Drachenblut gebadet, selbiges hernach noch ausgetrunken, bis zur Besinnungslosigkeit rennen, grätschen, schiessen und so weiter. Last team standing, so scheint das Motto dieser Lateinamerikaner zu sein, mit Ausnahme der Brasilianer, die sich auf die individuelle Klasse mehrerer Einzelspieler verlassen. Und der Argentinier, die irgendwie so herumstehen und auf Messi hoffen.
Vor der WM galt die deutsche Gruppe als eine der schwierigen, inzwischen muß man es fast als Glückslos betrachten, daß in unserer Gruppe keine Lateinamerikaner sind.
Als uninteressanteste Gruppe hat sich inzwischen wohl Gruppe C mit Kolumbien herauskristalisiert. Mit Elfenbeinküste, Japan und Griechenland gleich drei plan- und harmlose Mannschaften am Start, für die alle das olympische Motto zu gelten scheint, nur daß eine dieser Mannschaften nicht nach der Vorrunde abreist, sondern weiter mitspielen darf! Nicht viel besser stellt es sich in Argentiniens Gruppe dar, wo der gesetzte Mitfavorit alles vermissen läßt, außer einem Superstar, der sich wenigstens in den Schlußminuten immer wieder aufrafft ("na gut, dann muß ich's wohl wieder machen") und die Spiele gewinnt. Der Rest der Gruppe ist Schweigen.
Die Franzosen dagegen sind besser als nach dem ersten Spiel gedacht, die Schweizer genauso schwach, wie es nach dem ersten Spiel schon schien.
Noch etwas zur Berichterstattung: Die deutschen Spieler erscheinen immer mehr wie Interviewroboter, ihre Äußerungen sind so glatt geschliffen, daß man eigentlich genau so gut Presseerklärungen verlesen könnte. Selige Zeiten, als Töpperwien anno 1990 Andy Brehme fragte, wie das denn so sei, so lange von der Frau, von Tisch und Bett getrennt zu sein. Antwort Brehme: Von Tisch wäre ja nicht so schlimm, aber ...! Kumpelhaftes Lachen und Schenkelklopfen beider schloss sich an! Aber auch sowas braucht kein Mensch.
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