Was hat Willy Brandt den Eintracht-Fans voraus?
Er muß die sehenden Auges betriebene Selbstentleibung seines Vereins nicht miterleben. Es bleibt ihm erspart, mitanzusehen, wie die Versager, die die SPD seit Jahren herunterwirtschaften sich vor der Verantwortungsübernahme in einer "linken" Regierung drücken, stattdessen der CDU das Weiterregieren ermöglichen, um selbst ein paar Posten und Ämter abzugreifen, ehe die ruhm- und traditionsreiche SPD bei der nächsten Wahl endgültig in der Versenkung verschwindet.
Zugegeben das trifft eher auf die Eintracht nach 1995 zu als auf die heutige. Und ich möchte ausdrücklich Bruchhagen, Hübner, Veh und die Mannschaft nicht in den gleichen Sack stecken wie die Protagonisten von damals.
Aber zumindest habe ich immer noch den Eindruck, daß das Ausmaß der Probleme von den Verantwortlichen nicht voll erfasst wurde. Es wird immer noch zu unkritisch davon geredet, wie man ein weiteres Spiel doch eigentlich "kontrolliert" habe, über wahlweise 15, 30, 45, 60 oder sogar 75 Minuten. Daß vier Unentschieden in Folge viermal sieglos bedeutet, hat wohl in Frankfurt keiner bemerkt. Schon nach dem 2:2 gegen den HSV hätten alle Alarmglocken läuten müssen, dieses Spiel und sein Verlauf war die Blaupause für alle folgenden außer in Mönchengladbach. "Wir haben nur eine Ergebniskrise" hieß es da noch und auch nach weiteren Pleiten. Wenn eine Mannschaft besser spielt als die andere und nicht gewinnt, dann haben Spieler und Trainer ihren Job nicht richtig gemacht, Punkt. Komme mir da bloß keiner mit den Unwägbarkeiten des Fußballs, Pech, abgefälschten Bällen, Fehlentscheidungen der Schiedsrichter etc.
Die Mannschaft hat eine manifeste Krise, spielerische und mentale Probleme, ist weder hinten noch vorne konsequent genug. Hat sie keine Ziele? Die Spieler wirken planlos. Es ist im Grunde eine Fortsetzung der letzten Rückrunde, als immer dieselben gespielt haben, egal wie weit sie von ihrer Form entfernt waren. Auch deshalb scheinen so viele unfocussiert. Es fehlt der Druck, man weiß, man spielt sowieso das nächste Mal wieder, der Trainer wiederum vertraut den Ersatzspielern nicht, was auch in beide Richtungen (aufs Spielfeld und auf die Bank) ungünstige Signale sendet. Art und Entstehung der Gegentore in den letzten sieben Spielen lassen jedenfalls keinen Interpretationsspielraum, allen bemühten Sprachregelungen zum Trotz: So spielt ein Abstiegskandidat, der nicht zufällig in diese Region geraten ist. Wem passiert so etwas? Mannschaften, die sich - dem Pfeiffen im Wald gleich - zureden, es sei eine Ergebniskrise trotz guter Leistungen, anstatt sich mit den Fehlern zu beschäftigen und sie abzustellen. Die sich zu lange in Verleugnung der Realität auf "Spielkontrolle" ausruhen, etwas auf ihr (vielleicht überschätztes) spielerisches Potenzial zugute halten. Obwohl inzwischen die halbe Liga so spielt und die Gegner inzwischen nur noch auf "das langsame Erschlaffen der Kräfte" (Ror Wolf) bei der Eintracht zu warten brauchen. Man kann nur hoffen, daß diesmal die zweiwöchige Spielpause besser genutzt wird als die letzte solche Unterbrechung, auf die eine katastrophale Leistung gefolgt war. Zwei Wochen Zeit für Zweikampfschulung, Positionsspiel bei gegnerischem Ballbesitz, Spieleröffnung und Abschluß, vielleicht auch noch ein bischen Standardsituationen. Macht was draus.
Und hört auf, immer weiter auf das spielerische Potential zu Pochen.
Nochmal: Wer mit den vorhandenen Mitteln den Gegner nicht besiegen kann, der macht etwas falsch, muß nach anderen Wegen suchen, anstatt immer so weiterzumachen.
A propos Realitätsverlust: Sah ich doch neulich den "Kaiser", den Franz, wie er sagte, er habe in Katar noch keine Sklaven gesehen und er kenne das Land ja wohl besser als die ganzen Kritiker und Berichterstatter! Geht klar Franz. Im Allgemeinen kennen Multimillionäre, zumal wenn sie von so zweifelhaften Organisationen wie der FIFA und Ölscheichregimes hofiert werden, Land und Leute am besten. Der Kalle würde wahrscheinlich zustimmen, daß das da in Katar ganz anständige und vertrauenswürdige Leute sind. An Demokratie hat man in Bayern ja auch nur begrenzt Interesse und mit den Gesetzen nimmt man es ja selbst nicht immer so genau. Passt also schon.
Wie käuflich, korrupt und moralisch bankrott kann man sein, wenn man eigentlich alles hat, was man braucht?
"if you can't beat them in the alley, you can't beat them on the Ice" - (Conn Smythe) Aus dem Poesiealbum der Broad Street Bullies, der deutschen Nationalmannschaft gewidmet!
Mittwoch, 13. November 2013
Donnerstag, 17. Oktober 2013
Realitätsprüfung bitte!
Nicht nur der ehemalige Sportstudent Klopp, auch C.G. Jung hatte seine verrückte Seite, er litt jahrelang an psychotischen Symptomen. |
Kleiner Familienausflug der Ghettoboyz. |
Droht "Black belt"-Jones das Aus? |
Was ist bloß los? Bin ich der Geisterfahrer oder sind es die anderen da draußen? Hallo, noch jemand bei Verstand? Das deutsche Volk, das so gerne die (im wirklichen Leben kinderlose) Mutti als Kanzler behalten will, hat eine linke Mehrheit in den Bundestag gewählt. Diese denkt gar nicht daran, eine Regierung zu bilden. Stattdessen begeht die SPD-Spitze, bestehend aus gescheiterten Wahlverlierern im Verbund mit A. Nahles (die auch noch nie in einem richtigen Beruf tätig war), der schon alles egal zu sein scheint, politischen Selbstmord.
Indessen gibt sich G. Jauch größte Mühe, auch noch dem letzten Betrachter zu beweisen, daß er kein Journalist ist und Polit-Talk einfach nicht hinkriegt.
Der Bischof von Limburg macht der Kirche den Magath, indem er mit Chuzpe obszöne Geldbeträge, die er nicht selbst erarbeiten und verdienen mußte für Zwecke ausgibt, die nicht zu rechtfertigen sind.
Und dann auch noch der feist-aufgedunsene Ex-Tennisspieler, der seinen Gärtner nicht bezahlen konnte. Erscheint auf der Buchmesse! Verweile bitte nicht mehr, Du bist nicht schön, nur ein Grund zum Fremdschämen.
Es reicht mir mit den parasitären Medienpersönlichkeiten, it-girls und ehemaligen für irgendwas berühmt gewesenen, die Medienpräsenz mit Relevanz verwechseln.
Da beschäftigt man sich ja noch vernünftiger mit Fußball!
Z.B. mit der Frage, wann Jürgen Klopp sich endlich - vielleicht bei dem Schönheitschirurgen, der ihm die Haare "transportiert" (K.H. Rumenigge) hat - einer Botox-Behandlung unterzieht, damit ihm die Gesichtszüge nicht mehr zur hässlichen Fratze entgleisen können, wenn er sein Team benachteiligt wähnt oder wenn er jubelt. Gegen seine regelmässigen Verwandlungen in einen fanatisierten Stehplatzwahnsinnigen, Geifer und Gebrüll inklusive, würde natürlich auch eine Psychotherapie helfen, dauerte aber länger. Ich warte nur darauf, daß endlich einmal ein vierter Unparteiischer mit ihm das Duell Streit vs. Meier reinszeniert.
In München ebenfalls das vertraute Theater. Sammer mahnt die Spieler, Hoeneß mahnt Sammer, Rumenigge traut sich daraufhin auch hervor und tritt nochmal nach - Sammers einziger Fehler sei, daß er auf dem Oktoberfest kein Bier trinke. Auweia, ich lach später über diese Art Humor, westfälisch-bräsig gepaart mit Lederhose. Den Trainer lassen sie in Ruhe, vielleicht, weil er doch noch nicht so gut deutsch spricht. Oder weil es die Ergebnisse nicht hergeben. Ob Götze seinen Wechsel schon bereut hat ob der zwischenzeitlichen Besoffenheit über einzelne Dortmunder Galaauftritte, ist nicht überliefert.
Derweil nehme ich in Frankfurt wahr, wie (unnötig) weit sich Rode aus dem Fenster gelehnt hat mit seinem "Karriereplan" und dem nächsten Schritt, der ihn womöglich auf die Ersatzbank eines etablierteren Vereins führt. Trete aber aus politischer Korrektheit denen entgegen, die meinen, das hätte etwas mit Spielerberatern mit zwielichtig anmutenden Ex-Jugoslawischen Namen zu tun.
Was Patrick Ochs so treibt, weiß ich nicht, aber er hat viel Geld. Mittlerweile würde ihn aber noch nicht mal die Eintracht zurücknehmen, die Entwicklung der Mannschaft hat diese frühere Gepflogenheit überholt.
Es gab ein paar Trainerentlassungen, aber Keller ist immer noch im Amt, hat sogar mit K.P. Boateng einen Spieler bekommen, der über Weltklassefähigkeiten verfügt, von allen deutschen Spielern vielleicht die tollsten Youtube-Videos aufweist, aber doch bisher relativ wenig erreicht hat.
Vielleicht geht sein Stern ja in Gelsenkirchen (wehret dem bescheuerten "auf Schalke"!) auf, während der des anderen großen deutschen Ghetto-Kids,
J.J. Jones zum wiederholten Mal unterzugehen droht. Maybe only god can judge you, but the coach can put you on the bench!
Unsere Nationalmannschaft verfeinert inzwischen noch weiter die Ballzirkulation mit >60% Ballbesitz, läßt aber hinten Lücken, die bei der Eintracht nicht einmal mit Russ und Kempf in der Innenverteidigung entstehen würden. Und Löw scheint tatsächlich das unmögliche Unterfangen vorzuhaben, ohne Eintrachtspieler Weltmeister werden zu wollen.
Realitätscheck Taktik: Es ist mir aufgefallen, daß die vermeintlichen Innovationen, der angeblich moderne Fußball mit 4-5-1 in Wirklichkeit nur ein Rückfall in die 50er Jahre ist, nur Nuancen anders als das damalige 2-3-5! Erklärung: 2 Innenverteidiger damals wie heute. Davor drei Läufer, im heutigen Modell die oft hoch stehenden Außenverteidiger und der "Sechser" - okay, es fehlt die Doppelsechs, aber die setzt auch nicht jedes Team ein. Vorne 5 Stürmer, die aber schon seinerzeit versetzt und nicht alle auf einer Linie ganz vorne spielten. Nicht umsonst spricht man von Fritz Walter oder Alfred Pfaff seltenst als Stürmer, eher als Lenker und Spielgestalter im Sinne des späteren "Zehners". Auch heute sind die 5 Offensiven meist in Mittelfeld- und Stürmerpositionen zu finden, wechseln zwischen beiden, tauchen in Strafraum und an der Mittellinie auf.
Dienstag, 3. September 2013
Stadionalbum 30: Europacup-Historie der Eintracht in ausgewählten Stadionansichten
Sperriger Titel, Entschuldigung dafür. Ein mir bekannter und sehr geschätzter Eintrachtfan beklagte kürzlich, daß er noch nie bei einem EC-Auswärtsspiel der Eintracht war. Damit alle sehen können, wie schön es da war, wo die Eintracht einst gastierte, hier ein paar Ansichten:
Auch in Utrecht gab es für die international eher auswärtsschwache Eintracht nichts zu holen, man verlor 2:1, auch hier jedoch reichte der 3:1 Heimsieg zum Weiterkommen im UEFA-Cup 1980/81. |
Im Landsmeisterpokal 1959/60 begegnete die SGE dem Meister der Schweiz auf historischem Terrain ("hier ist Wankdorf - keiner wankt") und siegte auswärts mit 4:1 gegen die Young Boys Bern. |
Montag, 26. August 2013
Saisonvorbereitung 13/14 - Prognosen
Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern oder diese Saisonvorschau, die ich in den Tagen vor dem ersten Spiel geschrieben hatte. Ich stelle sie trotzdem mit Verspätung hier ein, damit ich nach der Saison sagen kann, daß ich recht hatte! Obwohl ich inzwischen das mit Stuttgart lieber zurücknehmen würde und Labbadia schnell noch ins Rennen um die erste Trainerentlassung eingestiegen ist.
Wieder eine Sommerpause dahin, wieder so gut wie keine Fußballspiele geguckt. Daß ich ein wenig Frauenfußball und CL-Quali mit Austria Wien gesehen habe und nicht weiß, was schlimmer war, darüber werde ich hinweg kommen.
Ohnehin gab es in der Sommerpause noch ärgerlich viel "Bericht"-Erstattung über Fußball. Die Hypemaschine kommt nicht mehr zur Ruhe, neuerdings werden ja Testspiele im Rahmen von Sponsorenturnieren zu "Pflichtspielen" erklärt und es gibt einen "Supercup", den aber nicht Meister und Pokalsieger austragen, sondern die derzeit am stärksten wahrgenommenen Mannschaften. Wer spielt wohl im "Supercup", wenn nicht Bayern und Dortmund die Plätze 1 und 2 belegen?
Zur Saisonvorbereitung gehört natürlich wie immer die Lektüre der Sonderhefte aus den Häusern Kicker bzw. 11 Freunde. Das von Sport-Bild spare ich mir seit Jahren, zumal der Springer-Verlag wie so oft als erster die Nerven verlor und den frühesten Erscheinungstermin wählte.
Das Kicker-Sonderheft wird für mich immer schwerer verdaulich. Die Vereinsseite nach dem Mannschaftsfoto wird immer fragwürdiger. Waren in den letzten Jahren die Leistungsdaten wenn auch unnötig, so doch einigermassen informativ, so brauche ich die Informationen, die dieses Jahr abgedruckt werden, gar nicht. Sagt über den letztjährigen Leistungsstand gar nichts mehr, war der Spieler Stammkraft, wertvoll oder nicht, effektiv? Geht aus dem Heft nicht hervor! Wie schon seit Jahren verliere ich den Überblick, kenne auf den alten Mannschaftsbildern aus dem 11 Freunde-Büchlein mehr Spieler als in den aktuellen Kadern. In jenem Büchlein übrigens zum zweiten Mal in Folge Otto Knefler zweifach vertreten. Sehr gut wie immer das Fernsehprogramm im 11 Freunde-Heft, jedes Jahr ein Highlight.
Was ist also von der Saison zu erwarten?
Die Liga kommt endgültig auf den Hund, es geht nicht mehr um den Kampf von 18 Mannschaften um Platzierungen, die DFL wird endgültig zum Vermarktungsvehikel von FCB und BVB, 16 Vereine als Staffage, Medienvertreter als Marktschreier in rot, weiß, schwarz und gelb. Soll ja angeblich der Liga gut tun?!
Da beim FCB immer einer spinnt, ist für mich die spannendste Frage der Saison, ob der fleischgewordene Wurstfabrikant, der ewige Zweite (der sich seinerzeit ja auch erdreistet hatte, dem scheidenden Ballack Hohn und Spott nachzurufen) oder die personifizierte Spaßbremse als erster dem Trainer in die Parade fährt. Das Maul halten und den Trainer seine Arbeit machen lassen, das haben sie bei Hitzfeld, Van Gaal und Heynckes nicht geschafft, warum sollten sie es also bei Guardiola hinbekommen? Oskar Wilde hat einmal formuliert, "Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht der Versager". Letzteres sind sie beim FCB sicher nicht, dennoch sei es ihnen einmal gesagt.
Sonst? Zweiter wird Leverkusen oder Dortmund, dahinter werden Wolfsburg, Stuttgart, die Eintracht, Schalke, vielleicht noch Gladbach einlaufen. Dann Hannover, HSV, Freiburg, Hoffenheim und evtl. noch Bremen, für die es um nichts gehen wird. Bemerkenswert in Zusammenhang mit dem HSV bleibt, daß die Hamburger seit Jahren schon beweisen, daß man gar keinen Magath braucht, um sich ohne Konzept, Sinn und Verstand den Kader kaputt zu kaufen.
In Abstiegsgefahr schweben jetzt schon Mainz, Nürnberg, Augsburg und die beiden Neulinge. Ich favorisiere Mainz und Berlin für die Rückkehr in Liga 2.
Hoffnungen bzw. Erwartungen: Adler wird wieder Nummer 1 im Nationalteam. Huntelaar verläßt Schalke, da er noch nie so lange bei einem Verein geblieben ist.
Schweinsteiger, Kroos, Müller, Götze - klingt nach einem Traum-Mittelfeld. Mehrere aus dieser Reihe werden sich öfter auf der Ersatzbank wiederfinden, als für möglich gehalten.
Jens Keller wird als erster Trainer entlassen, geht schließlich schon angezählt in die Runde.
Die lokale Presse schreibt wieder, wie jedes Jahr, Alex Meier sei nie so wertvoll gewesen wie heute.
Matthäus bleibt weiter - frei nach Ronnie Borchers - draußen vor der Tür.
Im nächsten Jahr ist WM. Löw muß mehrere Serien brechen, soll der Titel geholt werden. Mehr als 3x in Folge unter den letzten vier zu landen, hat Deutschland noch nicht geschafft (1966-1970-1974; 1982-1986-1990; 2002-2006-2010.). Ein WM-Titel konnte bisher nicht ohne SGE-Spieler im Kader gewonnen werden. Da Ter Stegen und Zieler, Jansen, Aogo, Beck u.a. scheinbar vor den Eintracht-Aspiranten rangieren, sieht es auch diesbezüglich schlecht aus. Und der Bundestrainer muß erst noch beweisen, daß er nicht vor entscheidenden Partien die Nerven verliert, von seiner Linie abweicht und sich in der Anpassung an den Gegner verzettelt, die Mannschaft damit überfordernd. Ich bin gespannt, wieviele Spieler, die im Verein nur auf der Bank sitzen, mitgenommen und von Beginn an aufgestellt werden. Hält Löw an Klose und Gomez, Podolski, Mertesacker und den verschiedenen Bayern-Spielern, die zu Bankdrückern werden dürften, fest?
Zuletzt noch ein Blick auf Spieler, die die Eintracht verlassen haben, um woanders mehr zu erreichen.
J. "only god can judge me" Jones, weggegangen, weil man in Frankfurt ja nicht zur Legende werden könne. Wenn man es als 31-jähriger auf gerade 151 BL-Spiele gebracht hat, ist es in der Tat schwer, nicht von einer marginalen Karriere auszugehen. Dennoch Respekt, mit seinen in Königsblau gezeigten Leistungen hätte er durchaus ein hohes Ansehen bei den traditionsbewußten Eintrachtfans gewinnen können - und nicht so viele Versuche, aussortiert zu werden überstehen müssen, wie auf Schalke.
Fährmann? Könnte Nummer eins bei einem Europacup-Teilnehmer sein, wenn er das eine Jahr in der 2. Liga bei der Eintracht durchgezogen hätte. Hat er aber nicht.
Ochs? Noch nicht klar, ob und wenn ja, wo er 13/14 spielt. Dem Vernehmen nach zufrieden damit, auf der Payroll von Volkswagen zu stehen. Fußball als schöne Nebensache - eigentlich ganz vernünftig.
Chris? Zukunft ebenfalls offen, auch ihm hat der Abstecher nach Hoffenheim nichts gebracht - in seinem Fall aber ganz anders als bei Ochs: Chris spielte nicht, Ochs ist da, wo er jetzt ist, weil er in Hoffenheim regelmässig spielte.
Wieder eine Sommerpause dahin, wieder so gut wie keine Fußballspiele geguckt. Daß ich ein wenig Frauenfußball und CL-Quali mit Austria Wien gesehen habe und nicht weiß, was schlimmer war, darüber werde ich hinweg kommen.
Ohnehin gab es in der Sommerpause noch ärgerlich viel "Bericht"-Erstattung über Fußball. Die Hypemaschine kommt nicht mehr zur Ruhe, neuerdings werden ja Testspiele im Rahmen von Sponsorenturnieren zu "Pflichtspielen" erklärt und es gibt einen "Supercup", den aber nicht Meister und Pokalsieger austragen, sondern die derzeit am stärksten wahrgenommenen Mannschaften. Wer spielt wohl im "Supercup", wenn nicht Bayern und Dortmund die Plätze 1 und 2 belegen?
Zur Saisonvorbereitung gehört natürlich wie immer die Lektüre der Sonderhefte aus den Häusern Kicker bzw. 11 Freunde. Das von Sport-Bild spare ich mir seit Jahren, zumal der Springer-Verlag wie so oft als erster die Nerven verlor und den frühesten Erscheinungstermin wählte.
Das Kicker-Sonderheft wird für mich immer schwerer verdaulich. Die Vereinsseite nach dem Mannschaftsfoto wird immer fragwürdiger. Waren in den letzten Jahren die Leistungsdaten wenn auch unnötig, so doch einigermassen informativ, so brauche ich die Informationen, die dieses Jahr abgedruckt werden, gar nicht. Sagt über den letztjährigen Leistungsstand gar nichts mehr, war der Spieler Stammkraft, wertvoll oder nicht, effektiv? Geht aus dem Heft nicht hervor! Wie schon seit Jahren verliere ich den Überblick, kenne auf den alten Mannschaftsbildern aus dem 11 Freunde-Büchlein mehr Spieler als in den aktuellen Kadern. In jenem Büchlein übrigens zum zweiten Mal in Folge Otto Knefler zweifach vertreten. Sehr gut wie immer das Fernsehprogramm im 11 Freunde-Heft, jedes Jahr ein Highlight.
Was ist also von der Saison zu erwarten?
Die Liga kommt endgültig auf den Hund, es geht nicht mehr um den Kampf von 18 Mannschaften um Platzierungen, die DFL wird endgültig zum Vermarktungsvehikel von FCB und BVB, 16 Vereine als Staffage, Medienvertreter als Marktschreier in rot, weiß, schwarz und gelb. Soll ja angeblich der Liga gut tun?!
Da beim FCB immer einer spinnt, ist für mich die spannendste Frage der Saison, ob der fleischgewordene Wurstfabrikant, der ewige Zweite (der sich seinerzeit ja auch erdreistet hatte, dem scheidenden Ballack Hohn und Spott nachzurufen) oder die personifizierte Spaßbremse als erster dem Trainer in die Parade fährt. Das Maul halten und den Trainer seine Arbeit machen lassen, das haben sie bei Hitzfeld, Van Gaal und Heynckes nicht geschafft, warum sollten sie es also bei Guardiola hinbekommen? Oskar Wilde hat einmal formuliert, "Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht der Versager". Letzteres sind sie beim FCB sicher nicht, dennoch sei es ihnen einmal gesagt.
Sonst? Zweiter wird Leverkusen oder Dortmund, dahinter werden Wolfsburg, Stuttgart, die Eintracht, Schalke, vielleicht noch Gladbach einlaufen. Dann Hannover, HSV, Freiburg, Hoffenheim und evtl. noch Bremen, für die es um nichts gehen wird. Bemerkenswert in Zusammenhang mit dem HSV bleibt, daß die Hamburger seit Jahren schon beweisen, daß man gar keinen Magath braucht, um sich ohne Konzept, Sinn und Verstand den Kader kaputt zu kaufen.
In Abstiegsgefahr schweben jetzt schon Mainz, Nürnberg, Augsburg und die beiden Neulinge. Ich favorisiere Mainz und Berlin für die Rückkehr in Liga 2.
Hoffnungen bzw. Erwartungen: Adler wird wieder Nummer 1 im Nationalteam. Huntelaar verläßt Schalke, da er noch nie so lange bei einem Verein geblieben ist.
Schweinsteiger, Kroos, Müller, Götze - klingt nach einem Traum-Mittelfeld. Mehrere aus dieser Reihe werden sich öfter auf der Ersatzbank wiederfinden, als für möglich gehalten.
Jens Keller wird als erster Trainer entlassen, geht schließlich schon angezählt in die Runde.
Die lokale Presse schreibt wieder, wie jedes Jahr, Alex Meier sei nie so wertvoll gewesen wie heute.
Matthäus bleibt weiter - frei nach Ronnie Borchers - draußen vor der Tür.
Im nächsten Jahr ist WM. Löw muß mehrere Serien brechen, soll der Titel geholt werden. Mehr als 3x in Folge unter den letzten vier zu landen, hat Deutschland noch nicht geschafft (1966-1970-1974; 1982-1986-1990; 2002-2006-2010.). Ein WM-Titel konnte bisher nicht ohne SGE-Spieler im Kader gewonnen werden. Da Ter Stegen und Zieler, Jansen, Aogo, Beck u.a. scheinbar vor den Eintracht-Aspiranten rangieren, sieht es auch diesbezüglich schlecht aus. Und der Bundestrainer muß erst noch beweisen, daß er nicht vor entscheidenden Partien die Nerven verliert, von seiner Linie abweicht und sich in der Anpassung an den Gegner verzettelt, die Mannschaft damit überfordernd. Ich bin gespannt, wieviele Spieler, die im Verein nur auf der Bank sitzen, mitgenommen und von Beginn an aufgestellt werden. Hält Löw an Klose und Gomez, Podolski, Mertesacker und den verschiedenen Bayern-Spielern, die zu Bankdrückern werden dürften, fest?
Zuletzt noch ein Blick auf Spieler, die die Eintracht verlassen haben, um woanders mehr zu erreichen.
J. "only god can judge me" Jones, weggegangen, weil man in Frankfurt ja nicht zur Legende werden könne. Wenn man es als 31-jähriger auf gerade 151 BL-Spiele gebracht hat, ist es in der Tat schwer, nicht von einer marginalen Karriere auszugehen. Dennoch Respekt, mit seinen in Königsblau gezeigten Leistungen hätte er durchaus ein hohes Ansehen bei den traditionsbewußten Eintrachtfans gewinnen können - und nicht so viele Versuche, aussortiert zu werden überstehen müssen, wie auf Schalke.
Fährmann? Könnte Nummer eins bei einem Europacup-Teilnehmer sein, wenn er das eine Jahr in der 2. Liga bei der Eintracht durchgezogen hätte. Hat er aber nicht.
Ochs? Noch nicht klar, ob und wenn ja, wo er 13/14 spielt. Dem Vernehmen nach zufrieden damit, auf der Payroll von Volkswagen zu stehen. Fußball als schöne Nebensache - eigentlich ganz vernünftig.
Chris? Zukunft ebenfalls offen, auch ihm hat der Abstecher nach Hoffenheim nichts gebracht - in seinem Fall aber ganz anders als bei Ochs: Chris spielte nicht, Ochs ist da, wo er jetzt ist, weil er in Hoffenheim regelmässig spielte.
Mittwoch, 7. August 2013
Stadionalbum 29: Italia 90
Das San Nicola aus der Luft. Einer von zwei Neubauten. |
Florenz vor der Aufhübschung. |
Zuviel des Guten, in meinen Augen ein abstossender Moloch durch die Erweiterung um einen dritten Rang und vor allem das trutzige, bedrohliche Dach. |
Freitag, 28. Juni 2013
Unvergesslicher 28.06.1959
Es gibt ein Buch darüber, deshalb nur ein paar Zeilen über den Tag, an dem elf Adlerträger zum einzigen Mal die Meisterschale an den Main holten. Letzteres wäre 1959 ohnehin passiert, da der Finalgegner ja bekanntlich aus Offenbach kam.
Das Siegerfoto, dankenswerterweise durch den Agon-Sportverlag als großformatige Karte herausgegeben, wenn auch auf der Rückseite fehlerhaft beschriftet. |
Beim Empfang im Römer hatte die Mannschaft etwas vorzuweisen (Schale) und ein fröhlich Lied auf den Lippen (wahrscheinlich "so ein Tag, so wunderschön wie heute" oder ähnliches). |
Die Mannschaftskarte der Meistersaison. Da es noch keine Auswechslungen gab, war es nicht einfach, den vielfach gelobten guten Mannschaftsgeist aufrecht zu erhalten. |
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