Nach längerer Zeit mal wieder "Heimspiel" geschaut, den meines Erachtens gelungenen Versuch des hessischen Rundfunks, die Fußball- bzw. Sportberichterstattung in der Region zugrunde zu richten. Zugegeben, der hessische Rundfunk verfügt ohnehin traditionsgemäß über die schlechteste Hauptsportsendung aller dritten Programme, schon der alte Sportkalender glänzte mit Spielberichten, in denen regelmässig Tore "zu überraschend für unseren Kameramann" erzielt wurden, nicht nur in der Kamera-ungeeigneten Eissporthalle, sondern auch im Waldstadion, auf dem Bieberer Berg oder am Böllenfalltor. Aber eine Sendung, wie das "Heimspiel" ist denn doch noch einmal eine besonders hervorzuhebende Leistung. Ein Sendeplatz, der nur angesichts der Qualität der Sendung, nicht jedoch thematisch angemessen ist, eine Runde von Gästen, die völlig unausgegoren, nicht zusammenpassend auf der Couch sitzt, sowie eine keinem Schema, keinem klaren Ablauf folgende Sendung fügen sich zu einem Ärgernis zusammen. Der Moderator versucht jeden Gast irgendwie ins Gespräch zu bringen, so daß weder ein Interview, noch eine gehaltvolle Talk-Runde entsteht, nach zwei bis drei Sätzen wird irgendein Spielbericht eingespielt, dann wieder aufs neue der erfolglose Versuch eines Gespräches - bzw. mehrerer. Die Gäste: mit Rode und Möhlmann sicher zwei Männer der Stunde, aber es wird die Chance verpasst, jedem ein Einzelgespräch zu widmen, daher erfährt man eigentlich nichts, da jedes Aufkommen eines Gesprächs durch eine Frage des Moderators an einen weiteren Gast verhindert wird. Weil Keke Rosbergs Sohn ein Formel 1-Rennen gewonnen hat, wird eine DTM-Fahrerin eingeladen?! Und ein Journalist der FAZ, von dem sich herausstellt, daß er gar nicht primär Fußballjournalist ist?
Erklärt mir das mal, HR. Oder stellt die Sendung lieber ein, so eine Berichterstattung hat der Sport, auch in Hessen, nicht verdient.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen