In der NHL haben die Conference-Finals begonnen, das Halbfinale um den Stanley-Cup, der wahre Höhepunkt des internationalen Eishockey nähert sich.
In beiden Duellen stehen sich je ein "Original six"-Team und ein "Next six"-Team gegenüber, ein Titelgewinn eines unwürdigen Emporkömmlings ist also in jedem Fall ausgeschlossen! Die "Original six" sind neben den NHL-Gründungsmitgliedern Toronto und Montreal die zwischen 1924 und 1927 in die Liga aufgenommenen Detroit Red Wings, Boston Bruins, Chicago Blackhawks und New York Rangers, zu den "Next six" zählen die in der ersten Expansion der Liga 1967 aufgenommenen Los Angeles Kings und Pittsburgh Penguins (daneben Philadelphia, Minnesota - inzwischen Dallas, California Seals - später Cleveland Barons, 1978 aufgelöst, und St. Louis). Für mich das interessanteste Halbfinale seit sehr langem. Tradition trifft auf noch mehr Tradition, die letzten vier Stanley-Cup-Sieger sind vertreten.
Im Westen sind die Blackhawks schon mit zwei Heimsiegen in Führung gezogen, im zweiten Spiel den größten Trumpf der L.A. Kings, Torhüter Quick, zermürbend. Im Osten haben die Boston Bruins das erste Spiel in Pittsburgh gewonnen, sich damit einen kleinen Vorteil verschafft. Hier haben wir das Duell zwischen dem Team des einzigen verbliebenen Deutschen, Dennis Seidenberg, bärenstarker Verteidiger mit großen Defensivqualitäten, und dem Team des besten Spielers der Welt, Sidney Crosby, den in den letzten Jahren leider immer wieder Verletzungen zurückgeworfen haben. Letztlich könnte trotz der auch hinter Crosby großen individuellen Klasse der Penguins (Malkin, Neal, Letang u.a.) der etwas bessere Torhüter der Bruins den Ausschlag geben. Rask hält sicher nicht so überragend wie beim Cupsieg vor zwei Jahren Tim Thomas, er wirkt aber insgesamt stabiler als das Gespann der Penguins (Fleury und Vokuon), die sich auch im Verlauf der Playoffs bereits auf der Nummer 1-Position abwechselten, was selten für einen erfolgreichen Ausgang sorgt. Solllten sich die Blackhawks, punktbestes Team der gesamten Liga in der regulären Saison, im Westen durchsetzen, so kommt es auf jeden Fall zu einem Traumfinale, da dann sicher gestellt ist, daß der Sieger aus einer Stadt kommt, in der Eishockey fest verwurzelt ist und eine breite Fanbasis und entsprechende Stellung in den Medien hat. So ein positiver Saisonausgang war nach dem Streik und der verkürzten Saison nicht unbedingt zu erwarten.
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