"It's better to burn out, than to fade away". Ist eigentlich eine Zeile aus einem Klassiker von Neil Young und nicht die Vereinshymne der SGE. Aber die Eintracht schickt sich an, diesen Vers zum zweiten Mal in Folge zum Motto der Saison zu erheben - allerdings in der Variation, daß sie beides macht. Das verlief letztes Jahr so, daß im Oktober der Höhepunkt erreicht wurde, im November der Burnout, im Dezember leidliche Schadensbegrenzung, dann desaströse Winterpause und - vorbereitung und der fade-away, frei übersetzt das ebenso lange wie langsame Dahinsiechen in der Rückrunde. Klingt vertraut, praktisch deckungsgleich mit der Vorrunde 2011/2012. Sieht man Verhalten und Reaktion von Schwegler im und nach dem letzten Spiel in St. Pauli, so deutet sich an, daß der Kapitän in der Mannschaft ähnliche Tendenzen feststellt, wie vor Jahresfrist, was ihn ja seinerzeit auch bewogen hatte, von einer Vertragsverlängerung abzusehen. Inzwischen dürfte man ja begriffen haben, daß ihm wirklich etwas an der Eintracht liegt, man sollte ihn also anhören und ernst nehmen.
Die Mannschaft spielt immer wieder "optisch überlegen", scheint sich damit selbst mehr zu beeindrucken und einzulullen als die Gegner, ein zwingender Zug zum Tor, ein erkennbarer Wille einen Treffer zu erzielen, war in den letzten Wochen nicht mehr erkennbar. Als herrsche im Team die Einstellung "wird schon irgendwie einer reingehen". Auch das erinnert an die Vorsaison.
In den letzten Partien hat die Mannschaft sichtlich weniger investiert als die Gegner, mit Ausnahme der St. Pauli-Begegnung. Und in diesem letzten Spiel hatte die Eintracht zwei torgefährliche Aktionen, die bei schwächerem gegnerischen Torwart auch schon mal reingehen, aber dennoch ist das zu wenig, es spricht nicht gerade dafür, daß da eine Mannschaft unbedingt gewinnen will. Außerdem, und das kennzeichnet die Eintracht schon seit ich denken kann: der Gegner kann jederzeit ein Tor erzielen, die Abwehr ist immer für ein Gegentor gut, egal wie die Spielanteile liegen.
Es bleibt Armin Veh zu wünschen, daß er Wege findet, den Schwung und Biß der ersten Wochen wieder ins Spiel zu bringen. Ich frage mich, wie schwach die Spieler in der zweiten Reihe sein müssen, daß Köhler in seiner aktuellen Form immer noch gesetzt ist, Jung immer noch spielt usw. Vielleicht kann ja Kittel etwas reißen. Hoffnung bleibt immer.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen