Was kann eine bessere Referenz für einen Trainer sein, als Meistertitel errungen zu haben? Das Engagement eines solchen Trainers kann nur als "no-brainer" für einen Vereinsverantwortlichen gesehen werden.
Beispiele aus der Eintracht-Geschichte gefällig?
1. Branco Zebec
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Branco Zebec hatte dem FCB den ersten Titel der Bundesliga-Ära beschert, einen zweiten mit dem HSV gewonnen, dazwischen sehr erfolgreich in Braunschweig gearbeitet. Als er zur Eintracht kam, war es für ihn und die Eintracht schon zu spät. Er hatte sein Alkoholproblem nicht mehr unter Kontrolle, die Eintracht war im personellen Umbruch, der nicht wirklich gut funktionierte. |
2. Jupp Heynckes
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Hier noch als Spieler (stehend, 9. von links), kam er nach zwei Meistertiteln mit Bayern und ansehnlichen Erfolgen in Spanien zur Eintracht. Damals noch ein Disziplinfanatiker, passte er nicht zur maroden Eintracht, bei der Hölzenbein längst das Geschick und Glück bei den Transfers verlassen hatte, die restliche Vereinsführung sowieso schon jenseits von gut und böse war. Mit ihm ging es danach bergauf, mit der Eintracht steil bergab. Vom Meisterschaftskandidaten zum Absteiger in nur zwei Jahren! |
3. Pal Csernai
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Der Ungar (mittlere Reihe, 1. von links) kam zusammen mit Lorant als dessen Assistent, ging als solcher auch mit nach München, wo er als Cheftrainer das "Pal-System" installierte. Oder Paul Breitner installierte es, man weiß es nicht genau. Jedenfalls beendete er eine 6-jährige Titelflaute beim FCB und wurde zweimal in Folge Meister. Alles, was er nach seiner Demission in München anpackte, war von geringem Erfolg gekrönt und so kam er als eigentlich erledigter Trainer zur Eintracht, als Feldkamp nicht mehr wollte (das war, bevor Feldkamp mit Lautern Meister wurde). Lief schlecht, blieb auch nur ein paar Wochen, ehe Berger kam und wenigstens noch die Relegation erreichte. Interessant: er sagte nach einem schlechten und verlorenen Spiel (ich meine mich zu erinnern, daß es gegen die Hertha war) auf die Frage, was sich ändern müsse lachend: "wir müssen besser Fußball spielen!" |
4. Armin Veh
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Ja, er war auch mal Spieler! Die älteren unter uns kennen ihn noch als gelegentlich zum Einsatz gekommenen Reservisten bei Borussia Mönchengladbach. Unter Heynckes, mit Kleff und Matthäus, sowie Winnie Schäfer - den er noch nie leiden konnte, wie er anlässlich eines aktuellen verbalen Scharmützels unbedingt offenbaren mußte. War mal, keiner weiß genau, warum, mit Stuttgart Meister. Die hatten allerdings eine ganz gute Truppe damals. Seit dieser Meisterschaft (2007) ging bei beiden, VfB und Veh nicht mehr viel zusammen. |
5. Christoph Daum
kein Bild von dem Mann, der 1992 den VfB Stuttgart trainierte, als diesem die deutsche Meisterschaft in den Schoß fiel. Als er zur Eintracht kam, hatte er einiges hinter sich, z.B. die Kokain-Affäre. Daß er es dennoch wieder zurück zum ernst genommenen Trainer schaffte, ist alle Ehren wert. Bei der Eintracht verbesserte er zwar einiges, aber es reichte nicht mehr, den tief durch M. Skibbe in den Dreck gefahrenen Karren wieder rauszuholen.
6. Thomas Schaaf
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Thomas Schaaf hatte eigentlich nur noch eines zu beweisen, als er in Frankfurt anheuerte: Daß er auch außerhalb Bremens erfolgreich sein kann. Das ist ihm voll gelungen. Erst recht nach dem bisherigen Verlauf der Saison nach ihm ist für jedermann zu erkennen, wie hoch seine Arbeit einzuschätzen ist. Man ließ ihn ziehen, der Widerstand innerhalb der Mannschaft soll einer der Gründe gewesen sein. Spricht genauso wenig für die Mannschaft wie der Umstand, daß sie angeblich geschlossen hinter Veh stehen soll, dem Trainer, der ihnen aber auch so gar nichts mitgeben will, womit man Spiele gewinnen könnte. Schaaf hatte wahrscheinlich auch weniger Lust, sich mit Fischer, Steubing und Konsorten die Nächte um die Ohren zu schlagen, als sein Nachfolger. |
Natürlich zählt Paul Oßwald nicht, der wurde ja nicht mit Titel im Lebenslauf geholt, sondern gewann ihn mit der Eintracht.