"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!

Montag, 17. September 2012

40 Jahre WHA (World Hockey Association)







Vor fast 40 Jahren, im Oktober 1972, startete die legendäre Eishockeyliga WHA ihren Spielbetrieb. Just zu der Zeit, als die Eishockeywelt gebannt der "Summit-Series", einer acht Spiele umfassenden Serie zwischen den besten Kanadas und der sowjetischen Eishockeyauswahl zugesehen hatte, der ersten Begegnung zwischen den wirklich besten Auswahlteams beider Eishockeysupermächte. Die Homepage der NHL gedachte gerade in einer Artikelserie diesem Gipfeltreffen, in dem die Kanadier zwar knapp die Oberhand behalten hatten (4-3-1), das ihnen aber deutlich aufgezeigt hatte, daß sie keineswegs die alleinige Weltherrschaft des Eishockey innehatten. Ohne Bobby Orr und Bobby Hull angetreten, den seinerzeit spektakulärsten Aushängeschildern, hatten sie sich vor allem mit körperlicher Härte gegen die filigraneren und schneller kombinierenden Sowjets durchgesetzt, gipfelnd darin, daß Bobby Clarke dem nie in den Griff zu bekommenden Valeri Charlamov durch einen gezielten Stockschlag einen Knöchelbruch zufügte.
Es lohnt sich, wenn auch aus anderen Gründen, dieser unvergesslichen Konkurrenzliga zur NHL ein Denkmal zu setzen, die sich also (wie die Sbornaja) aufmachte, dem Eishockey-Establishment das Fürchten zu lehren. Über die WHA kursieren so viele köstliche Anekdoten, daß man diese Liga erfinden müßte, hätte es sie nicht tatsächlich gegeben.
Es gab haufenweise Teampleiten, Umzüge von Mannschaften, teilweise bei laufendem Spielbetrieb, geplatzte Gehaltsschecks, Mannschaften, die auf Flughäfen festsaßen, weil das Auftanken des Flugzeuges nicht bezahlt werden konnte (ehe der Konditionstrainer mit seiner Kreditkarte aushalf), Teams aus dem frostigen Norden, die einen Aufenthalt in San Diego so sehr genossen, daß sie wegen des Sonnenbrandes die Ausrüstung kaum anlegen konnten, ein Pokal, der während der Finalserie noch gar nicht beschafft worden war und so kurzerhand in einem lokalen Sportgeschäft gekauft werden mußte, vom Pressesprecher der New England Whalers, usw.
Und natürlich, in der Ära der "Big bad Bruins" und der "Broad Street Bullies" in der NHL, viele viele Faustkämpfe und sehr hartes Spiel. Ein Teambesitzer soll gesagt haben "If we don't stop this fighting, we have to build larger rinks!".
Die Geschichte der WHA ist die Geschichte ebenso wagemutiger wie inkompetenter Geschäftsleute, die sich hoffnungslos übernahmen, beim Versuch, mit einer für sie exotischen und unbekannten Sportart Geld zu machen. Von Teambesitzern - insgesamt versuchten während des siebenjährigen Bestehens der Liga 26 Teams ihr Glück - soll überhaupt nur einer einen Gewinn erzielt haben, indem er sein Team nach nur wenigen Monaten wieder verkaufte. Die vielen Geschichten, die die WHA schrieb, sind zu zahlreich, um in einem Post untergebracht zu werden, daher will ich versuchen, in den nächsten Wochen einige von ihnen weiter zu erzählen. Interessierten kann ich nur empfehlen, das Buch "The rebell league - the short and unruly life of the WHA" zu lesen, Lacher sind garantiert. 

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