Das einzig wahre hessische Eishockeyderby rückt näher. Zeit, an die besondere Beziehung zu erinnern, die die beiden Eishockeystandorte Frankfurt und Bad Nauheim verbindet. Vor 30 Jahren wurde die Eissporthalle in Frankfurt eröffnet und damit begann eine neue Zeitrechnung des Sports in Frankfurt, wenngleich dieser schon viel länger in der Mainmetropole betrieben wurde. Nach einem zweijährigen Gastspiel in der ersten Bundesliga Ende der 60er Jahre führte die Eintracht für die folgenden mehr als 10 Jahre ein Dasein als Fahrstuhlmannschaft zwischen zweiter und dritter Liga. Die Heimspiele trug man auf der Eisbahn in der Radrennbahn des Waldstadions aus, die knapp 10.000 Zuschauer, die hier einmal ein Bundesligaspiel gegen Köln besuchten, erreichte man in den folgenden Jahren oft in einer ganzen Saison nicht. Gleichzeitig mit diesem Dahindümpeln in den unteren Klassen unter freiem Himmel vor einer Handvoll Zuschauern, war der VfL Bad Nauheim eine feste Größe in der ersten Bundesliga, man spielte im überdachten, oft sehr stimmungsvollen Colonel-Knight-Stadion, erreichte mehrmals die Meisterrunde, stellte Nationalspieler. Allen voran natürlich Rainer Philipp, Legende weit über Hessen hinaus, einer der besten deutschen Stürmer aller Zeiten. Das Problem in Bad Nauheim war, wie überall im deutschen Eishockey, damals wie heute, daß Eishockey in Deutschland auf höchster Ebene nicht kostendeckend zu betreiben ist. Schon gar nicht in einer Kleinstadt, selbst wenn viele eigene Talente hochgebracht werden. So strich 1982 nicht nur der deutsche Rekordmeister Berliner Schlittschuhclub sondern auch der VfL Bad Nauheim die Segel und schied aus der Bundesliga aus, wobei allerdings auch der sportliche Abstieg am Saisonende stand. Die Eishockeyabteilung wurde aufgelöst, eine Neugründung in der untersten Liga erfolgte als EC Bad Nauheim. Die Eintracht nutzte derweil die Gunst der Stunde und nahm nach Verzicht mehrerer vor ihr platzierter Teams den angebotenen Platz in der damals eingleisigen 2. Liga wahr. In der nagelneuen Halle mit damals offiziell 5.500 Plätzen war damit plötzlich der höchstklassige hessische Eishockeyclub zu Hause. Nachdem bereits zuvor immer wieder Spieler aus Bad Nauheim nach Frankfurt gewechselt hatten, meist, weil sie in der Bundesliga nicht mithalten konnten oder wollten, kamen nun reihenweise aktuelle Bundesligaspieler, die sich noch zu stark für die Regionalliga fühlten, zur Eintracht und ermöglichten so die Zusammenstellung eines konkurrenzfähigen Kaders. Das wäre ohne die Bad Nauheimer Zugänge nicht so einfach möglich gewesen. Die Eintracht schaffte den Klassenerhalt, etablierte sich in der 2. Liga und wies auch in der Aufstiegssaison 1985/86 noch 8 Ex-Bad Nauheimer auf. Der neue Wetterauer Club schaffte in den Jahren nach 1982 sukzessive den Aufstieg bis in die 2. Liga, auch durch die Rückkehr vieler Stützen aus dem Frankfurter Exil. So waren die vielen leidenschaftlich geführten Derbys der 80er Jahre eigentlich auch immer Veteranentreffen ehemaliger Weggefährten, die einst mit-, dann gegen- und teilweise wieder miteinander spielten, durch die Wechsel hin und her (z.B. Jürgen Pöpel, Fauerbach, Müller). Das Frankfurter Eishockey wäre heute sicher nicht da, wo es ist (in der Popularität und als Eishockeystandort, ungeachtet der Ligazugehörigkeit), ohne die Bad Nauheimer Aufbauhelfer, welche teilweise jahrelang Stützpfeiler der Eintracht waren. Danke Bad Nauheim dafür und Respekt für jahrelanges tapferes Mitkämpfen im Konzert der ganz großen.
Mein erstes Spiel in Frankfurt war das Derby im November 1984 (3:3), das Mannschaftskapitän Helmut Keller (vorher Bad Nauheim) 30 Sekunden vor Schluß bei 6 gegen 3-Überzahl mit einem Hammer von der blauen Linie ausglich. Es war ein dramatisches, hartes Spiel, große Kulisse, phantastische Atmosphäre. Bill Lochead saß 17 Minuten in der Kühlbox! Damals waren die Nauheimer noch leichter Favorit, gewannen den direkten Vergleich in jener Saison, aber die Eintracht erreichte die Aufstiegsrunde und die Wetterauer mußten in die Abstiegsrunde. In der Folgesaison stieg dann die Eintracht in die erste Liga auf!
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Die Mannschaft des VfL Bad Nauheim 1977-78, als die Welt hier noch in Ordnung war und sich im zugigen Waldstadion ein paar Dutzend Zuschauer von der Eintracht verloren. Wer möchte kann ja mal zählen, wieviele später auch für die SGE spielten. |
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Der gelernte Bäcker war für die Eintracht ein solider, robuster Verteidiger. |
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Bis zur Verpflichtung von Zankl, dem er schon in Bad Nauheim hatte weichen müssen, war er die Nummer 1 in Frankfurt, mußte in der Aufstiegssaison 38-jährig ins zweite Glied. |
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Von 1982 an, gemeinsam mit Jezy Potz, die Säule der Frankfurter Verteidigung. Kam nach dem Ausscheiden des VfL Bad Nauheim aus der Wetterau und blieb bis zum Karriereende. Leider in der Relegation 1986 mit Bänderriß im Knie zum Zuschauen verurteilt, der 34-jährige Kapitän hätte ein besseres Ende verdient gehabt. |
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In der letzten Nauheimer Bundesligasaison war er noch zweitbester Skorer hinter Bill Lochead, bei der SGE seit 1984, in der Aufstiegssaison im ersten Sturm neben Trevor Erhardt und Helmut Guggemos. |
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Urgestein des Rhein-Main-Eishockey, bereits in den 60ern in der ersten Liga für die Adlerträger auf dem Eis, dann zwischen Mannheim (zu deren Zweitligazeiten) und Bad Nauheim wechselnd, nach 1982 wieder zurück zur SGE, wo er noch jahrelang Leistungsträger war. Auch in seiner letzten Saison, als ältester Feldspieler, noch zuverlässiger Schütze wichtiger Tore. |
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Einer der Hauptgaranten für den Aufstieg. Die letzte Nummer 1 der Nauheimer Bundesliga-Ära, 1982 bis 85 bei den Kölner Haien, dann zur SGE. Bester Torhüter der 2. Liga und der Aufstiegsrunde 85-86, trotz illustrer Konkurrenten wie Sigi Suttner, Klaus Merk, Pepi Heiß, Jiri Crha u.a. |
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Nachdem er 84-85 eine ganz starke Saison gespielt hatte, beutelte ihn 85-86 das Verletzungspech, fiel mehrfach für einige Spiele aus, konnte deshalb nicht an die Leistungen des Vorjahres anknüpfen und spielte in der Relegation 86 nur eine kleine Rolle. Zuvor hatte er sich weder in Bad Nauheim noch in Mannheim als Erstligastürmer etablieren können. |
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Der Metzgersohn aus Sachsenhausen hatte wie viele andere in Bad Nauheim Bundesligaluft geschnuppert, ehe er, gemeinsam mit seinem älteren Bruder Ralf, für die Eintracht stürmte. Nach dem Aufstieg spielte er sogar neben Trevor Erhardt in der ersten Sturmreihe der SGE. Eigentlich für die erste Liga etwas zu schwach, war er nach dem Ende der Eishockey-Eintracht für die Löwen beim Wiederaufbau zur Stelle, erneut an der Seite von # 27, als erster Mannschaftskapitän in der Löwengeschichte. Leider viel zu früh einem Gehirntumor erlegen. |
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