Brasilien weiter, dürften damit das Turnierglück vollkommen ausgeschöpft haben. Wieder nicht überzeugend. Auch so kann man sich natürlich zum Titel wursteln, aber ein Ausscheiden wäre nach den bisherigen Leistungen zu keinem Zeitpunkt eine Überraschung. Hulk ist unheimlich stark, zumindest kräftemässig, aber Bravo hat es überstanden. Überhaupt war der zukünftige Barca-Keeper beeindruckend, fraglich, ob Ter Stegen an ihm vorbeikommt. Die Barca-Spieler, die nicht für Spanien spielen, zeigen sich insgesamt in starker Form, Messi und Neymar sowieso, sind auch noch dabei. Alexis Sanchez war der herausragende Spieler der nur sehr unglücklich ausgeschiedenen Chilenen.
Kolumbien, bisher von mir unbeachtet, hat beeindruckt, insbesondere James Rodriguez, der sich anschickt, zu den gefeierten Weltstars aufzuzusteigen. Die Uruguayer, mit ihren ohnehin beschränkten Mitteln, hatten dem nichts entgegen zu setzen. Ich werde ihnen keine Sekunde nachtrauern, wie bei jedem Turnier, das sie verlassen.
Die fliegenden Holländer taten sich gegen Mexiko sehr schwer, hatten letztlich das bessere Ende für sich, auch weil die Mexikaner nach ihrem Tor zu passiv wurden, nichts mehr fürs Spiel taten. Wenn man sich die vielen Stürze Robbens im gegnerischen Strafraum ansieht, dann möchte man ihm fast einen Rollator verordnen. Was da alles passieren kann! Nebeneffekt: Das Gerede über eine angebliche Schwalbe Bernd Hölzenbeins im WM-Finale 1974 dürfte dann auch langsam aufhören.
Letztlich noch Costa Rica. Danke für die Elimination der Griechen. Und welch eine Ironie des Schicksals, daß der in Frankfurt merkwürdigerweise nicht allzu wohlgelittene Gekas die Entscheidung gegen seine Mannschaft herbeiführte. Ausgerechnet für die einzige Mannschaft, mit der er sich möglicherweise jemals identifiziert hat. Der von ihm mitverschuldete Abstieg der Eintracht hat ihn jedenfalls damals nicht die Bohne gejuckt. Der Fußballgott sieht fast alles.
Heute gilt es für unsere Mannschaft, es gilt, 1982 vergessen zu lassen, die damalige Blamage gegen Algerien und die gegen Österreich. "Was soll ich mich wegen der Algerier Jeck machen" tönte es damals aus dem Bundestrainer. Der DFB, das waren damals noch alte Männer, die teilweise in der Gesellschaft schon weitgehend überwundenes Gedankengut zum Besten gaben, braun eingefärbt, wie das Verhalten in Zusammenhang mit der WM 1978 offenbart hatte. Herrenmenschen, Herrenwitze, Hofieren von Diktatoren und alten Nazis und so weiter.
Der heutige Bundestrainer nimmt jeden Gegner ernst, vielleicht zu ernst. Was mir die meisten Sorgen macht, ist, wie wenig Gebrauch Löw von den personellen Möglichkeiten macht, die der Kader bietet. Warum so wenig Spielzeit für Schürrle, gar keine für Draxler, Ginter, Kramer. Sind die so viel schwächer als die ersten 11 oder 12? Dafür immer wieder Podolski. Stockkonservativ, auch im neuen Zeitalter noch der Muff der 50er Jahre, als man mit "keine Experimente" noch Wahlen gewonnen hat.
"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!
Montag, 30. Juni 2014
Sonntag, 29. Juni 2014
WM Achtelfinale steht
So, Vorrunde überstanden. Aus deutscher Sicht gut überstanden, Gruppensieger, im ersten Spiel souverän, im zweiten aufgrund schlechter Chancenverwertung und sehr bodenständiger Verteidigung (Mertesacker und Mustafi) in Verlegenheit gekommen, im dritten nie wirklich gefährdet. Erkenntnisse aus dem dritten Spiel? Der letzte Pass war immer schlecht, aber das Spiel bzw. der Gegner wurden beherrscht. Dominanz. Das Unwort der letzten Bundesligawochen. Wir nähern uns dem (selbst-) gefälligen Zweckfußball früherer Jahrzehnte. Immerhin dürfte sich das Thema "Podolski von Anfang an" erledigt haben, hoffentlich für immer.
Nochmal gab es ein Fernduell Jones gegen Prince, wieder klarer Sieg für den Frankfurter. Jones ist in seiner zweiten Nationalmannschaft deutlich besser integriert und akzeptiert als Prince Boateng. Der braucht jetzt wohl eine dritte. Selten klafften Veranlagung (Weltklasse) und Persönlichkeit (Sozialisation in der Brennpunktgosse und auf dem Ghettobolzplatz) auf so hohem Niveau so weit auseinander wie beim Berliner. Interessant, daß von den vielen hochtalentierten Fußballzauberern aus dem Umfeld der Boateng-Brüder ausgerechnet der bravste, am wenigsten dem Gangsta-Ghetto-Klischee entsprechende Jerome Boateng es am weitesten gebracht hat. Er wird der einzige sein, der nach seiner Karriere sagen können wird, daß er das Beste rausgeholt hat, sein Potenzial ausgeschöpft hat. Hat sich auch nie über Mitspieler oder Trainer gestellt.
Jones auf der anderen Seite, zu Beginn seiner Karriere im US-Trikot auch noch nicht der Landessprache mächtig, schmiss sich in alles, könnte auch bei Uruguay die 6 spielen. Bedenklich allerdings, daß er den Zweikampf gegen den Schiri verlor, an diesem abprallte. Das ist ungefähr so peinlich wie im American Football von einem Kicker getackelt zu werden.
Meine Äußerungen von Gestern sind schon überholt. Die Schweizer sind nicht untergegangen, haben letztlich klar das Weiterkommen geschafft. Dank ihres albanisch-stämmigen Shaqiri, des Mannes, der aussieht, als habe man zwei Körper in einen gepresst. Könnte von den Anlagen her auch bei Chile oder Uruguay spielen. Letztere Mannschaft muß nun ohne Suarez auskommen, zu recht. Erstaunlicher noch als die Tatsache, daß ein Spieler sich die Umstände macht einen auch noch einige Zentimeter größeren Gegner in die Schulter zu beißen, warern für mich die Reaktionen aus Uruguay. Über Suarez gibt es keine zwei Meinungen - in seiner Heimat heißt das in etwa, daß er doch gar nichts gemacht hat, das sei doch normal, im Spiel passiert sowas doch. Selbst für Uruguayer, die Fußball schon immer anders interpretiert haben als andere, eine erstaunliche Sichtweise.
Die vor dem Turnier größte Angst oder Sorge der Deutschen, wie man bloß Italien und Spanien schlagen soll, ist jedenfalls von uns genommen. Jetzt wird spannend, wie Löw es gegen Algerien, diese Chilenen Afrikas, angehen wird.
Neben den Algeriern hat es Nigeria ins Achtelfinale geschafft, die am schwächsten von den Schwarzafrikanischen Mannschaften eingeschätzte Mannschaft. Diese Einschätzung rührte wohl am ehesten daher, daß hier keine Superstars des eurpäischen Vereinsfußballs im Kader stehen.
Das schwache Abschneiden Ghanas, der Elfenbeinküste und Kameruns sowie das sportlich verdiente Scheitern aller asiatischen Mannschaften in der Vorrunde, spricht dem Wunsch Blatters Hohn, die Startplätze bei den nächsten WM anders, zugunsten dieser Kontinente, zu verteilen. Sportlich gerechtfertigt ist es in keiner Weise.
Die größten Exoten in der Runde der letzten 16 sind ohne Zweifel die Griechen, die eine ganz besondere Spielart kultivieren: Fußball spielen ohne Fußball zu spielen, kein echtes Interesse am Spiel zeigend, irgendwann ein Tor schießen - wie auch immer - und am Ende weiß keiner mehr, wie das eigentlich passieren konnte. Sie sind so die gefährlichste unfähige und harmlose Mannschaft der Welt. Und gegen Costa Rica wie in jedem Spiel eigentlich chancenlos und deshalb schon mit einem Bein in der nächsten Runde. Auch ohne Charisteas, Liberopolus und Kyrgiakos.
Nochmal gab es ein Fernduell Jones gegen Prince, wieder klarer Sieg für den Frankfurter. Jones ist in seiner zweiten Nationalmannschaft deutlich besser integriert und akzeptiert als Prince Boateng. Der braucht jetzt wohl eine dritte. Selten klafften Veranlagung (Weltklasse) und Persönlichkeit (Sozialisation in der Brennpunktgosse und auf dem Ghettobolzplatz) auf so hohem Niveau so weit auseinander wie beim Berliner. Interessant, daß von den vielen hochtalentierten Fußballzauberern aus dem Umfeld der Boateng-Brüder ausgerechnet der bravste, am wenigsten dem Gangsta-Ghetto-Klischee entsprechende Jerome Boateng es am weitesten gebracht hat. Er wird der einzige sein, der nach seiner Karriere sagen können wird, daß er das Beste rausgeholt hat, sein Potenzial ausgeschöpft hat. Hat sich auch nie über Mitspieler oder Trainer gestellt.
Jones auf der anderen Seite, zu Beginn seiner Karriere im US-Trikot auch noch nicht der Landessprache mächtig, schmiss sich in alles, könnte auch bei Uruguay die 6 spielen. Bedenklich allerdings, daß er den Zweikampf gegen den Schiri verlor, an diesem abprallte. Das ist ungefähr so peinlich wie im American Football von einem Kicker getackelt zu werden.
Meine Äußerungen von Gestern sind schon überholt. Die Schweizer sind nicht untergegangen, haben letztlich klar das Weiterkommen geschafft. Dank ihres albanisch-stämmigen Shaqiri, des Mannes, der aussieht, als habe man zwei Körper in einen gepresst. Könnte von den Anlagen her auch bei Chile oder Uruguay spielen. Letztere Mannschaft muß nun ohne Suarez auskommen, zu recht. Erstaunlicher noch als die Tatsache, daß ein Spieler sich die Umstände macht einen auch noch einige Zentimeter größeren Gegner in die Schulter zu beißen, warern für mich die Reaktionen aus Uruguay. Über Suarez gibt es keine zwei Meinungen - in seiner Heimat heißt das in etwa, daß er doch gar nichts gemacht hat, das sei doch normal, im Spiel passiert sowas doch. Selbst für Uruguayer, die Fußball schon immer anders interpretiert haben als andere, eine erstaunliche Sichtweise.
Die vor dem Turnier größte Angst oder Sorge der Deutschen, wie man bloß Italien und Spanien schlagen soll, ist jedenfalls von uns genommen. Jetzt wird spannend, wie Löw es gegen Algerien, diese Chilenen Afrikas, angehen wird.
Neben den Algeriern hat es Nigeria ins Achtelfinale geschafft, die am schwächsten von den Schwarzafrikanischen Mannschaften eingeschätzte Mannschaft. Diese Einschätzung rührte wohl am ehesten daher, daß hier keine Superstars des eurpäischen Vereinsfußballs im Kader stehen.
Das schwache Abschneiden Ghanas, der Elfenbeinküste und Kameruns sowie das sportlich verdiente Scheitern aller asiatischen Mannschaften in der Vorrunde, spricht dem Wunsch Blatters Hohn, die Startplätze bei den nächsten WM anders, zugunsten dieser Kontinente, zu verteilen. Sportlich gerechtfertigt ist es in keiner Weise.
Die größten Exoten in der Runde der letzten 16 sind ohne Zweifel die Griechen, die eine ganz besondere Spielart kultivieren: Fußball spielen ohne Fußball zu spielen, kein echtes Interesse am Spiel zeigend, irgendwann ein Tor schießen - wie auch immer - und am Ende weiß keiner mehr, wie das eigentlich passieren konnte. Sie sind so die gefährlichste unfähige und harmlose Mannschaft der Welt. Und gegen Costa Rica wie in jedem Spiel eigentlich chancenlos und deshalb schon mit einem Bein in der nächsten Runde. Auch ohne Charisteas, Liberopolus und Kyrgiakos.
Mittwoch, 25. Juni 2014
WM nach fast drei Wochen
So, die Hälfte der Achtelfinalspiele steht fest.
Italien gegen Uruguay, eine Partie die voller Tradition steckt, vom Hauch der Fußballgeschichte umweht. Die Länder, die die ersten vier Titel unter sich ausgemacht haben. Beide stehen für das gelegentliche Hervorbringen großartiger Spieler und ansonsten für schlimmste Hinterfotzigkeiten, unfaires Spiel, Schauspielern, Treten, Mauern etc. Haben schon unzählige Hoffnungen braver, anständiger Mannschaften zerstört. Daß es nach dem Spiel (nur beim aktuellen Turnier) einen von beiden nicht mehr geben würde war schön. Italien ausscheiden zu sehen ist auch nicht schlimm. Aber ich habe noch nicht entschieden, ob sie es verdient haben, so auszuscheiden. Vom Schiri benachteiligt und nur durch ein Zufallstor geschlagen. Vom Biß ganz zu schweigen, der hoffentlich eine Turniersperre nach sich zieht.
Naja, eigentlich haben sie (abgesehen vom Biß) nur ihre eigene Medizin verabreicht bekommen. Der Gegner tut nichts fürs Spiel (Italien auch nicht viel mehr), trifft trotzdem und raus bist du. Verdient hätten beide das Ausscheiden gehabt, aber die Engländer wollten es ja so.
Brasilien hat immer noch nicht richtig überzeugt. So wie Fred spielt, hätten sie auch Diego Costa, den spanischen Totalausfall, behalten können. Die Abwehr wurde sogar von den Kamerunern in Verlegenheit gebracht, die die üblichen Schwarzafrikanischen Defizite zeigten: Keine Geschlossenheit, besser stehende Mitspieler werden übersehen, im Spielaufbau nicht der nächste mitgenommen, überhastete Schüße in die dritte Etage usw.
Mexiko dagegen wird sicher schwer für die Niederländer, auch wenn sie gegen Chile nicht die Probleme anderer Europäer gegen Lateinamerikaner hatten.
Daß es für Kroatien nicht reichte, überrascht nach dem Spiel gegen Brasilien, als es schien, Olic könnte es mit der ganzen Welt aufnehmen. Aber diese zähen Lateinamerikaner!
Dann sind - natürlich - die Japaner ausgeschieden. Deren Spielweise reicht für die Philppinen um Stefan Schröck, für Malaysia und Singapur. Aber dieses planlose Herumwuseln ist a) unattraktiv und b) weiß ich auch nicht, was es soll. Führt sogar bei dieser WM zum Aus, ein Schicksal, das sie wahrscheinlich mit den ähnlich veranlagten Koreanern teilen werden.
Aus in einer Gruppe in der es zwar einen Gruppenkopf (Kolumbien) gibt, die aber nur aus Außenseitern besteht und in der folgerichtig die Griechen weiterkommen. Auch, weil die Elfenbeinküste ... (siehe Kamerun, Nigeria, mit Abstrichen auch Ghana und fast alle schwarzafrikanischen Mannschaften bei allen bisherigen WM).Wie gut oder schlecht die Kolumbianer tatsächlich sind, weiß ich eigentlich gar nicht, habe sie nicht spielen sehen. Vielleicht können sie sogar was, ich kenne sie nur nicht. Außer Jackson, der der Eintracht im Europapokal manchen Schrecken eingejagt hat.
Heute folgen die Franzosen. Irgendwo daheim wird sich wohl der Egoshooter Franck in den Hintern beißen angesichts der Darbietungen ohne ihn. Während der ehemalige Eintracht-Kapitän froh sein kann, daß seine Eidgenossen ohne ihn untergehen. Eine Chance haben sie zwar noch, fußballerisch haben sie sich aber eher wieder in die 70er und 80er zurückentwickelt, als die Schweiz ein belächelter und abgehängter Fußballzwerg war. Sieht man sich übrigens die Herkunft der Stammspieler an, so scheint die Schweiz wohl doch nicht so fremdenfeindlich zu sein. Kein Platz für die Schweglers, Zuberbühlers, Eglis etc.
Und dann muß auch noch entweder Nigeria oder Iran weiterkommen! Politisch betrachtet also das Land des religiösen Terrors gegen den Staat vs. das des religiösen Terrors durch den Staat. Und fußballerisch bisher nicht viel angenehmer, was beide Mannschaften geboten haben. Dafür hat es der andere ex-Jugoslawische Teilnehmer auch nicht geschafft. Wie auch, wenn die größten Talente an die Schweiz verloren gehen.
Argentinien ist schon durch, wartet immer noch auf ein richtiges Fußballspiel. Kommt wohl erst im Achtelfinale, obwohl Schweiz/Ecuador sich auch eher auf dem Gruppe F-Niveau bewegen.
Ach wär doch schon Halbfinale!
Italien gegen Uruguay, eine Partie die voller Tradition steckt, vom Hauch der Fußballgeschichte umweht. Die Länder, die die ersten vier Titel unter sich ausgemacht haben. Beide stehen für das gelegentliche Hervorbringen großartiger Spieler und ansonsten für schlimmste Hinterfotzigkeiten, unfaires Spiel, Schauspielern, Treten, Mauern etc. Haben schon unzählige Hoffnungen braver, anständiger Mannschaften zerstört. Daß es nach dem Spiel (nur beim aktuellen Turnier) einen von beiden nicht mehr geben würde war schön. Italien ausscheiden zu sehen ist auch nicht schlimm. Aber ich habe noch nicht entschieden, ob sie es verdient haben, so auszuscheiden. Vom Schiri benachteiligt und nur durch ein Zufallstor geschlagen. Vom Biß ganz zu schweigen, der hoffentlich eine Turniersperre nach sich zieht.
Naja, eigentlich haben sie (abgesehen vom Biß) nur ihre eigene Medizin verabreicht bekommen. Der Gegner tut nichts fürs Spiel (Italien auch nicht viel mehr), trifft trotzdem und raus bist du. Verdient hätten beide das Ausscheiden gehabt, aber die Engländer wollten es ja so.
Brasilien hat immer noch nicht richtig überzeugt. So wie Fred spielt, hätten sie auch Diego Costa, den spanischen Totalausfall, behalten können. Die Abwehr wurde sogar von den Kamerunern in Verlegenheit gebracht, die die üblichen Schwarzafrikanischen Defizite zeigten: Keine Geschlossenheit, besser stehende Mitspieler werden übersehen, im Spielaufbau nicht der nächste mitgenommen, überhastete Schüße in die dritte Etage usw.
Mexiko dagegen wird sicher schwer für die Niederländer, auch wenn sie gegen Chile nicht die Probleme anderer Europäer gegen Lateinamerikaner hatten.
Daß es für Kroatien nicht reichte, überrascht nach dem Spiel gegen Brasilien, als es schien, Olic könnte es mit der ganzen Welt aufnehmen. Aber diese zähen Lateinamerikaner!
Dann sind - natürlich - die Japaner ausgeschieden. Deren Spielweise reicht für die Philppinen um Stefan Schröck, für Malaysia und Singapur. Aber dieses planlose Herumwuseln ist a) unattraktiv und b) weiß ich auch nicht, was es soll. Führt sogar bei dieser WM zum Aus, ein Schicksal, das sie wahrscheinlich mit den ähnlich veranlagten Koreanern teilen werden.
Aus in einer Gruppe in der es zwar einen Gruppenkopf (Kolumbien) gibt, die aber nur aus Außenseitern besteht und in der folgerichtig die Griechen weiterkommen. Auch, weil die Elfenbeinküste ... (siehe Kamerun, Nigeria, mit Abstrichen auch Ghana und fast alle schwarzafrikanischen Mannschaften bei allen bisherigen WM).Wie gut oder schlecht die Kolumbianer tatsächlich sind, weiß ich eigentlich gar nicht, habe sie nicht spielen sehen. Vielleicht können sie sogar was, ich kenne sie nur nicht. Außer Jackson, der der Eintracht im Europapokal manchen Schrecken eingejagt hat.
Heute folgen die Franzosen. Irgendwo daheim wird sich wohl der Egoshooter Franck in den Hintern beißen angesichts der Darbietungen ohne ihn. Während der ehemalige Eintracht-Kapitän froh sein kann, daß seine Eidgenossen ohne ihn untergehen. Eine Chance haben sie zwar noch, fußballerisch haben sie sich aber eher wieder in die 70er und 80er zurückentwickelt, als die Schweiz ein belächelter und abgehängter Fußballzwerg war. Sieht man sich übrigens die Herkunft der Stammspieler an, so scheint die Schweiz wohl doch nicht so fremdenfeindlich zu sein. Kein Platz für die Schweglers, Zuberbühlers, Eglis etc.
Und dann muß auch noch entweder Nigeria oder Iran weiterkommen! Politisch betrachtet also das Land des religiösen Terrors gegen den Staat vs. das des religiösen Terrors durch den Staat. Und fußballerisch bisher nicht viel angenehmer, was beide Mannschaften geboten haben. Dafür hat es der andere ex-Jugoslawische Teilnehmer auch nicht geschafft. Wie auch, wenn die größten Talente an die Schweiz verloren gehen.
Argentinien ist schon durch, wartet immer noch auf ein richtiges Fußballspiel. Kommt wohl erst im Achtelfinale, obwohl Schweiz/Ecuador sich auch eher auf dem Gruppe F-Niveau bewegen.
Ach wär doch schon Halbfinale!
WM nach zwei Gruppenspieltagen
Folgende Erkenntnisse und Fragen ergeben sich:
In Brasilien geht la ola gegen den Uhrzeigersinn!
Hartmut Berg und Wolfgang Stark würden mühelos das Niveau dieser WM erreichen.
Die Spielweise der Südkoreaner und Japaner ist nicht zielgerichtet.
Der schweizer Shakiri sieht aus wie Wee Man auf Stelzen.
Schwarzafrikaner bringen exzellente Einzelspieler hervor, aber keine Mannschaften zustande. Besonders dann nicht, wenn sie auf mässig sozialisierte Spieler aus deutschen Großstadtbrennpunkten bauen.
De Jong wurde noch nicht vom Platz gestellt!
Sneijder spielt doch manchmal ab. Muß am Alter liegen.
Kahn wird immer besser, Scholl läßt Netzer vergessen.
Keinerlei Meldungen über den Spielfeldstürmer bei der Partie Deutschland gegen Ghana. Haben wir durch die FIFA gleichgeschaltete Medien oder war der Mann psychisch so krank, daß die ärztliche Schweigepflicht anzuwenden ist?
Philipp Lahm ist ein guter Sechser - wenn die Mannschaft im Halbkreis um den gegnerischen Strafraum steht und sich den Ball zuschiebt, wie beim FC Bayern. Gegen Ghana war das nicht der Fall und auch sein vom FCB und von Barca/Spanien abgeschautes "nicht selbst aufs Tor schießen" hat der Mannschaft nicht wirklich geholfen.
Ronaldo ist nicht fit.
Die meisten europäischen Mannschaften scheinen schlecht vorbereitet.
Ich vermisse die Skandinavier nicht.
Die Spiele werden langsam aber sicher uninteressanter, ich beginne, genug vom Fußball zu haben. Freue mich auf die Sommerpause.
Holz, der angeblich des Scoutens wegen in Brasilien weilen soll, hat noch keine Neuverpflichtungen geholt. Gut so.
Die Österreicher wären hier auch nicht unangenehm aufgefallen.
In Brasilien geht la ola gegen den Uhrzeigersinn!
Hartmut Berg und Wolfgang Stark würden mühelos das Niveau dieser WM erreichen.
Die Spielweise der Südkoreaner und Japaner ist nicht zielgerichtet.
Der schweizer Shakiri sieht aus wie Wee Man auf Stelzen.
Schwarzafrikaner bringen exzellente Einzelspieler hervor, aber keine Mannschaften zustande. Besonders dann nicht, wenn sie auf mässig sozialisierte Spieler aus deutschen Großstadtbrennpunkten bauen.
De Jong wurde noch nicht vom Platz gestellt!
Sneijder spielt doch manchmal ab. Muß am Alter liegen.
Kahn wird immer besser, Scholl läßt Netzer vergessen.
Keinerlei Meldungen über den Spielfeldstürmer bei der Partie Deutschland gegen Ghana. Haben wir durch die FIFA gleichgeschaltete Medien oder war der Mann psychisch so krank, daß die ärztliche Schweigepflicht anzuwenden ist?
Philipp Lahm ist ein guter Sechser - wenn die Mannschaft im Halbkreis um den gegnerischen Strafraum steht und sich den Ball zuschiebt, wie beim FC Bayern. Gegen Ghana war das nicht der Fall und auch sein vom FCB und von Barca/Spanien abgeschautes "nicht selbst aufs Tor schießen" hat der Mannschaft nicht wirklich geholfen.
Ronaldo ist nicht fit.
Die meisten europäischen Mannschaften scheinen schlecht vorbereitet.
Ich vermisse die Skandinavier nicht.
Die Spiele werden langsam aber sicher uninteressanter, ich beginne, genug vom Fußball zu haben. Freue mich auf die Sommerpause.
Holz, der angeblich des Scoutens wegen in Brasilien weilen soll, hat noch keine Neuverpflichtungen geholt. Gut so.
Die Österreicher wären hier auch nicht unangenehm aufgefallen.
Montag, 23. Juni 2014
WM Tag 8-10
Nun haben 6 von 8 Gruppen ihre zweiten Spieltage absolviert. Italien reichte nicht mal mehr die Hilfe des Schiedsrichters beim Hartmut-Berg-aus-Konz- Gedächtnis-Nicht-Pfiff. Sieht man Balotelli bei dieser WM, so fragt man sich, wie er gegen Deutschland vor zwei Jahren seine Tore machen konnte.
Noch ist aber für die Azzurri nichts verloren, sie müssen nur gegen Uruguay ein Unentschieden holen, für eine italienische Mannschaft von je her eine leichte Übung. Allerdings sind die Urus eine jener unangenehmen Mannschaften, in denen elf aggressiv leader, oft mit den Staturen von zu klein geratenen Kleiderschränken ausgestattet, in Stier- oder Drachenblut gebadet, selbiges hernach noch ausgetrunken, bis zur Besinnungslosigkeit rennen, grätschen, schiessen und so weiter. Last team standing, so scheint das Motto dieser Lateinamerikaner zu sein, mit Ausnahme der Brasilianer, die sich auf die individuelle Klasse mehrerer Einzelspieler verlassen. Und der Argentinier, die irgendwie so herumstehen und auf Messi hoffen.
Vor der WM galt die deutsche Gruppe als eine der schwierigen, inzwischen muß man es fast als Glückslos betrachten, daß in unserer Gruppe keine Lateinamerikaner sind.
Als uninteressanteste Gruppe hat sich inzwischen wohl Gruppe C mit Kolumbien herauskristalisiert. Mit Elfenbeinküste, Japan und Griechenland gleich drei plan- und harmlose Mannschaften am Start, für die alle das olympische Motto zu gelten scheint, nur daß eine dieser Mannschaften nicht nach der Vorrunde abreist, sondern weiter mitspielen darf! Nicht viel besser stellt es sich in Argentiniens Gruppe dar, wo der gesetzte Mitfavorit alles vermissen läßt, außer einem Superstar, der sich wenigstens in den Schlußminuten immer wieder aufrafft ("na gut, dann muß ich's wohl wieder machen") und die Spiele gewinnt. Der Rest der Gruppe ist Schweigen.
Die Franzosen dagegen sind besser als nach dem ersten Spiel gedacht, die Schweizer genauso schwach, wie es nach dem ersten Spiel schon schien.
Noch etwas zur Berichterstattung: Die deutschen Spieler erscheinen immer mehr wie Interviewroboter, ihre Äußerungen sind so glatt geschliffen, daß man eigentlich genau so gut Presseerklärungen verlesen könnte. Selige Zeiten, als Töpperwien anno 1990 Andy Brehme fragte, wie das denn so sei, so lange von der Frau, von Tisch und Bett getrennt zu sein. Antwort Brehme: Von Tisch wäre ja nicht so schlimm, aber ...! Kumpelhaftes Lachen und Schenkelklopfen beider schloss sich an! Aber auch sowas braucht kein Mensch.
Noch ist aber für die Azzurri nichts verloren, sie müssen nur gegen Uruguay ein Unentschieden holen, für eine italienische Mannschaft von je her eine leichte Übung. Allerdings sind die Urus eine jener unangenehmen Mannschaften, in denen elf aggressiv leader, oft mit den Staturen von zu klein geratenen Kleiderschränken ausgestattet, in Stier- oder Drachenblut gebadet, selbiges hernach noch ausgetrunken, bis zur Besinnungslosigkeit rennen, grätschen, schiessen und so weiter. Last team standing, so scheint das Motto dieser Lateinamerikaner zu sein, mit Ausnahme der Brasilianer, die sich auf die individuelle Klasse mehrerer Einzelspieler verlassen. Und der Argentinier, die irgendwie so herumstehen und auf Messi hoffen.
Vor der WM galt die deutsche Gruppe als eine der schwierigen, inzwischen muß man es fast als Glückslos betrachten, daß in unserer Gruppe keine Lateinamerikaner sind.
Als uninteressanteste Gruppe hat sich inzwischen wohl Gruppe C mit Kolumbien herauskristalisiert. Mit Elfenbeinküste, Japan und Griechenland gleich drei plan- und harmlose Mannschaften am Start, für die alle das olympische Motto zu gelten scheint, nur daß eine dieser Mannschaften nicht nach der Vorrunde abreist, sondern weiter mitspielen darf! Nicht viel besser stellt es sich in Argentiniens Gruppe dar, wo der gesetzte Mitfavorit alles vermissen läßt, außer einem Superstar, der sich wenigstens in den Schlußminuten immer wieder aufrafft ("na gut, dann muß ich's wohl wieder machen") und die Spiele gewinnt. Der Rest der Gruppe ist Schweigen.
Die Franzosen dagegen sind besser als nach dem ersten Spiel gedacht, die Schweizer genauso schwach, wie es nach dem ersten Spiel schon schien.
Noch etwas zur Berichterstattung: Die deutschen Spieler erscheinen immer mehr wie Interviewroboter, ihre Äußerungen sind so glatt geschliffen, daß man eigentlich genau so gut Presseerklärungen verlesen könnte. Selige Zeiten, als Töpperwien anno 1990 Andy Brehme fragte, wie das denn so sei, so lange von der Frau, von Tisch und Bett getrennt zu sein. Antwort Brehme: Von Tisch wäre ja nicht so schlimm, aber ...! Kumpelhaftes Lachen und Schenkelklopfen beider schloss sich an! Aber auch sowas braucht kein Mensch.
Samstag, 21. Juni 2014
WM die erste Woche
Die Woche verging wie im Flug, es geht langsam los, daß ich mich besinnen muß, welche Spiele ich gesehen habe, was bei mir von Begegnungen und Mannschaften hängen geblieben ist.
Zur FSV Frankfurt-Beteiligung an dieser WM: Leckie versucht einen Knie- oder höchstens Oberschenkel-hohen Ball mit der Brust reinzumachen! Von Richard Herrmann, dem knorrigen FSV-Denkmal aus Schlesien, der als erster des 1954er Kaders starb, mutmaßlich an Spätfolgen der sagenumwobenen Vitaminspritzen, die im deutschen Lager verabreicht wurden, kann er das nicht haben. Im Gegenzug schießt Memphis (nicht verwandt oder verschwägert mit Austria Wien) aus 30 Metern einfach drauf, Ryan läßt passieren. Hätten Volz oder Klandt locker gehalten. Die Oranjes dadurch weiterhin auf Geheimfavoritenkurs, können zur Belohnung eine Achtelfinalpartie gegen Brasilien gewinnen. Daß Snejder eifersüchtig und tatenlos zusehen muß, wie Robben und Van Persie gefeiert werden, ist bisher noch kein Problem.
Typisch für eine WM: Mannschaften, die sich auf ihrem Kontinent jedes Mal wieder für ein Turnier qualifizieren, dann aber, wenn es gegen die richtigen Mannschaften geht, die so Fußball spielen, wie wir es aus der Bundesliga oder der Champions League kennen, völlig überfordert und fehl am Platz wirken. Diesmal trifft dies nicht nur für mehr als die Hälfte aller Nord- und Mittelamerikaner, Asiaten und Afrikaner sowie die Griechen zu, sondern auch auf Spanien. Wirkten ratlos, als hätten sie noch nie ein Spiel erlebt, in dem der Gegner mitspielt bzw. dagegenhält. Als hätten sie die Quali in der ozeanischen Zone absolviert. Das 1:0 der Chilenen war ein exemplarisches Gegentor für eine überforderte, nicht bei der Sache befindliche Mannschaft. Nacheinander drei oder vier Zweikämpfe, in denen jeweils der spanische Beteiligte einen halben Schritt, eine Fußspitze, zu spät kommt.Wie ein Absteiger.
Nebenbei haben die Chilenen und Uruguayer eine Unterform des Fußballs erfunden: Kratzen, Beißen, einfach nicht weggehen, 11 "aggressiv leader" auf den Gegner loslassend. Und dann, zurück zu den Wurzeln, in den letzten 20 Minuten reihenweise Wadenkrämpfe vortäuschen, nach jedem Körperkontakt minutenlang liegenbleiben, mit Erfolg darauf bauend, daß kein Schiedsrichter den Nerv hat, die komplette erschundene Zeit nachspielen zu lassen. Das Gegenrezept kann nur lauten, nicht nach 70 Minuten gegen diese Gegner zurückzuliegen. Aber das ist ja für jegliche Partie ein probates Mittel.
Gesucht wird: weiterhin jemand, der es schafft, eine (schwarz-) afrikanische Mannschaft zum Erfolg zu führen. Bei diesen Mannschaften scheint jeder zu machen, was er will, die Trainer verkommen regelmässig zur Lachnummer, es kommt einfach nichts dabei heraus außer gelegentlichen Achtungserfolgen. Wenn man heute noch einen Spieler 30 Meter mit dem Ball laufen sieht, dann ist es immer ein Afrikaner (oder Robben). Sie laufen deshalb mit dem Ball, weil noch das einfachste Kombinationsspiel scheitert, Ballstaffetten mit Mitspielern keine drei Stationen überstehen. Für sie wurde wohl der Begriff "vogelwild" in die Fußballsprache eingeführt. Nach Nigeria (1x) und Kamerun (2x) lieferte nun auch die Elfenbeinküste ein solches Spiel ab, in dem gar nichts zusammenlief. Lediglich Ghana zeigte bisher etwas, was an ein Fußballspiel erinnerte und nicht an einen Auftritt einer zufällig vor dem Anpfiff zusammengewürfelten Bolzplatzauswahl, in der jeder zeigen will, was er drauf hat, aber an Zusammenspiel kein Interesse besteht.
Aber: Mehr Struktur muß nicht unbedingt mehr Erfolg bedeuten, siehe England.
Also ein Erfolgstrend ist Kratzen, Beißen, Rennen bis zum Umfallen, ohne umzufallen (außer, wie gesagt, bei Führung ab der 70. Minute).
Ein Blick auf die Favoriten mit zwei Partien hinter sich als Zwischenbilanz ergibt das folgende Bild:
Brasilien so lala, aber noch im Soll; Spanien durchgefallen; Robben und Van Persie marschieren, was der Rest der Mannschaft wert ist, ist bei den bisherigen Anforderungen nicht klar, ob Sneijder den Superstars noch ein neidisches Beinchen stellt oder nicht, bleibt abzuwarten; Chile ist zuzutrauen, sowohl die Niederländer als auch den potentiellen Achtelfinalgegner Brasilien vor echte Probleme zu stellen; Kolumbien ist ein Leichtgewicht, das von einer ganz schwachen Gruppe profitiert, weder geheim noch Favorit; Uruguay trotz der Auftaktniederlage ähnlich einzuschätzen wie Chile, zumindest solange ich nicht alles zurück nehmen muß, weil sie an den schon mit einem Remis weiterkommenden Italienern scheitern; Italien bisher nicht beeindruckend, was sie noch nie an einem Weltmeistertitel gehindert hat; England war nur für Unbelehrbare jemals Favorit, aber um mit Günter Netzer zu sprechen: der antiquierte britische Fußball wurde entlarvt.
Zur FSV Frankfurt-Beteiligung an dieser WM: Leckie versucht einen Knie- oder höchstens Oberschenkel-hohen Ball mit der Brust reinzumachen! Von Richard Herrmann, dem knorrigen FSV-Denkmal aus Schlesien, der als erster des 1954er Kaders starb, mutmaßlich an Spätfolgen der sagenumwobenen Vitaminspritzen, die im deutschen Lager verabreicht wurden, kann er das nicht haben. Im Gegenzug schießt Memphis (nicht verwandt oder verschwägert mit Austria Wien) aus 30 Metern einfach drauf, Ryan läßt passieren. Hätten Volz oder Klandt locker gehalten. Die Oranjes dadurch weiterhin auf Geheimfavoritenkurs, können zur Belohnung eine Achtelfinalpartie gegen Brasilien gewinnen. Daß Snejder eifersüchtig und tatenlos zusehen muß, wie Robben und Van Persie gefeiert werden, ist bisher noch kein Problem.
Typisch für eine WM: Mannschaften, die sich auf ihrem Kontinent jedes Mal wieder für ein Turnier qualifizieren, dann aber, wenn es gegen die richtigen Mannschaften geht, die so Fußball spielen, wie wir es aus der Bundesliga oder der Champions League kennen, völlig überfordert und fehl am Platz wirken. Diesmal trifft dies nicht nur für mehr als die Hälfte aller Nord- und Mittelamerikaner, Asiaten und Afrikaner sowie die Griechen zu, sondern auch auf Spanien. Wirkten ratlos, als hätten sie noch nie ein Spiel erlebt, in dem der Gegner mitspielt bzw. dagegenhält. Als hätten sie die Quali in der ozeanischen Zone absolviert. Das 1:0 der Chilenen war ein exemplarisches Gegentor für eine überforderte, nicht bei der Sache befindliche Mannschaft. Nacheinander drei oder vier Zweikämpfe, in denen jeweils der spanische Beteiligte einen halben Schritt, eine Fußspitze, zu spät kommt.Wie ein Absteiger.
Nebenbei haben die Chilenen und Uruguayer eine Unterform des Fußballs erfunden: Kratzen, Beißen, einfach nicht weggehen, 11 "aggressiv leader" auf den Gegner loslassend. Und dann, zurück zu den Wurzeln, in den letzten 20 Minuten reihenweise Wadenkrämpfe vortäuschen, nach jedem Körperkontakt minutenlang liegenbleiben, mit Erfolg darauf bauend, daß kein Schiedsrichter den Nerv hat, die komplette erschundene Zeit nachspielen zu lassen. Das Gegenrezept kann nur lauten, nicht nach 70 Minuten gegen diese Gegner zurückzuliegen. Aber das ist ja für jegliche Partie ein probates Mittel.
Gesucht wird: weiterhin jemand, der es schafft, eine (schwarz-) afrikanische Mannschaft zum Erfolg zu führen. Bei diesen Mannschaften scheint jeder zu machen, was er will, die Trainer verkommen regelmässig zur Lachnummer, es kommt einfach nichts dabei heraus außer gelegentlichen Achtungserfolgen. Wenn man heute noch einen Spieler 30 Meter mit dem Ball laufen sieht, dann ist es immer ein Afrikaner (oder Robben). Sie laufen deshalb mit dem Ball, weil noch das einfachste Kombinationsspiel scheitert, Ballstaffetten mit Mitspielern keine drei Stationen überstehen. Für sie wurde wohl der Begriff "vogelwild" in die Fußballsprache eingeführt. Nach Nigeria (1x) und Kamerun (2x) lieferte nun auch die Elfenbeinküste ein solches Spiel ab, in dem gar nichts zusammenlief. Lediglich Ghana zeigte bisher etwas, was an ein Fußballspiel erinnerte und nicht an einen Auftritt einer zufällig vor dem Anpfiff zusammengewürfelten Bolzplatzauswahl, in der jeder zeigen will, was er drauf hat, aber an Zusammenspiel kein Interesse besteht.
Aber: Mehr Struktur muß nicht unbedingt mehr Erfolg bedeuten, siehe England.
Also ein Erfolgstrend ist Kratzen, Beißen, Rennen bis zum Umfallen, ohne umzufallen (außer, wie gesagt, bei Führung ab der 70. Minute).
Ein Blick auf die Favoriten mit zwei Partien hinter sich als Zwischenbilanz ergibt das folgende Bild:
Brasilien so lala, aber noch im Soll; Spanien durchgefallen; Robben und Van Persie marschieren, was der Rest der Mannschaft wert ist, ist bei den bisherigen Anforderungen nicht klar, ob Sneijder den Superstars noch ein neidisches Beinchen stellt oder nicht, bleibt abzuwarten; Chile ist zuzutrauen, sowohl die Niederländer als auch den potentiellen Achtelfinalgegner Brasilien vor echte Probleme zu stellen; Kolumbien ist ein Leichtgewicht, das von einer ganz schwachen Gruppe profitiert, weder geheim noch Favorit; Uruguay trotz der Auftaktniederlage ähnlich einzuschätzen wie Chile, zumindest solange ich nicht alles zurück nehmen muß, weil sie an den schon mit einem Remis weiterkommenden Italienern scheitern; Italien bisher nicht beeindruckend, was sie noch nie an einem Weltmeistertitel gehindert hat; England war nur für Unbelehrbare jemals Favorit, aber um mit Günter Netzer zu sprechen: der antiquierte britische Fußball wurde entlarvt.
Mittwoch, 18. Juni 2014
WM Tag 6
Die noch fehlenden Mannschaften Belgien (Geheimfavorit), Algerien, Russland und Süd-Korea hatten ihre ersten Auftritte, Topfavorit Brasilien gegen Mexiko seinen zweiten.
Bemerkenswert: im Spiel Algerien gegen Belgien machte der Schiedsrichter bei einem Freistoß einen so hohen Haufen vor den Ball, daß ich fürchtete, De Bruyne würde diesen dem algerischen Torwart ins Gesicht schießen. Passierte aber nicht. Etwas unangenehm fand ich die Jubelchoreo der Algerier, die im halben Dutzend zum Gebet niedersanken. Aber ich kann Jubelchoreos generell nichts abgewinnen, eine dumme und unsportliche Unsitte, womöglich den US-Amerikanischen Gepflogenheiten abgeschaut. Dort fing es mit einzelnen Touchdown-dances an, später hatte fast jeder Offensivspieler ein solches Trademark - oft schon vor dem ersten Vertrag im Kinderzimmer einstudiert - und heute sind es Endzone-dances halber Mannschaften. Widerlich.
Mit Belgien drohte ein weiterer Geheimfavorit zu straucheln, aber die Belgier fanden Mittel und Wege, das Spiel zu gewinnen. Das macht Weltmeister aus, nicht das Schützenfest in der Vorrunde. So gesehen haben es die Deutschen sehr gut gemacht, beides kombiniert.
Schon jetzt möchte ich anmerken, daß schon öfter nicht die besser spielende Mannschaft Weltmeister wurde, sondern die, die am besten Wege findet, zu gewinnen. Was für sich genommen auch eine Form von besser Spielen darstellt. So wurde Deutschland Weltmeister über Ungarn bzw. die Niederlande, Italien 1982 über Brasilien in der Zwischenrunde, Italien 2006 usw..
Die Brasilianer haben sich gegen Mexiko nicht mit Ruhm bekleckert, nichts dramatisches. Ohne Hulk ists halt etwas schwieriger.
Russland gegen Südkorea war ein typisches 0:0, auch wenn es 1:1 endete. Am beeindruckendsten neben den anrührenden Torschußversuchen der Asiaten für mich der Schiedsrichter. Eine Frisur, als wäre er beim Friseur der deutschen 54er Mannschaft gewesen. Und ebenso wenig Widerspruch duldend wie weiland der "Chef". Übrigens die letzte WM mit Beteiligung des FSV Frankfurt - bis jetzt.
Insgesamt kein besonders guter Spieltag, geht besser.
Bemerkenswert: im Spiel Algerien gegen Belgien machte der Schiedsrichter bei einem Freistoß einen so hohen Haufen vor den Ball, daß ich fürchtete, De Bruyne würde diesen dem algerischen Torwart ins Gesicht schießen. Passierte aber nicht. Etwas unangenehm fand ich die Jubelchoreo der Algerier, die im halben Dutzend zum Gebet niedersanken. Aber ich kann Jubelchoreos generell nichts abgewinnen, eine dumme und unsportliche Unsitte, womöglich den US-Amerikanischen Gepflogenheiten abgeschaut. Dort fing es mit einzelnen Touchdown-dances an, später hatte fast jeder Offensivspieler ein solches Trademark - oft schon vor dem ersten Vertrag im Kinderzimmer einstudiert - und heute sind es Endzone-dances halber Mannschaften. Widerlich.
Mit Belgien drohte ein weiterer Geheimfavorit zu straucheln, aber die Belgier fanden Mittel und Wege, das Spiel zu gewinnen. Das macht Weltmeister aus, nicht das Schützenfest in der Vorrunde. So gesehen haben es die Deutschen sehr gut gemacht, beides kombiniert.
Schon jetzt möchte ich anmerken, daß schon öfter nicht die besser spielende Mannschaft Weltmeister wurde, sondern die, die am besten Wege findet, zu gewinnen. Was für sich genommen auch eine Form von besser Spielen darstellt. So wurde Deutschland Weltmeister über Ungarn bzw. die Niederlande, Italien 1982 über Brasilien in der Zwischenrunde, Italien 2006 usw..
Die Brasilianer haben sich gegen Mexiko nicht mit Ruhm bekleckert, nichts dramatisches. Ohne Hulk ists halt etwas schwieriger.
Russland gegen Südkorea war ein typisches 0:0, auch wenn es 1:1 endete. Am beeindruckendsten neben den anrührenden Torschußversuchen der Asiaten für mich der Schiedsrichter. Eine Frisur, als wäre er beim Friseur der deutschen 54er Mannschaft gewesen. Und ebenso wenig Widerspruch duldend wie weiland der "Chef". Übrigens die letzte WM mit Beteiligung des FSV Frankfurt - bis jetzt.
Insgesamt kein besonders guter Spieltag, geht besser.
Montag, 16. Juni 2014
WM Tag 5
Die Deutschen sind da, im Turnier und im Bewußtsein der Brasilianer, Holländer und Italiener angekommen. Ausrufezeichen gesetzt. Müller, nicht im Stile von Neymar, Messi oder Van Persie/Robben, sondern eher Müller- bzw. #13-Style, entscheidet und sorgt sich mit Recht, ob die Szene mit Pepe (Pauker- und Stürmerschreck) komisch rüberkommt. Die Aussage, er wolle erst mal die Fernsehbilder sehen, kenne ich noch von Pierre Littbarski nach einem zweifelhaften Faller seinerseits. War aber diesmal alles in Ordnung. Von den drei strittigen Schiedsrichterentscheidungen des Spieles war der Platzverweis die richtigste, die beiden Elfmeterszenen hätte der Referee auch umgekehrt auslegen können, ohne daß sich jemand hätte beklagen dürfen. So kann sich Müller, der in der Bundesliga unverhältnismässig oft durch Fallen und Reklamieren auffällt, vorbehaltlos über drei Tore, zwei davon in guter alter Mittelstürmermanier erzielt, freuen. Und ich mich über eine sehr gelungene Vorstellung der Nationalelf. Löw hat die richtigen Personalentscheidungen getroffen, was für ihn keine Selbstverständlichkeit ist, sieht man sich seine Vergangenheit bei Turnieren an.
Danach ein weiteres Ausrufezeichen, für die Partie Nigeria gegen Iran, in die ich immer wieder reinschaltete, fehlen mir fast die Worte. Respekt für Mehmet Scholl, daß er sich nicht herablassend über diese Versuche eines Fußballspieles lustig machte. Es war Not gegen Elend, als würde Griechenland gegen sich selbst spielen, der in der österreichischen Umgangssprache gebräuchliche Begriff der "Bloßfüssigen" fällt mir dazu erneut ein. Daß so unbedarfte Mannschaften bei einer WM spielen, ist in Ordnung, daß zwei von der Sorte in einer Gruppe sind, sollte nicht vorkommen. Vor allem, wenn man sieht, daß andernorts viel stärkere Teams ausscheiden müssen, wie z.B. in der deutschen Gruppe, in der brasilianischen, italienischen oder spanischen. Angesichts solcher Gruppengegner muß man sich jedenfalls ernsthaft Sorgen um die Form der Argentinier machen, die nun vor der k.o.-Phase keine weiteren Spiele unter Wettbewerbsbedingungen haben. Müssen unbedingt die Trainingsintensität hochfahren und hoffen, so irgendwie Biß und Fokus zu bekommen. Vielleicht Borowski, Frings und Ballack als Sparringspartner einladen, damit kein Schlendrian einzieht.
Dann der nächste Paukenschlag, USA gegen Ghana. Die selbsternannten (Geheim-) Favoriten vom schwarzen Kontinent gegen Klinsmanns US-Boys. Ghana (Heimat des ersten afrikanischen Bundesligaspielers Ibrahim Sunday) schonte Essien und Prince, vielleicht, weil man sie gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner für entbehrlich hielt, drückte und verlor doch. Die USA, seit 1990 jedesmal dabei, ohne seither erkennbare fußballerische Fortschritte gemacht zu haben, können immerhin gewinnen. Im Duell der deutschen Ghetto-Kicker gewinnt der Frankfurter Bub aus dem berüchtigten Stadtteil Bonames gegen den eingewechselten und blaß gebliebenen Berliner Prince. Anspruch und Wirklichkeit. Sollte sich Portugal von der Schlappe gegen Deutschland erholen und Pepe nur ein Spiel Sperre erhalten, so wird es schwer für die Hoffnung Afrikas auf ein gutes Abschneiden. Ghana muß nun auf jeden Fall gegen Deutschland gewinnen. Hoffentlich bekommt Löw jetzt keine Angst.
Noch kurz zur Berichterstattung: Kahn mit Welke an der Seite etwas spritziger als früher, aber er wird kein Unterhaltungskünstler mehr und Expertenwissen bringt er auch nur mässig rüber. Klarer Punktsieger in diesem ungleichen Duell, das die langjährigen Mannschaftskameraden nicht als solches sehen, ist Mehmet Scholl. Seine beste Einlassung bisher war die Replik auf die Frage, ob er zum Spiel Nigeria gegen Iran noch etwas sagen wolle: "Nö."
