"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!

Montag, 6. Mai 2013

Effenberg

Der Fußball und seine Gerüchte! Effenberg zu Schalke! Ich tu mal so, als passiere das wirklich: Der Traditionsverein aus dem Revier auf den Spuren von Werks- und Retortenclubs, die sich eine Identität überstülpen wollen. Ein Mann, dessen Trainerkarriere bisher spurlos an mir vorübergegangen ist, soll also die "Knappen" auf Vordermann bringen. Was fällt mir zu Effenberg ein? Blonde Spielerfrauen und überhöhtes Selbstvertrauen zuerst. Dann die Vorberichterstattung zu einem Champions-League-Spiel zwischen Bayern und Real Madrid. Der übertragende Sender zeigte einen Vergleich zwischen Effenberg und Zidane. Von Zidane Spielszenen, zauberhafte Ballannahmen, Dribblings, Pässe, Schüsse. Ein Highlightfilm, wie er von den ganz großen auch bei Youtube zu sehen ist. Von Effenberg wurde dagegen gezeigt, wie er gestikulierend und brüllend auf dem Platz stand, sowie - als fußballerische Leistung - die Verwandlung eines Elfmeters. Ungewollt legte der Sender damit bloß, wie Effenberg im Konzert der Spielerpersönlichkeiten einzustufen ist. Spielerische Highlights, ein großes Spiel oder mehrere als fußballerisches Vermächtnis? Bei mir Fehlanzeige.
Was mir zu ihm noch einfällt? Er war, soweit ich mich erinnere (ich schreibe eigentlich alles, ohne vorher groß zu recherchieren) der erste große Name, der nach Wolfsburg wechselte.
Und jetzt die spannende Frage, was sich die Verantwortlichen bei Schalke dabei denken - wie gesagt, ich tu so, als sei seine Verpflichtung wahr. Der Mann den außerhalb seines jeweiligen Arbeitgebers eigentlich keiner mochte, soll jetzt für was eigentlich sorgen? Seriöses Arbeiten? Konzentration auf den Fußball? Glanz in das jedesmal ausverkaufte Stadion bringen? Magath endgültig vergessen lassen?

Ich verstehe das, was sich jenseits des grünen Rasenrechtecks abspielt, immer weniger.


Glückauf-Kampfbahn: passte namentlich gut zum Revierclub, auch als die Kumpel längst nur noch auf den Rängen zu Hause waren, während auf dem Platz Vollprofis "malochten". Während der ersten sieben Titelgewinne der Schalker Heimstadion.
Ein Zirkuszelt? Könnte man meinen, zumal, wenn hier bald nach Biathlon und TV-Total-Stockcars der "Tiger" (aber nicht Hermann Gerland) gastiert. Der Schalker Vorstand fühlt sich der Tradition seiner Vorgänger, Kneipenwirten und Sonnenkönigen, offenbar mehr verpflichtet als dem Fußball und jenen, die ihn in Gelsenkirchen groß gemacht haben.
 

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