"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!

Donnerstag, 2. Juni 2011

Stadionalbum Teil 6: Nachbarn






Für den größten Teil des 20. Jahrhunderts wurden die großen Stadien der USA von mehreren Mannschaften genutzt. Dabei waren die NFL-Teams meist nur Untermieter der Baseballmannschaften, mancherorts auch der College-Teams (siehe auch "Concrete Donuts"). Eigene, exklusiv von den NFL-Teams genutzte Stadien wie heute üblich waren bis in die 70er Jahre die Ausnahme. Auch dort, wo Großstadien zur Verfügung gestanden hätten (Philadelphia-JFK, Chicago-Soldier Field u.a.), spielten die Footballmannschaften in den kleinen und nur teilweise geschlossenen Baseballstadien.
Heute gibt es vielerorts, in Umkehrung des von Geiz gekennzeichneten "Concrete Donut"-Trends, Stadionkomplexe mit Baseball- und Footballstadion in direkter Nachbarschaft, nach Vorbild der Mutter der Stadionkomplexe, Philadelphia.
Beispiele von oben: In Baltimore teilten sich einst die (Baseball-) Orioles und die (NFL-) Colts das ehrwürdige Memorial Stadium. 1983 wanderten die Colts nach Indianapolis ab. Anfang der 90er entstand als einer der ersten neuen "Retro-Ballparks" der "Ballpark at Camden Yards", wenige Jahre später wurde, einen soliden Homerun entfernt, das "M&T Bank Stadium" erbaut, Heimstatt der Baltimore Ravens, nach dem Exodus der Cleveland Browns neues Footballteam der Stadt.
Darunter Detroit, mit dem überdachten Footballstadion der Detroit Lions, welche zuvor im ebenfalls komplett überdachten "Silverdome" in Pontiac, außerhalb der Stadt zu Hause waren. Direkt daneben "Gomerica Park", auf der Welle der Retro-Ballparks (im Jahre 2000 eröffnet) entstanden und mit den Worten "it might well be the ballpark, that saves Baseball" angepriesen. Die Retro-Ballpark Welle der 90er Jahre galt ja nicht nur dem Zweck, altes Flair der klassischen Baseballstadien wieder zu beleben, sondern in vielen Fällen auch, die in den Großstädten zunehmend verwahrlosenden Innenstädte aufzuwerten.
Kansas City: Der hier zu sehende "Truman Sports Komplex" war nach Philadelphia (siehe unten) das zweite derartige Stadionareal, noch dem damaligen Trend folgend, die Stadien aus den Stadtquartieren heraus in die Peripherie zu verlagern, mit Fernstraßenanbindung und Parkplätzen gigantischen Ausmasses. Es war aber der erste Stadionkomplex, in dem die Baseball- und Footballmannschaft der Stadt jeweils ein eigenes, für die jeweiligen Anforderungen des Sports maßgeschneidertes Stadion erhielten
(Kapazität und Anordnung der Sitze).
Philadelphia: Die Mutter aller Stadionkomplexe, sogar noch mit der Halle für Eishockey- und Basketballteams, zwischen "Veterans Stadium" im Hintergrund und "John F. Kennedy Stadium" vorne. Als Stadionkomplex eine kleine Mogelpackung, da JFK kaum von den NFL-Eagles genutzt wurde und nur gelegentlich für College-Football (Army vs. Navy). Eagles und Phillies (Baseball) teilten sich Veterans Stadium. JFK ist vor allem als Konzertarena legendär, fand hier doch der amerikanische Teil von "Live Aid" statt und zahlreiche große Bands (Stones, Led Zep, Yes u.a.) spielten hier vor bis zu 150.000.
Pittsburgh: Heinz Field (vorne) und PNC Park (hinten). Hatten sich die Steelers, welche zuvor Heimspiele in Forbes Field (s.u.) und Pitt Stadium (University of Pittsburgh) austrugen und die Pirates gut 30 Jahre lang den Concrete Donut "Three Rivers Stadium" geteilt, so erhielten sie Anfang des Jahrtausends beide ein eigenes Stadion, in Wurfweite voneinander entfernt, auf dem Areal, auf dem vorher "Three Rivers" stand. Im Hintergrund, zwischen den Hochhaustürmen ist die silbern glänzende Kuppel des Iglu der Penguins zu erkennen, inzwischen Geschichte. Die Pirates hatten vor Eröffnung von "Three Rivers" 60 Jahre lang im legendären "Forbes Field" gespielt, mit den Steelers als Untermietern.
Seattle: Auch hier stand einstmals eine Schüssel, die von Baseball- und Footballmannschaft gemeinsam genutzt wurde, der voll überdachte "Kingdome". Er stand genau an der Stelle, wo jetzt das Footballstadion "Qwest Field" steht, im Vordergrund auf dem Bild "Safeco Field", das Baseballstadion der Seahawks. Dieses verfügt über ein im Bedarfsfall verschliessbares Dach.

P.S. Stadien mit verschliessbarem Dach (Liste wahrscheinlich nicht komplett):
Safeco Field, Seattle (MLB), Miller Park, Milwaukee (MLB), Minute Maid Park oder wie auch immer das Stadion der Astros gerade heißen mag, Houston (MLB), Bank One Ballpark oder anderer aktueller Name, Phoenix (MLB), Skydome, Toronto (MLB); Lucas Oil Stadium, Indianapolis (NFL) 

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