Irgendwo im Dschungel sitzt K. Müller-Hohenstein und verteilt Flip Flops. Was bin ich froh, daß ich nie Sportjournalist geworden bin. Und irgendwo im Netz treibt auch Harald Stenger sein Unwesen, der geschasste ehemalige Sprecher der Nationalelf. Bevor er zu dem wurde, war er ja jahrelang als Sportchef der Frankfurter Rundschau ein nimmermüder Kritiker - eigentlich von allem. In gelegentlichen Auftritten im Fußballstammtisch wirkte er auch eher mieseptrig. Als Moderator seiner Videokolumne kommt er etwas hölzern rüber, er bleibt m.E. ein Mann des Printmediums. Unsterblich ist er vor allem durch Ror Wolfs Fußballkollage "Schwierigkeiten beim Umschalten", wo Stenger als junger Hr-Reporter vorkommt, der von einem Volleyballspiel berichtet. Und ich glaube mich zu erinnern, daß er im "bench clearing brawl" gegen Argentinien 2006 auch mitmischte.
Danach ein weiteres Ausrufezeichen, für die Partie Nigeria gegen Iran, in die ich immer wieder reinschaltete, fehlen mir fast die Worte. Respekt für Mehmet Scholl, daß er sich nicht herablassend über diese Versuche eines Fußballspieles lustig machte. Es war Not gegen Elend, als würde Griechenland gegen sich selbst spielen, der in der österreichischen Umgangssprache gebräuchliche Begriff der "Bloßfüssigen" fällt mir dazu erneut ein. Daß so unbedarfte Mannschaften bei einer WM spielen, ist in Ordnung, daß zwei von der Sorte in einer Gruppe sind, sollte nicht vorkommen. Vor allem, wenn man sieht, daß andernorts viel stärkere Teams ausscheiden müssen, wie z.B. in der deutschen Gruppe, in der brasilianischen, italienischen oder spanischen. Angesichts solcher Gruppengegner muß man sich jedenfalls ernsthaft Sorgen um die Form der Argentinier machen, die nun vor der k.o.-Phase keine weiteren Spiele unter Wettbewerbsbedingungen haben. Müssen unbedingt die Trainingsintensität hochfahren und hoffen, so irgendwie Biß und Fokus zu bekommen. Vielleicht Borowski, Frings und Ballack als Sparringspartner einladen, damit kein Schlendrian einzieht.
Dann der nächste Paukenschlag, USA gegen Ghana. Die selbsternannten (Geheim-) Favoriten vom schwarzen Kontinent gegen Klinsmanns US-Boys. Ghana (Heimat des ersten afrikanischen Bundesligaspielers Ibrahim Sunday) schonte Essien und Prince, vielleicht, weil man sie gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner für entbehrlich hielt, drückte und verlor doch. Die USA, seit 1990 jedesmal dabei, ohne seither erkennbare fußballerische Fortschritte gemacht zu haben, können immerhin gewinnen. Im Duell der deutschen Ghetto-Kicker gewinnt der Frankfurter Bub aus dem berüchtigten Stadtteil Bonames gegen den eingewechselten und blaß gebliebenen Berliner Prince. Anspruch und Wirklichkeit. Sollte sich Portugal von der Schlappe gegen Deutschland erholen und Pepe nur ein Spiel Sperre erhalten, so wird es schwer für die Hoffnung Afrikas auf ein gutes Abschneiden. Ghana muß nun auf jeden Fall gegen Deutschland gewinnen. Hoffentlich bekommt Löw jetzt keine Angst.
Noch kurz zur Berichterstattung: Kahn mit Welke an der Seite etwas spritziger als früher, aber er wird kein Unterhaltungskünstler mehr und Expertenwissen bringt er auch nur mässig rüber. Klarer Punktsieger in diesem ungleichen Duell, das die langjährigen Mannschaftskameraden nicht als solches sehen, ist Mehmet Scholl. Seine beste Einlassung bisher war die Replik auf die Frage, ob er zum Spiel Nigeria gegen Iran noch etwas sagen wolle: "Nö."
Irgendwo im Dschungel sitzt K. Müller-Hohenstein und verteilt Flip Flops. Was bin ich froh, daß ich nie Sportjournalist geworden bin. Und irgendwo im Netz treibt auch Harald Stenger sein Unwesen, der geschasste ehemalige Sprecher der Nationalelf. Bevor er zu dem wurde, war er ja jahrelang als Sportchef der Frankfurter Rundschau ein nimmermüder Kritiker - eigentlich von allem. In gelegentlichen Auftritten im Fußballstammtisch wirkte er auch eher mieseptrig. Als Moderator seiner Videokolumne kommt er etwas hölzern rüber, er bleibt m.E. ein Mann des Printmediums. Unsterblich ist er vor allem durch Ror Wolfs Fußballkollage "Schwierigkeiten beim Umschalten", wo Stenger als junger Hr-Reporter vorkommt, der von einem Volleyballspiel berichtet. Und ich glaube mich zu erinnern, daß er im "bench clearing brawl" gegen Argentinien 2006 auch mitmischte.
WM: erste Eindrücke
Tag 4 ist vorbei. Von Anfang an: allmählich stellt sich doch ein Interesse an der WM ein.
Das erste Spiel: Ganz gut. Die sagenumwobene Abwehr der Brasilianer ist anfällig. Neymar gut, Oscar noch besser. Hulk, mein Lieblingsspieler der Gastgeber, diese Mischung aus Briegel und Brasilianer, leider schwach. Ich freue mich immer, wenn die gefeierten Superstars liefern, wie im Eröffnungsspiel Neymar. Da trennt sich Spreu vom Weizen. Kam fast ganz ohne Schnickerchen und sonstige Mätzchen aus, fiel auch nicht dauernd.
Dann Mexiko gegen Kamerun, noch schwächeres Schiedsrichtergespann, kein erbauliches Spiel, ein verdienter Sieger, geschlagene Kameruner, wie begossene Pudel vom Feld schleichend. Später ein erstes Highlight, die Neuauflage des letzten Finals. Oranje in blau, macht alles richtig, kontert überfallartig, die zwei Weltklassestürmer entscheiden das Spiel. Die Weichen hilft der Schiri stellen, indem er ein Foul der eindeutigsten Kategorie durchgehen läßt, wodurch das entscheidende 3:1 fällt. Bilanz: einzig Iniesta in annähernder Normalform, eine Innenverteidigung, die sich 5x düpieren läßt und ein von allen guten Geistern verlassener Casillas, das reicht für unsere Nachbarn. Spanien ist noch nicht raus, ist nicht gar so schlecht wie es in dem Spiel aussah, aber eben auch längst nicht so gut, wie sie vor dem Turnier gemacht wurden. Braucht nur einen Gegner, der sich nicht totstellt. Die Niederlande andererseits nicht so gut, wie es scheinen mag, auf Van Persie und Robben angewiesen, damit auch auszurechnen.
Weiter mit Chile gegen Australien, nicht gesehen, nichts verpasst.
Anderntags Kolumbien, einer von etwa zwanzig Geheimfavoriten, und Griechenland. Die Griechen, immer noch und immer wieder eine schallende Ohrfeige für den Fußball. Und Gekas haut noch auf die zweite Wange, obwohl sie ihm weder in Frankfurt noch in Belo Horizonte hingehalten wurde. Schwamm über dieses uninteressante Spiel, beide Teams nicht der Rede wert.
Elefenbeinküste-Japan, auch nicht gesehen und Djapka hat auch nicht gespielt.
Nächstes Highlight: Uruguay, noch so ein Geheimfavorit und Costa Rica, vielleicht jetzt als Geheimfavorit nachzunominieren. Tolle zweite Halbzeit, erste hatte ich ausgelassen. Man merkt jetzt schon deutliche Unterschiede zwischen organisiert und strukturiert spielenden und planlosen Mannschaften. Und nichts ist zu sehen von den erwarteten dominierenden Abwehrreihen, gegen die kein Durchkommen ist und auch nicht davon, daß 1:0 Führungen nicht aufzuhaolen sind.
Dann Italien, der Schrecken aller, haben in der WM-Geschichte wohl schon die Hoffnungen aller ambitionierten Nationen mindestens einmal zerstört. Mit Pirlo der coolste Spieler der Welt in ihren Reihen, spielte sogar durch, nie aufgeregt, nie Ruhe und Übersicht verlierend, an allen Angriffen irgendwie beteiligt. Sie suchen ihn, sie hofieren ihn. Von Bryan Robson hieß es in den 80ern, seine Mannschaft würde ohne ihn nicht mal den Abflugschalter finden. Was finden dann die Italiener nicht ohne Pirlo? Den Weg über die Mittellinie. Löw hatte also doch recht mit seiner Taktik im Halbfinale der Euro, Kroos und Özil haben es nur schlecht umgesetzt. Andererseits traten die Azzurri ohne Buffon an. Der andere ist zwar offensichtlich ein besserer Torhüter, aber ich habe den alten Mann bei der Nationalhymne vermisst. Seit Littbarski hat keiner mehr so falsch und laut singend seine Hymne verhunzt wie Buffon.
Gegner der Italiener waren die Engländer, die ein gutes Spiel machten, aber gegen Italien ist einfach kein Kraut gewachsen (im übrigen eine tolle doppeldeutige Schlagzeile, falls wir es wieder nicht schaffen sollten). Dumm auch, daß Gerrard und Lampard nicht miteinander spielen können. Und daß Wales ein eigenes Nationalteam hat.
Dann ein Spieltag ohne eine sehenswerte Partie. Wenn Benzema gegen eine Mannschaft drei Tore schießt (eins müssen wir leider abziehen), dann ist es entweder erste Runde im spanischen Pokal oder WM gegen "bloßfüssige" (österreichischer Jargon). Daß auch aus Gruppe E zwei weiterkommen beschert den Gegnern der beiden in der K.o.-Runde eine Art Freilos. Eine öde und sportlich ganz schwache Gruppe. Wenn Honduras hier nicht durchkommt, dann schaffen sie es nie ins Achtelfinale. Argentinien hat auch gespielt, ein weiterer Favorit, nicht ganz geheim. Nicht überzeugend, aber immerhin den schwersten Gruppengegner gleich besiegt.
Zwischenfazit: Ganz gute WM, ganz guter Fußball, ganz gut gefüllte Stadien, mässige bis ganz gute Schiedsrichterleistungen.
Und zum Schluß noch ein Wort zum FC Bayern. Erst platzt die Meldung vom Einrücken des Hoeneß mitten in die Vorbereitung. Der Uli hat noch jedem Bundestrainer außer dem Kaiser das Leben schwer gemacht. Und dann auch noch die prophylaktische Sperre gegen den Franz! Wie sollen sich die FCB-Spieler denn jetzt noch aufs Spiel konzentrieren? Böse FIFA.
Blatters Verhalten erinnert mich an Capitan Renault aus "Casablanca". Läßt Rick's Cafe durchsuchen, sagt, er sei empört, habe gehört, hier gebe es illegale Glückspiele und bekommt in diesem Moment seinen Spielgewinn vom Croupier ausgehändigt. Was - Korruption in der FIFA? Die Vergabe nach Rußland und Katar nicht ganz hasenrein? Davon habe ich, Sepp Blatter ja keine Ahnung.
Das erste Spiel: Ganz gut. Die sagenumwobene Abwehr der Brasilianer ist anfällig. Neymar gut, Oscar noch besser. Hulk, mein Lieblingsspieler der Gastgeber, diese Mischung aus Briegel und Brasilianer, leider schwach. Ich freue mich immer, wenn die gefeierten Superstars liefern, wie im Eröffnungsspiel Neymar. Da trennt sich Spreu vom Weizen. Kam fast ganz ohne Schnickerchen und sonstige Mätzchen aus, fiel auch nicht dauernd.
Dann Mexiko gegen Kamerun, noch schwächeres Schiedsrichtergespann, kein erbauliches Spiel, ein verdienter Sieger, geschlagene Kameruner, wie begossene Pudel vom Feld schleichend. Später ein erstes Highlight, die Neuauflage des letzten Finals. Oranje in blau, macht alles richtig, kontert überfallartig, die zwei Weltklassestürmer entscheiden das Spiel. Die Weichen hilft der Schiri stellen, indem er ein Foul der eindeutigsten Kategorie durchgehen läßt, wodurch das entscheidende 3:1 fällt. Bilanz: einzig Iniesta in annähernder Normalform, eine Innenverteidigung, die sich 5x düpieren läßt und ein von allen guten Geistern verlassener Casillas, das reicht für unsere Nachbarn. Spanien ist noch nicht raus, ist nicht gar so schlecht wie es in dem Spiel aussah, aber eben auch längst nicht so gut, wie sie vor dem Turnier gemacht wurden. Braucht nur einen Gegner, der sich nicht totstellt. Die Niederlande andererseits nicht so gut, wie es scheinen mag, auf Van Persie und Robben angewiesen, damit auch auszurechnen.
Weiter mit Chile gegen Australien, nicht gesehen, nichts verpasst.
Anderntags Kolumbien, einer von etwa zwanzig Geheimfavoriten, und Griechenland. Die Griechen, immer noch und immer wieder eine schallende Ohrfeige für den Fußball. Und Gekas haut noch auf die zweite Wange, obwohl sie ihm weder in Frankfurt noch in Belo Horizonte hingehalten wurde. Schwamm über dieses uninteressante Spiel, beide Teams nicht der Rede wert.
Elefenbeinküste-Japan, auch nicht gesehen und Djapka hat auch nicht gespielt.
Nächstes Highlight: Uruguay, noch so ein Geheimfavorit und Costa Rica, vielleicht jetzt als Geheimfavorit nachzunominieren. Tolle zweite Halbzeit, erste hatte ich ausgelassen. Man merkt jetzt schon deutliche Unterschiede zwischen organisiert und strukturiert spielenden und planlosen Mannschaften. Und nichts ist zu sehen von den erwarteten dominierenden Abwehrreihen, gegen die kein Durchkommen ist und auch nicht davon, daß 1:0 Führungen nicht aufzuhaolen sind.
Dann Italien, der Schrecken aller, haben in der WM-Geschichte wohl schon die Hoffnungen aller ambitionierten Nationen mindestens einmal zerstört. Mit Pirlo der coolste Spieler der Welt in ihren Reihen, spielte sogar durch, nie aufgeregt, nie Ruhe und Übersicht verlierend, an allen Angriffen irgendwie beteiligt. Sie suchen ihn, sie hofieren ihn. Von Bryan Robson hieß es in den 80ern, seine Mannschaft würde ohne ihn nicht mal den Abflugschalter finden. Was finden dann die Italiener nicht ohne Pirlo? Den Weg über die Mittellinie. Löw hatte also doch recht mit seiner Taktik im Halbfinale der Euro, Kroos und Özil haben es nur schlecht umgesetzt. Andererseits traten die Azzurri ohne Buffon an. Der andere ist zwar offensichtlich ein besserer Torhüter, aber ich habe den alten Mann bei der Nationalhymne vermisst. Seit Littbarski hat keiner mehr so falsch und laut singend seine Hymne verhunzt wie Buffon.
Gegner der Italiener waren die Engländer, die ein gutes Spiel machten, aber gegen Italien ist einfach kein Kraut gewachsen (im übrigen eine tolle doppeldeutige Schlagzeile, falls wir es wieder nicht schaffen sollten). Dumm auch, daß Gerrard und Lampard nicht miteinander spielen können. Und daß Wales ein eigenes Nationalteam hat.
Dann ein Spieltag ohne eine sehenswerte Partie. Wenn Benzema gegen eine Mannschaft drei Tore schießt (eins müssen wir leider abziehen), dann ist es entweder erste Runde im spanischen Pokal oder WM gegen "bloßfüssige" (österreichischer Jargon). Daß auch aus Gruppe E zwei weiterkommen beschert den Gegnern der beiden in der K.o.-Runde eine Art Freilos. Eine öde und sportlich ganz schwache Gruppe. Wenn Honduras hier nicht durchkommt, dann schaffen sie es nie ins Achtelfinale. Argentinien hat auch gespielt, ein weiterer Favorit, nicht ganz geheim. Nicht überzeugend, aber immerhin den schwersten Gruppengegner gleich besiegt.
Zwischenfazit: Ganz gute WM, ganz guter Fußball, ganz gut gefüllte Stadien, mässige bis ganz gute Schiedsrichterleistungen.
Und zum Schluß noch ein Wort zum FC Bayern. Erst platzt die Meldung vom Einrücken des Hoeneß mitten in die Vorbereitung. Der Uli hat noch jedem Bundestrainer außer dem Kaiser das Leben schwer gemacht. Und dann auch noch die prophylaktische Sperre gegen den Franz! Wie sollen sich die FCB-Spieler denn jetzt noch aufs Spiel konzentrieren? Böse FIFA.
Blatters Verhalten erinnert mich an Capitan Renault aus "Casablanca". Läßt Rick's Cafe durchsuchen, sagt, er sei empört, habe gehört, hier gebe es illegale Glückspiele und bekommt in diesem Moment seinen Spielgewinn vom Croupier ausgehändigt. Was - Korruption in der FIFA? Die Vergabe nach Rußland und Katar nicht ganz hasenrein? Davon habe ich, Sepp Blatter ja keine Ahnung.
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