"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!

Montag, 30. Juni 2014

WM Halbzeit der Achtelfinalspiele

Brasilien weiter, dürften damit das Turnierglück vollkommen ausgeschöpft haben. Wieder nicht überzeugend. Auch so kann man sich natürlich zum Titel wursteln, aber ein Ausscheiden wäre nach den bisherigen Leistungen zu keinem Zeitpunkt eine Überraschung. Hulk ist unheimlich stark, zumindest kräftemässig, aber Bravo hat es überstanden. Überhaupt war der zukünftige Barca-Keeper beeindruckend, fraglich, ob Ter Stegen an ihm vorbeikommt. Die Barca-Spieler, die nicht für Spanien spielen, zeigen sich insgesamt in starker Form, Messi und Neymar sowieso, sind auch noch dabei. Alexis Sanchez war der herausragende Spieler der nur sehr unglücklich ausgeschiedenen Chilenen.
Kolumbien, bisher von mir unbeachtet, hat beeindruckt, insbesondere James Rodriguez, der sich anschickt, zu den gefeierten Weltstars aufzuzusteigen. Die Uruguayer, mit ihren ohnehin beschränkten Mitteln, hatten dem nichts entgegen zu setzen. Ich werde ihnen keine Sekunde nachtrauern, wie bei jedem Turnier, das sie verlassen.
Die fliegenden Holländer taten sich gegen Mexiko sehr schwer, hatten letztlich das bessere Ende für sich, auch weil die Mexikaner nach ihrem Tor zu passiv wurden, nichts mehr fürs Spiel taten. Wenn man sich die vielen Stürze Robbens im gegnerischen Strafraum ansieht, dann möchte man ihm fast einen Rollator verordnen. Was da alles passieren kann! Nebeneffekt: Das Gerede über eine angebliche Schwalbe Bernd Hölzenbeins im WM-Finale 1974 dürfte dann auch langsam aufhören.
Letztlich noch Costa Rica. Danke für die Elimination der Griechen. Und welch eine Ironie des Schicksals, daß der in Frankfurt merkwürdigerweise nicht allzu wohlgelittene Gekas die Entscheidung gegen seine Mannschaft herbeiführte. Ausgerechnet für die einzige Mannschaft, mit der er sich möglicherweise jemals identifiziert hat. Der von ihm mitverschuldete Abstieg der Eintracht hat ihn jedenfalls damals nicht die Bohne gejuckt. Der Fußballgott sieht fast alles.

Heute gilt es für unsere Mannschaft, es gilt, 1982 vergessen zu lassen, die damalige Blamage gegen Algerien und die gegen Österreich. "Was soll ich mich wegen der Algerier Jeck machen" tönte es damals aus dem Bundestrainer. Der DFB, das waren damals noch alte Männer, die teilweise in der Gesellschaft schon weitgehend überwundenes Gedankengut zum Besten gaben, braun eingefärbt, wie das Verhalten in Zusammenhang mit der WM 1978 offenbart hatte. Herrenmenschen, Herrenwitze, Hofieren von Diktatoren und alten Nazis und so weiter.
Der heutige Bundestrainer nimmt jeden Gegner ernst, vielleicht zu ernst. Was mir die meisten Sorgen macht, ist, wie wenig Gebrauch Löw von den personellen Möglichkeiten macht, die der Kader bietet. Warum so wenig Spielzeit für Schürrle, gar keine für Draxler, Ginter, Kramer. Sind die so viel schwächer als die ersten 11 oder 12? Dafür immer wieder Podolski. Stockkonservativ, auch im neuen Zeitalter noch der Muff der 50er Jahre, als man mit "keine Experimente" noch Wahlen gewonnen hat.

  







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